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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gestohlen, hätte sie genug Geld gehabt, um sich einen zu kaufen. Setzen Sie sich jetzt bitte wieder, bis wir hier fertig sind.«
    Mit zusammengepressten Kiefern gehorchte Stan.
    Dana schloss die Augen. »Wenn sie Beverlys Pass benutzen will, muss sie sich die Haare braun färben und braune Kontaktlinsen tragen. Ihr müsst die Optiker informieren.«
    »Weißt du eigentlich, wie viele Optiker es in Chicago gibt?«, knurrte Mia, dann fluchte sie. »Verdammt, wenigstens können wir ihr möglicherweise jetzt einmal einen Schritt voraus sein.«
    Abe stand auf und kam um den Tisch herum. Hockte sich vor Danas Stuhl. »Ich besorge uns eine Liste, damit wir gleich anfangen können. Aber zuerst – woher hat Beverly ihre Papiere bekommen, Dana?«
    Dana unterdrückte einen Schluchzer. Sah Abe Reagan direkt in die Augen. Und log. »Ich habe keine Ahnung. Ich mache nur die Fotos für die Pässe.«
Danke, David,
dachte sie inbrünstig.
    »Dein Fotogeschäft«, murmelte Ethan und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    Sie wandte sich zu ihm um und erkannte, dass er begriff. »Ja.«
    Abe sah zu Mia auf, die Zunge in der Wange, die Braue hochgezogen. Mia zuckte die Achseln. Und schwieg. »Also, dann nehmen wir uns mal die Optiker vor«, sagte er. »Wir fangen mit denen in dem Einkaufszentrum an, wo sie gestern Abend gewesen ist.« Er stand auf. »Aber schauen wir uns zuerst Jane Doe an. Vielleicht irren wir uns ja.«
    Ethan half Dana auf die Füße. »Ich komme mit.«
    »Das musst du nicht«, murmelte sie.
    Er legte ihr einen Arm um die Schulter. »Doch, muss ich.«
    »Und wir? Sollen wir einfach hier bleiben?«, fragte Stan barsch.
    Abe sah aus, als würde ihm der Geduldsfaden reißen. »Falls Sie nicht gerade einen Ausflug ins Leichenschauhaus machen wollen, ja. Wenn wir fertig sind, bringe ich Sie zum Flughafen, damit es so aussieht, als ob Sie von dem Flug über D. C. gekommen sind. Jemand wird Ihnen folgen, bis Sie im Hotel ankommen. Wir haben heute Morgen schon Leute hingeschickt, die den Raum verwanzt haben und sich als Reinigungspersonal ausgeben. Ich hoffe doch, dass unsere Vorbereitungen auf Ihre Zustimmung stoßen«, fügte er sarkastisch hinzu.
    »Oh, eine Sache noch«, sagte Ethan, den Arm fest um Danas Taille. »Auf einem der Bänder sah ich Conway ein Buch über Paris lesen. Falls sie das Land verlassen will …«
    Abe bedachte Ethan mit einem beeindruckten Blick. »Wir kümmern uns darum. Jetzt kommen Sie, Dana.«

Chicago
    Donnerstag, 5. August, 10.30 Uhr
    M ia hatte in ihrem Arbeitsleben schon viel menschliches Leid gesehen, aber wenig übertraf den Schmerz in Danas Gesicht, als Julias Assistent Beverly aufdeckte. Dennoch hielt Dana sich tapfer aufrecht. Sie stand am Fenster, Buchanans Hände auf den Schultern, und nickte. Erst als der Assistent die Leiche wieder zugedeckt hatte, sah Mia einen Riss in der Fassade ihrer Freundin. Sie trat einen Schritt vor, doch da drehte Buchanan Dana schon um und drückte sie an sich, als der Damm endlich brach und sie haltlos an seiner Schulter zu schluchzen begann.
    »Sie wird schon wieder«, murmelte Abe neben ihr. »Sie ist stark.«
    Mia schluckte, während sie Danas Weinen lauschte.
    »Niemand ist so stark, Abe.«
    Abe schwieg einen Moment, dann fragte er ruhig: »Wie lange weißt du schon davon, Mia?«
    Mia wandte sich um und sah ihn ausdruckslos an. »Was? Dass Dana Fotos für Pässe macht? Eine Weile schon. Meins hat sie auch gemacht.«
    Er neigte den Kopf. »Du weißt genau, was ich meine.«
    Er hätte einschüchternd auf sie gewirkt, wenn sie ihn nicht so gut gekannt hätte. »Abe, lass gut sein. Bitte.«
    Er verengte die Augen. Verdrehte sie dann. »Also gut. Aber du bist mir was schuldig, Mitchell.«
    Mia wandte sich wieder zu Dana um, die noch immer an Buchanans Schulter weinte. Der Anblick ließ auch ihr Tränen in die Augen treten. In all den Jahren, die sie Dana kannte, hatte sie sie nie weinen sehen. Nicht so jedenfalls. »Okay.« Mia straffte den Rücken, als die Gerichtsmedizinerin auf sie zutrat.
    »Geht’s mit deiner Freundin?«, fragte Julia.
    Mia nickte knapp. »Ja. Und?«
    Julia zuckte die Achseln. »Dein Mädel ist jedenfalls beständig. Sieht aus wie bei den anderen. Neun Millimeter mit Schalldämpfer. Hatte die Frau Familie?«
    »Nur Dana. Kannst du die Leiche eine Weile verwahren, Julia? Nur bis alles vorbei ist? Dana möchte sich sicher um die Beerdigung kümmern.«
    »Ich versuch’s, aber mir geht langsam der Platz aus.« Sie zog die Brauen

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