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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Ein Polizist, der sich streng an die Vorschriften hält, kann uns vor Gericht stellen. Aber was habe ich von einer beruflichen Existenz, wenn Alec tot ist? Hättest du dich noch im Spiegel ansehen können, Dana, wenn du jemandem die Chance auf ein besseres Leben verweigert hättest? Sue ist ein Parasit unserer Gesellschaft – und sie weiß, wie man andere manipuliert. Dass du sie ins Haus gebracht hast, ist nichts, was du dir vorwerfen kannst. Und aus dem, was du mir von Evie erzählt hast, ist sie ein zähes Mädchen. Sie beißt sich durch. Sie hält aus, bis wir kommen. Wo immer sie ist.«
    Und während sie auf seinem Schoß saß und in seine ruhigen grünen Augen sah, spürte sie, wie ein Teil des Schmerzes nachließ. Nicht alles. Nicht einmal das meiste. Aber genug, um sie durch die nächsten fünf Minuten und vielleicht auch die danach zu bringen. »Danke. Ich glaube, das brauchte ich.«
    Sein Daumen strich zärtlich über ihre Lippen. »Und jetzt lass uns etwas essen und mit den Cops reden.« Er stand mit ihr auf den Armen auf und ließ sie langsam herab, bis ihre Zehen den Teppich berührten. Bis sie vor ihm stand, ihre Lippen nur ein winziges Stück von seinen entfernt, und seine Augen baten stumm um etwas, das er nicht auszusprechen brauchte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und legte ihren Mund auf seinen. Und bot ihm denselben Trost an, den er ihr geschenkt hatte. Seine Hände legten sich zärtlich an ihre Wangen, und der Kuss war warm und innig. Er beendete ihn und drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn.
    »Und das brauchte
ich«,
gestand er. »Mehr als mir bewusst war.«
    »Ich auch.« Sie stieß den Atem aus und straffte die Schultern. »Okay, ich bin jetzt bereit. Gehen wir.«

Chicago
    Mittwoch, 4. August, 19.15 Uhr
    James schaute von seinem Teller auf, als der Mann sich setzte. Nervös trommelte der andere mit den Fingern auf die Tischplatte. »So«, sagte James. »Du arbeitest also für Donnie Marsden.« Donnie Marsden war damals mit Sue verurteilt worden. Sie waren Partner gewesen.
    »Seit einem Jahr«, gestand der Mann. Sein Blick huschte unruhig hin und her, seine Lider zuckten.
    »Dein Chef behauptet, er hätte Sue Conway nicht gesehen. Lügt er?«
    »Ich weiß nicht, ob er sie gesehen hat. Aber er hat mit ihr geredet. Mehrmals. Ich habe vom Nebenapparat zugehört, wie Sie es wollten.«
    James hatte Lust zu lächeln. Jeder hatte seinen Preis. Marsden hatte nicht für fünfzehntausend gekauft werden können. Sein Laufbursche plapperte schon für fünfhundert. »Und? Was haben sie gesagt?«
    Schweiß trat auf die Oberlippe des Mannes. »Er trifft sie heute Abend. Irgendwas geht da vor sich, weil Donnie die Jungs zusammengetrommelt hat. Es soll am Freitag stattfinden.«
    James lächelte. »Ich verdopple deinen Lohn, wenn du mir sagen kannst, wann und wo genau.«
    Der Mann stand auf. »Bestimmt. Danke.«
    James sah ihm nach, wie er aus dem Restaurant schlurfte. »Nein. Ich habe zu danken.«

Chicago
    Mittwoch, 4. August, 20.30 Uhr
    D ana gab sich Mühe zu essen und bekam sogar ein paar Bissen herunter, stand dann jedoch auf, um vor dem Panoramafenster auf und ab zu gehen. Randi saß auf der Couch und wiegte sich. Stan saß nur da und schien das alles noch immer nicht zu fassen. Trotz der eigenen vernünftigen Worte konnte Ethan nichts essen. Zum Glück war das drückende Schweigen nur von kurzer Dauer. Es klopfte an der Tür, und als Ethan öffnete, standen Mitchell und Reagan mit ernsten Mienen auf der Schwelle.
    »Lassen Sie uns rein«, sagte Reagan, »dann reden wir.«
    Randi sprang auf die Füße, auf dem Gesicht eine verzweifelte Mischung aus Hoffnung und nackter Angst. »Was ist passiert? Haben Sie Alec gefunden?«
    Mia schüttelte den Kopf. »Nein, Ma’am. Ich nehme an, Sie sind Alecs Mutter? Oder die Frau, die sich seit zehn Jahren dafür ausgibt?«
    »Ich habe ihnen ein wenig am Telefon erzählt«, sagte Dana. »Ich wusste nicht, ob es in Bezug auf das FBI einen Unterschied macht.« Sie zuckte voller Unbehagen die Achseln. »Denn es handelt sich ja jetzt nicht mehr unbedingt um eine Entführung.«
    Randi hob ihr Kinn. »Ich bin Alecs Mutter.« Ihre Stimme war trotzig.
    Reagan trat vor. »Und das ist es im Moment auch, was zählt. Wir müssen Alec finden, den Rest können wir anschließend besprechen. Ich bin Detective Reagan, und das ist meine Partnerin, Detective Mitchell. Bitte setzen Sie sich, Mrs. Vaughn, und erzählen Sie uns, was Sie wissen.«
    Randis Mut schien

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