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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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schmiegte sich an ihn. »Caro und Evie … brauchen mehr Sicherheit in ihrem Leben.«
    »Aber nicht du«, sagte er viel zu sanft, und zu spät erkannte sie ihren Fehler.
    »Nein. Ich nicht«, antwortete sie aufrichtig.
    »Wohin willst du gehen?«
    »Oh, ich weiß noch nicht.« Ihre Stimme schwankte. »New York, Atlanta … vielleicht nach Philadelphia.«
    Eine lange Pause. »Nicht nach Washington?«
    Sie sagte nichts, konnte nichts sagen.
    Sein Körper versteifte sich, aber seine Stimme blieb sanft. »Ich bin dir zu nah gekommen, richtig?«
    »Ethan …«
    »Schlaf, Dana.«

Chicago
    Freitag, 6. August, 3.00 Uhr
    »Wach auf.«
    Evie riss die Augen auf, als Janes Faust gegen ihr Kinn krachte. Sie blinzelte und konzentrierte sich auf die Gestalt in der schwer zu durchdringenden Dunkelheit. Und kämpfte ein Wimmern zurück, als sie auf die Füße gezerrt wurde. Schloss die Augen wieder, als ihr kaltes Metall unters Kinn gedrückt wurde. Jetzt also. Jetzt würde sie sterben. Durch Danas Pistole.
    Jane lachte leise. »Noch nicht, Süße. Du hast noch etwas zu tun, bevor ich dich aus dem Spiel nehme. Ich werde dir jetzt die Füße losbinden, und du wirst hier rausgehen. Die Hände bleiben gefesselt, der Mund zugeklebt. Versuch irgendeine Dummheit, und ich schieße dich sofort über den Haufen. Verstanden?«
    Evie tat nichts, und Jane rammte ihr den Lauf der Waffe fester in den Hals, so dass sie keine Luft mehr bekam.
    »Zeig mir, dass du mich gehört hast«, sagte Jane. Evie nickte, und das war offenbar genug, denn der Druck gegen ihre Luftröhre ließ nach. Sie sog die Luft durch die Nase ein, und Jane lachte wieder leise.
    »Dann lass uns das Ding mal auf den Weg bringen. Ich muss noch ein bisschen schlafen, bevor Teil zwei der Vorstellung beginnt.«

Chicago
    Freitag, 6. August, 3.30 Uhr
    »Nein.«
    Das Stöhnen weckte Ethan, und er drehte sich um, um auf die Uhr auf dem Nachttisch zu sehen. Es war mitten in der Nacht, und Dana träumte. Er schaltete die Nachttischlampe an, stützte sich auf einen Ellenbogen und schüttelte sie leicht an der Schulter.
    »Wach auf, Dana, wach auf.«
    Sie fuhr hoch, riss die Augen auf und starrte hellwach in das dunkle Zimmer.
    »Es tut mir leid.« Ein heiseres Flüstern. Ihr Atem kam in kurzen Stößen, ihr Körper zitterte. Ihre Lippen bebten, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Er hätte gern gewusst, ob sie es getan hätte, wenn sie allein gewesen wäre.
    »Das sagst du immer«, murmelte er. »Jetzt sag’s mir. Was träumst du?«
    Sie schloss die Augen. »Du weißt es doch schon.«
    »Ich kenne die Fakten, Dana. Warum vertraust du mir nicht den Rest an?«
    Das veranlasste sie, die Augen wieder aufzureißen. »Mit Vertrauen hat das nichts zu tun, Ethan. Meine Güte, ich schlafe neben dir. Zeigt das nicht, dass ich dir vertraue?«
    »Du schläfst die meiste Zeit ja gar nicht«, schlug er zurück. »Hast du jede Nacht diese Träume?«
    Sie schien sich ins Kissen zurückziehen zu wollen. »Nein. Nur wenn ich eine ganze Nacht zum Schlafen habe.«
    »Was wie oft ist?«
    Sie hob eine Schulter. »Ein paar Mal pro Woche. Manchmal stehe ich am Busbahnhof. Meistens bleibe ich mit einer Klientin oder einem der Kinder wach.«
    »Du gehst dem Schlaf aus dem Weg.«
    Sie seufzte. »Wahrscheinlich.«
    »Scheint mir ausgesprochen gesund«, antwortete er sarkastisch. »Hilft es denn?«
    Langsam schüttelte die den Kopf. »Anscheinend nicht.«
    »Na ja, wenigstens in einem Punkt sind wir uns einig.«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Ich helfe dir. Lebte deine Mutter noch, als du den Biker geheiratet hast?«
    »Ja. Aber ich habe Eddie nie mit nach Hause genommen, obwohl er und mein Stiefvater einiges gemein hatten.« Abrupt rollte sie sich zur Seite und knüllte das Kissen unter ihrem Kopf zusammen. »Ich hasste ihn.«
    »Eddie oder deinen Stiefvater?«
    Sie schwieg einen Moment. »Beide. Aber meinen Vater wohl ganz besonders.« Sie seufzte wieder. »Unterschwellig, denke ich, habe ich aber meine Mutter am meisten gehasst.«
    Er strich ihr mit der flachen Hand über den Rücken und spürte, wie ihre Anspannung ein wenig nachließ. »Warum?«
    »Weil sie bei ihm blieb, weil sie auch bei meinem richtigen Vater geblieben ist. Ich habe mir früher immer sehnlich gewünscht, sie würde uns einpacken und mit uns verschwinden. Irgendwohin gehen, wo wir in Sicherheit waren und Dad uns nicht finden konnte. Dann starb er, und ich war so froh. Weißt du,

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