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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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hindern?«
    »Nein. Aber wenn du gehst, dann verspreche ich dir, dass es dir noch Leid tun wird. Du hast nichts, du hast niemanden, und du hältst es keinen Tag ohne einen Schuss aus. Und ich habe überall Freunde und Beziehungen. Ich werde immer wissen, wo du bist.«
    So offen hatte er ihr noch nie gedroht, und Angel spürte, dass die Angst sie zu verschlingen drohte. »Was ist aus dir geworden, Karl? Du hattest doch früher einmal etwas Gutes an dir. Und du hast mich geliebt, das weiß ich.«
    Sein Blick wurde sanfter, als habe die Erinnerung ihn angerührt. Dann kniff er die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Man darf keine sentimentalen Gefühle zulassen, wenn man vorankommen will, Angel. Das weißt du. Für Schwäche ist da kein Platz.«
    »Wirklich nicht?« Eine mitleidige Regung krampfte ihr das Herz zusammen, doch dafür war es nun zu spät. Wenn sie jetzt nicht handelte, würde sie für immer verloren sein. Sie nahm ihre Tasche und ging zur Tür hinaus.
     
    Nachdem sie noch kurz zu Hause vorbeigeschaut hatte, um Geordie in Kits Obhut zu geben, fuhr Gemma mit dem Wagen am Revier vor, stieg jedoch nicht sofort aus. Sie hatte den Namen Ronald Thomas an Sergeant Franks weitergegeben, mit der Bitte, den Datenbestand des Bezirks Notting Hill danach zu durchforsten – mehr konnte sie in dieser Sache nicht tun.
    Obwohl Melodys Team das Haus der Arrowoods ohne Erfolg nach einem Testament von Karl durchsucht hatte, und obwohl Arrowoods Anwalt ihnen mitgeteilt hatte, er besitze lediglich die Version, die sein Klient ihm bei seiner Heirat mit
Dawn übergeben habe und in der sein Vermögen zwischen seiner Frau und seinen Kindern aufgeteilt wurde, konnte Gemma die hartnäckige Stimme des Zweifels nicht ganz zum Schweigen bringen. War es nur irgendeine Bemerkung von Karl Arrowood gewesen, die Dawn veranlasst hatte, Sean Arrowood anzurufen, oder hatte sie tatsächlich etwas gesehen, woraus sie schließen musste, dass Arrowood seine Söhne zu enterben gedachte?
    Ein spontaner Entschluss ließ sie in das Gebäude stürmen und sich die Schlüssel von Arrowoods Haus schnappen. Sie würde keine Ruhe finden, bis sie das Haus eigenhändig durchsucht hatte.
    Sie fing mit den nahe liegenden Stellen an, von denen sie wusste, dass Melodys Team sie schon in Augenschein genommen hatte: dem Schreibtisch und den Bücherregalen in Arrowoods Arbeitszimmer, den Schubladen und Fächern in seinem Schrank. Eine Stunde später ging sie erschöpft und verschwitzt vor dem Schrank in die Hocke. Sie sollte wohl besser die Suche aufgeben, ihren Papierkram im Büro erledigen und früh Feierabend machen, um das gemütliche Silvesteressen vorzubereiten, das sie mit Duncan und den Jungen geplant hatte.
    Die typischen Geräusche eines leeren Hauses drangen an ihre Ohren, dieses seltsam verstärkt klingende Knacken und Knarren. Einen Augenblick lang schien es fast so, als wolle das Haus zu ihr sprechen; dann schüttelte sie den Kopf angesichts dieser absurden Vorstellung. Ihre Phantasie ging mal wieder mit ihr durch, sonst nichts. Und doch … Sie richtete sich auf, ging zu Dawns Arrowoods Schrank und zog die Türen auf. Die Kleider raschelten im Luftzug, als ob sie Atem schöpften, und der Duft von Dawns Parfum wehte ihr entgegen wie eine flüchtige Erinnerung.
    Auf Händen und Knien zwängte Gemma sich in die enge Öffnung und zog die Kiste unter dem untersten Regalbrett hervor. Diesmal stellte sie die Box mitten ins Zimmer und
nahm jeden Gegenstand einzeln heraus. Das Papier fand sie ordentlich zusammengefaltet in dem zuunterst liegenden Buch, einer illustrierten Ausgabe von Arthur Ransomes Swallows and Amazons . Es war in der Tat ein Testament, unterschrieben von Karl Arrowood und ordnungsgemäß beglaubigt. Darin vermachte er sein persönliches Vermögen seiner Ehefrau Dawn Smith Arrowood, während seinen Söhnen Sean und Richard Arrowood nur die Pflichtanteile zugesprochen wurden. Das Unternehmen »Antiquitäten Arrowood« aber sollte mit sämtlichen Vermögenswerten an seinen Sohn Alexander Julian Dunn fallen.
    Gemma las die Zeile noch einmal. Alex Dunn? Alex war Karls Sohn? Wahnsinn!
    Sie atmete tief durch und versuchte die Folge von Ereignissen zu rekonstruieren, die zu Dawn Arrowoods Tod geführt hatte. War Dawn zufällig auf das Testament gestoßen? Oder hatte sie nach Karls Streit mit Richard danach gesucht, weil sie nachprüfen wollte, ob er das, was er gesagt hatte, wirklich in die Tat umsetzen wollte? Oder war es so, dass der

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