Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
Vom Netzwerk:
los war.
    Er lächelte Blue an, die ihn gerade geküsst hatte. (Sie hatte ihn gerade geküsst!!) »Hallo, Blue.«
    »Hallo, Henry«, sagte Blue.
    »Hallo, Henry«, sagte Pyrgus.
    Neben Pyrgus stand ein schönes Mädchen in einer schwarzen Uniform und hinter ihr standen noch zwei in Schwarz. Auch Pyrgus und Blue trugen aus irgendeinem Grunde Schwarz. Und alle waren sie bewaffnet und hatten diesen nervösen, wachsamen Blick, den man immer in den Fernsehberichten über Besatzungstruppen sah.
    Henry holte tief Luft. Jetzt kam es ihm nicht mehr so vor, als würde er jeden Moment umfallen, und er war auch nicht mehr so zittrig. Er hatte ein angenehm warmes Gefühl in der Brust, das ihm irgendwie Kraft zu geben schien.
    »Hallo, Pyrgus«, sagte er. »Was ist denn los?«
    Das Mädchen neben Pyrgus sagte: »Prinz Pyrgus, die Zeit ist knapp. Wir sollten weiter.«
    »Henry kommt mit!«, sagte Blue zornig.
    »Das ist Nymphalis«, sagte Pyrgus und zeigte auf das Mädchen in Schwarz.
    Nymphalis sagte: »Wenn er dazu in der Lage ist. Natürlich wird er – «
    Blue sagte: »Henry kommt mit, ob er dazu in der Lage ist oder nicht.«
    Henry hatte absolut das Gefühl, dazu in der Lage zu sein. Ihm war jetzt am ganzen Körper warm und er fühlte sich total energiegeladen. Er streckte die Hand aus und sagte: »Schön, dich kennen zu lernen, Nymphalis.«
    »Wir müssen meinen Vater finden«, sagte Pyrgus. »Ich erklär’s dir unterwegs.« Er sah Nymphalis an. »Selbstverständlich kommt Henry mit.«
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Nymphalis Henry und runzelte die Stirn.
    Aber Henry stand stumm da und staunte. Er hatte bunte Hände.
     

Siebenundsechzig
     
    C ossus Cossus empfing Chalkhill auf den Stufen des Haupteingangs. »Schön, Sie wieder zu sehen, Jasper«, sagte er knapp.
    »Er möchte, dass du dich ganz normal benimmst«, sagte Cyril. »Kein Wort über Wangarami. Hairstreak hat das ganze Haus mit Abhöranlagen voll gestopft.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Chalkhill gedanklich.
    »Von Bernadette natürlich.«
    »Wer ist Bernadette?«
    »Die Wangaramas in Cossus Cossus’ Po.«
    »Gleichfalls«, sagte Chalkhill zu Cossus und zeigte damit, dass er verstanden hatte.
    »Du kommst zum Rapport an Lord Hairstreak«, sagte Cyril vor.
    »Ich komme zum Rapport an Lord Hairstreak, Cossus«, sagte Chalkhill.
    »Seine Lordschaft ist vorübergehend außer Haus«, sagte Cossus steif. »Ich würde vorschlagen, Sie kommen herein und warten solange.«
    Er folgte Hairstreaks Torhüter die Stufen hinauf ins Haus. Cossus schritt einen Gang hinunter und schlug ein solches Tempo an, dass Chalkhill Mühe hatte, mitzuhalten. Er war erleichtert, als eine Schwebebahn sie schließlich in eine komfortable, offen angelegte Suite trug, die im altmodischen Stil der Nächtlinge eingerichtet war, rundherum mit verschlossenen Fensterläden und schwacher Beleuchtung.
    »Meine Privatgemächer«, sagte Cossus. »Hier können Sie frei reden. Ich habe einen Golem so programmiert, dass er die Lauschanlagen mit zufälligen Gesprächsfetzen füttert; sonst übertragen sie ein scheinbar leeres Zimmer.«
    Chalkhill blinzelte. »Einen Golem? Ist das nicht illegal?«
    »Ja«, sagte Cossus knapp.
    »Und schrecklich gefährlich obendrein?« Er sah sich um. Halb hoffte er, das Wesen zu erblicken, halb fürchtete er sich davor.
    »Etwas zu trinken?«, fragte Cossus.
    »Gern«, sagte Chalkhill.
    Er bewunderte gerade ein erstaunliches Bild, als Cossus ein silbernes Tablett mit zwei Gläsern brachte. Neben den Gläsern lagen zwei Spritzen.
    »Wofür sind die?«, fragte Chalkhill mit gerunzelter Stirn.
    »Arm ausstrecken«, wies Cossus ihn an.
    Auf einmal machte Cyril einen Riesenrabatz in seinem Po und seinem Kopf. »Lass ihn nicht an dich ran!«, kreischte er.
    Aber Cossus hatte bereits eine der Spritzen in der Hand. Er bewegte sich mit außergewöhnlicher Geschwindigkeit und Chalkhill spürte einen stechenden Schmerz, als die Nadel in seinen Arm eindrang, gefolgt von einer plötzlichen Wärmeflut, als der Kolben gedrückt wurde.
    Der Raum begann sich langsam um ihn zu drehen und vor seinen Augen verschwamm alles. »Was haben Sie mit mir angestellt?«, rief er.
    Cossus lächelte grimmig und griff zur zweiten Spritze.
    Cossus stieß sich die Nadel in den eigenen Arm.
    »Was machen Sie denn?«, schrie Chalkhill. Er sah gebannt zu, wie er sich die Flüssigkeit in den Arm spritzte. Cyril machte jetzt Gott sei Dank keinen Rabatz mehr, so dass Chalkhill nicht mehr das Gefühl

Weitere Kostenlose Bücher