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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Sie finden den Kerl, der das getan hat.«
    Gemma gab beiden ihre Karte und bat sie, sich bei ihr zu melden, falls ihnen noch irgendetwas einfallen sollte.
    Als sie gegangen waren, kam Wesley an ihren Tisch zurück, wobei er jedoch weiter mit geübtem Blick die anderen Gäste im Auge behielt. »Nehmen Sie das, was Otto über Karl Arrowood gesagt hat, nicht allzu ernst«, sagte er leise. »Die beiden sind sich nicht grün; eine alte Geschichte. Otto glaubt, dass Karl der Teufel in Person ist.«
    Amüsiert stellte Gemma fest, dass sein westindischer Akzent völlig verschwunden war. »Worum geht es bei dieser Fehde?«
    »Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Es hat irgendwas mit Ottos verstorbener Frau zu tun, aber mehr weiß ich auch nicht.«
    »Eine Affäre?«
    »Kann sein. Aber das war, bevor ich hier angefangen habe, und Otto redet nicht darüber.«
    »Ich nehme an, Sie sind hier so was wie das Mädchen für alles.«
    Wesley grinste. »Koch, Tellerwäscher, Kellner und Babysitter. Ich nehme Otto gerne mal die Mädels ab.«
    »Wie alt sind die beiden?«
    »Anna ist sieben und Maria neun. Liebe Mädchen, alle beide.«
    »Wann ist ihre Mutter gestorben?«
    »Das war vor meiner Zeit, und ich habe vor vier Jahren hier angefangen.« Er musterte Gemma interessiert. »Kenne ich Sie nicht irgendwoher? Sie kommen mir total bekannt vor – und nicht etwa, weil Sie mich mal in den Knast gebracht haben.«

    »Das war früher mal mein Revier hier, als ich noch auf Streife gegangen bin, aber damals müssen Sie noch ein Baby gewesen sein«, scherzte Gemma. Ihr Gefühl, dass sie sich schon einmal begegnet waren, beruhte offenbar auf Gegenseitigkeit, und das freute sie. »Jetzt bin ich wieder nach Notting Hill versetzt worden«, fügte sie hinzu, selbst überrascht über ihre Redseligkeit. »Und ich ziehe auch demnächst in die Gegend, in ein Haus in der Nähe von St. John’s.«
    Wesley pfiff anerkennend. »Schicke Adresse für eine Lady von der Polizei.«
    »Entsetzlich schick.« Gemma grinste. »Aber meine Kinder werden begeistert sein. So, bevor ich gehe, könnten Sie mir noch rasch Alex Dunns Adresse geben?«
    Erst als Gemma sich bei Wesley bedankt und das Café verlassen hatte, fiel ihr auf, dass sie eben zum ersten Mal Kit als ihr eigenes Kind bezeichnet hatte.
     
    »Der Name des Opfers ist Dawn Arrowood«, erklärte Gemma den Journalisten, die sich um sechs Uhr auf der Vortreppe der Polizeiinspektion Notting Hill versammelt hatten. »Jeder, der gestern Abend in der Nähe der St. John’s Church in Notting Hill irgendetwas Verdächtiges oder Ungewöhnliches beobachtet hat, sollte sich bitte unter folgender Nummer bei der Polizei melden.« Sie nannte die Nummer eines Anschlusses, der eigens in der Einsatzzentrale eingerichtet worden war. Neunundneunzig Prozent der Anrufer würden Spinner und Scherzbolde sein, aber es bestand immerhin die Möglichkeit, dass irgendjemand tatsächlich etwas Verwertbares beobachtet hatte.
    Sie wehrte weitere Fragen mit der Bemerkung ab: »Es tut mir Leid, aber diese Information können wir im Moment noch nicht freigeben«; dann schlüpfte sie in das Gebäude, um ihre Tasche zu holen, während die Menge sich allmählich zerstreute.

    Obwohl sie das Revier verließ, war ihr Arbeitstag noch nicht beendet. In ihrem Notizbuch hatte sie mit Bleistift die Nummer von Alex Dunns Wohnung in der Sackgasse, die von der Portobello Road abzweigte, notiert. Sie hatte bereits zwei Mal dort vorbeigeschaut, seit sie die Adresse bekommen hatte, doch beide Male hatte sie die Wohnung dunkel und leer vorgefunden, ebenso wie die seiner Nachbarn.
    Nun ging sie zum Parkplatz, um ihren Wagen zu holen, und fuhr ein drittes Mal hin. Alex war immer noch nicht nach Hause gekommen. Gemma ließ den Motor noch eine Weile laufen, während sie das Fenster der Nachbarwohnung beobachtete, in der jetzt Licht brannte.
    Sollte sie Alex’ Nachbarn jetzt vernehmen? Nein, die würden ihr nicht davonlaufen, und sie wollte Karl Arrowoods Geschäftspartner befragen, bevor noch mehr Zeit verstrich. Vorsichtig wendete sie den Wagen am Ende der Sackgasse und fuhr weiter in Richtung Tower Bridge.
    Die Brewery am Butler’s Wharf war eine Topadresse, insbesondere, da sie annehmen musste, dass der Geschäftspartner sich nur vorübergehend in London aufhielt. Die alte Brauerei war in Luxusappartements mit Blick auf die Themse und die Tower Bridge umgewandelt worden. Die Suche nach einem Parkplatz in dem Straßengewirr in der Nähe des Flusses war

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