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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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herum. »Woher weißt du denn von Quercusia?«
    »Ich bin ihr begegnet«, sagte Henry. »Wir… na ja… haben uns unterhalten.«
    Blue schloss die Augen. »Mein Gott, und das hast du überlebt?!«
    »Na ja, gewissermaßen«, sagte Henry. »Sie hat mich ins Verlies werfen lassen.« Ihm fiel plötzlich Flapwazzle ein. Der Gedanke versetzte ihm einen ordentlichen Stich.
    Aber Comma beachtete ihn und Blue gar nicht. Er hielt immer noch Pyrgus’ Ärmel fest. »Es tut mir so Leid, Pyrgus. Ich hab doch nicht gedacht, dass es so kommen würde. Onkel Black hat gesagt, dass ich Kaiser werden soll, und er hat mir versprochen, dass dir nichts geschehen wird. Er hat gesagt, dass du ein neues Haus kriegst und dass du sowieso nicht Kaiser werden willst und alle das wissen und dass ich dann tun und lassen kann, was ich will, und Befehle geben und die Leute müssen tun, was ich sage. Aber als ich dich und Blue dann weggeschickt habe, wurde alles ganz anders. Er – «
    Pyrgus schnitt ihm das Wort ab. »Comma, du weißt doch, dass unser Vater wieder lebt.«
    Comma blinzelte. »Ja.«
    »Ist er immer noch hier? Kannst du uns zu ihm bringen?«
    Comma schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Wo ist er?«, warf Blue ein.
    »Onkel Black hat ihn woanders hingebracht.«
    Blue sah etwas entnervt aus, also fragte Pyrgus rasch: »Wohin hat er ihn gebracht, Comma?«
    »Zu Onkel Blacks neuem Haus im Wald.«
    Pyrgus sah Nymph an, dann Blue. »Na, toll.« Er wandte sich an Comma. »Du wirst deine Wachen vor der Tür wegschicken müssen.«
    Aber Comma schüttelte den Kopf. »Wenn ich sie wegschicke, wissen sie, dass ihr abhaut, und dann können sie sich bestimmt denken, wohin ihr abhaut, und dann sagen sie Onkel Black Bescheid.«
    »Wenn du sie nicht wegschickst, hängen wir hier fest«, sagte Blue geduldig.
    »Tut ihr gar nicht!«, sagte Comma rasch. »Ihr könnt den Geheimgang nehmen.«
    Pyrgus blinzelte. »Welchen Geheimgang? Hier gibt es keine Geheimgänge.« Er hatte die vergangenen Wochen in den Kaiserlichen Gemächern gewohnt und war sich sicher, jeden Quadratzentimeter zu kennen.
    »Und ob!«, sagte Comma selbstgefällig. »Hier – « Er lief zum Kamin hinüber und drehte an einer der eingelegten Verzierungen. Die gesamte Feuerstelle bewegte sich mit einem leisen mahlenden Geräusch zur Seite. Dahinter lag eine kleine Kammer mit Steinstufen, die nach unten führten. »Am Ende dieser Treppe ist ein Gang. Er kommt am Waldrand auf der anderen Seite der Insel raus. Dort liegt sogar ein altes Ruderboot, falls du es gebrauchen kannst.«
    Pyrgus sah Comma mit neuen Augen. Diese kleine Kröte erwies sich am Ende doch noch als feiner Kerl. »Das ist großartig, Comma«, sagte er aufrichtig. »Wenn du den Eingang hinter uns zumachst und dich ruhig verhältst, sind wir von der Insel weg, bevor die Wachen überhaupt merken, dass wir nicht mehr da sind.«
    »Wir sperren den Eingang von innen zu«, sagte Comma. »Ich komme mit.«
     

Neunundsechzig
     
    I rgendjemand hatte die Tür von Brimstones alter Wohnung in der Seething Lane aus den Angeln gesprengt. Brimstone trat die verkohlten Überreste beiseite und stieg die Stufen hinauf. Er nahm sich vor, die Tür so bald wie möglich reparieren zu lassen. Seine magischen Sicherheitsvorrichtungen würden Eindringlinge natürlich draußen halten, aber eine kaputte Tür war eine offene Einladung.
    Er überprüfte seine Wohnzimmer im ersten Stock und stellte fest, dass die Illusionszauber intakt waren. Es sah hier aus wie in der letztes Absteige: nichts, was einen eventuellen Einbrecher locken könnte. Er ging zur Bibliothek hinauf und seine Koboldwache stellte sich ihm geifernd und mit den Klauen schlagend entgegen. Brimstone stellte sie mit einer Geste ruhig, dann machte er sich daran, jedes einzelne Zimmer genauestens zu untersuchen.
    Erst als er sicher war, dass sämtliche Fallen und Auslöser noch funktionierten, dass nichts fehlte, dass alles war, wie es sich gehörte, betrat er den Kleiderschrank in seinem Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Eine Glühkugel spürte seine Anwesenheit und warf ihr sanftes Licht auf die Steuerung der Geheimtreppe. Brimstone drückte einen Knopf, zog einen Hebel und die falsche Rückwand des Kleiderschranks glitt beiseite. Er stieg die Stufen zu seinem geheimen Dachboden hinauf.
    Die Überreste seiner letzten Unternehmung lagen noch überall verstreut – der vertrocknete Kreis aus Ziegenfell und das Dreieck aus Gedärmen, die kaputte Energieausrüstung mit den

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