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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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will sofort einziehen, damit Kit sich noch vor den Ferien an sein neues Zuhause gewöhnen kann.«
    »Sofort?«, wiederholte Hazel. Zu Gemmas großer Überraschung füllten sich Hazels Augen mit Tränen. Sie konnte sich nicht erinnern, Hazel je weinen gesehen zu haben.
    »Es tut mir so Leid, Hazel. Ich weiß, das ist eine verdammt kurzfristige Kündigung, aber es ist alles so schnell gegangen -«
    »Ach nein, darum geht es doch nicht. Und es ist auch nicht so, als ob ich nicht damit gerechnet hätte. Es war ja unvermeidlich. Es ist nur so – du wirst mir fehlen. Und Holly wird untröstlich sein ohne Toby.«
    Gemma fand sich in der ungewohnten Lage, ihrer Freundin Trost spenden zu müssen, die sie selbst so oft getröstet hatte. »Wir werden euch oft besuchen, das verspreche ich dir. Und du kannst mit Holly nach Notting Hill kommen. Die Kinder können im Garten spielen, während wir in aller Ruhe die neuesten Neuigkeiten austauschen.«

    »Ich weiß. Jetzt wirst du diejenige mit dem großen Haus und den vielen Kindern sein«, sagte Hazel mit spöttischem Lächeln. Doch Gemma hatte eine Spur von Wehmut aus ihrer Stimme herausgehört.
    »Hazel, warum wollt ihr eigentlich kein zweites Kind?«, fragte sie und wunderte sich zugleich, warum sie bisher noch nie daran gedacht hatte.
    Hazel senkte den Blick und schlang ihre kräftigen Finger um ihre Teetasse. Einen Augenblick lang glaubte Gemma, sie sei zu weit gegangen. Dann zuckte Hazel mit den Schultern und murmelte: »So sehr ich mir das auch wünschen würde, im Moment ist damit wohl eher nicht zu rechnen.« Und dann lächelte sie und wechselte abrupt das Thema. »Erzähl mir doch von dem Haus.«
    »Ach, Hazel, ich kann es gar nicht erwarten, es dir zu zeigen. Es ist wirklich ein Traum«, antwortete Gemma, und dann beschrieb sie es Zimmer für Zimmer, während sie ihren Tee austranken.
    Als Tim kam, schnappte Gemma sich Toby, um ihn ins Bett zu bringen. Doch während sie ihren Sohn zudeckte, konnte sie sich des Gefühls nicht erwehren, dass irgendetwas ihre Freundin bedrückte und dass sie die Gelegenheit versäumt hatte, zu erfahren, was es war.
     
    Alex hatte die Augen zusammengekniffen, als ob er so die Wirklichkeit aussperren könnte, und Fern störte ihn nicht, während sie mit seinem Wagen südwärts fuhren. Erst als sie von der M25 abbog und auf die M20 Richtung Westen fuhr, wurde er unruhig und blickte sich um.
    »Du fährst zu Tante Jane.« Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
    »Ich dachte, das wäre eine gute Idee. Niemand würde auf die Idee kommen, dort nach dir zu suchen.«
    »Warum sollte irgendjemand nach mir suchen?«

    Fern warf ihm einen Seitenblick zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. »Du weißt doch, was Otto gesagt hat.«
    »Otto redet doch nur Mist. Was kann Karl Arrowood schon von mir wollen, jetzt, wo Dawn tot ist?«
    »Und wenn er nun Dawn getötet und es als Nächstes auf dich abgesehen hat?«
    »Das glaube ich nicht. Kein normaler Mensch würde -« Die Stimme versagte ihm. »Kein normaler Mensch würde so etwas tun.« Er blickte starr vor sich hin und vermied es, Fern in die Augen zu sehen. Ihr kam der Gedanke, dass Alex sich nicht eingestehen konnte, dass Karl Arrowood seine Frau wegen ihrer Affäre mit ihm ermordet haben könnte, denn das würde bedeuten, dass Alex für ihren Tod verantwortlich wäre.
    »Warum tust du das?« In Alex’ Stimme lag keine Dankbarkeit – nicht, dass sie es von ihm erwartet hätte, doch seine Kälte erschütterte sie.
    Sie zuckte mit den Achseln. »Du bist mein Freund. Ich wollte dir helfen.«
    »Niemand kann mir helfen – weder du noch sonst irgendwer.«
    Wie sollte sie darauf antworten? Als sie einen Augenblick später zu ihm hinüberschaute, hatte er die Augen wieder geschlossen. Sie versuchte sich mit dem Gedanken zu trösten, dass er sie wenigstens nicht aufgefordert hatte, kehrtzumachen und nach London zurückzufahren.
    Obwohl es noch nicht Mittag war, sorgte die von Westen her aufgekommene Wolkenwand für ein düsteres Zwielicht, das weitere Regenfälle verhieß. Als die alte Stadt Rye am Horizont auftauchte, auf einem steilen Sandsteinhügel hoch über dem Marschland gelegen, verlangsamte Fern die Fahrt und begann nach der Abzweigung Ausschau zu halten, an die sie sich nur noch vage erinnerte. Ein einziges Mal war sie mit Alex hier gewesen.

    »Die Nächste rechts«, sagte er zu ihr, nachdem er die Augen wieder aufgeschlagen hatte.
    Sie folgte seinen Anweisungen, bog in eine

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