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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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voller Nahrungsmittel zu Ihnen geschleppt. Wir alle hier haben natürlich gewußt, warum sie all die Mühe auf sich genommen hat.«
    Die Großmutter lehnte sich mit einem erinnerungsseligen Lächeln zurück. »Allerdings muß ich Diana zugute halten, daß sie ihre Verliebtheit nie so offensichtlich gezeigt hat wie ihre Schwester. Als Corey sechzehn war, hatte sie statt Tapete Bilder von Spencer an den Wänden. Ihr ganzes Zimmer war wie ein Schrein für ihren Herzallerliebsten. Diana hat so etwas nie getan, aber meiner Meinung nach war sie genauso verrückt nach Ihnen wie Corey nach ihrem jetzigen Ehemann. Zumindest hat sie sämtliche Symptome eines verliebten Mädchens aufgewiesen, und wir haben uns schon gefragt...«
    »Mutter!« unterbrach Mrs. Foster sie mit leiser, warnender Stimme, »das ist jetzt weder der rechte Zeitpunkt noch der Ort für solche Dinge.«
    »Die Wahrheit bleibt immer die Wahrheit, ob die Gelegenheit nun günstig ist oder nicht«, entgegnete Rose Britton und sah dann ausgerechnet Diana hilfesuchend an: »Ich habe mich doch nicht geirrt, oder, Liebes?«
    Dianas erste Bestürzung über die allzu offenen Worte ihrer Großmutter war längst tiefer Erleichterung gewichen. Stundenlang hatte sie sich überlegt, mit welchem Argument sie ihre Heirat nicht gar so überstürzt erscheinen lassen konnte. Und Mrs. Britton schien ihr gerade die beste Erklärung auf dem Silbertablett zu präsentieren, auch wenn die gute Frau sicher keine Ahnung davon hatte.
    »Ja, es stimmt, ich war in ihn so verliebt, wie eine Heranwachsende das nur sein kann«, gab Diana zu und warf einen raschen Seitenblick auf Cole, um festzustellen, wie der auf diese Eröffnung reagierte. Doch Harrison hob nicht einmal eine Braue. Er stand groß und beeindruckend da, hatte die Arme vor der Brust verschränkt, und seine Füße standen leicht nach außen. Aber er beobachtete sie, und auch von den Reaktionen der anderen schien ihm nichts zu entgehen.
    Ein wenig verschnupft darüber, daß er bei solchen Enthüllungen so gelassen bleiben konnte, kehrte sie nun zum eigentlichen Thema zurück. »Nun gut, wenn ihr euch alle noch so deutlich daran erinnern könnt, was Cole mir in meiner Jugend bedeutet hat, dann wird die Überraschung sicher nicht ganz so groß, wenn ihr hört, was ich euch jetzt zu sagen habe...«
    Die Menschen, die sie am meisten auf der Welt liebte, sahen sie fröhlich an und erwarteten wohl, gleich etwas besonders Schönes zu hören zu bekommen. Diana verließ der Mut, und sie wußte nicht, wie sie weitermachen sollte.
    »Na, komm schon«, drängte ihr Schwager mit einem breiten Grinsen, »was für eine Überraschung steht uns denn bevor?«
    Diana atmete tief ein und ergab sich ins Unvermeidliche. »Na ja, letzte Nacht, nach der Auktion, also da haben Cole und ich noch etwas getanzt. Und dann ... Und dann...«
    »Ja, was war dann?« fragte der Großvater, als seine Enkelin sich schon wie eine Schallplatte mit einem Sprung anzuhören begann.
    »Dann sind wir in Coles Suite hinauf gefahren ... Und dort haben wir etwas getrunken ... Und wir haben uns unterhalten ... über alles mögliche ...« Diana starrte auf den Tisch, der zwischen den Sofas stand, und wünschte, er würde sich erheben und sich wie ein Schild vor sie stellen.
    »Ja, was war denn nun?« wollte die Großmutter wissen und sah abwechselnd Cole und ihre Enkelin an.
    Jetzt mußte alles heraus. Diana sprudelte los: »Und dann sind wir ... haben wir das Hotel verlassen ... und sind ... mit dem Jet nach Las Vegas geflogen ... und sind ... und haben dort geheiratet!«
    Das angespannte Schweigen, das nun einsetzte, zerrte an Dianas Nerven wie Fingernägel, die über eine Schiefertafel kratzen. »Ich kann mir gut vorstellen, daß ihr jetzt alle ein wenig schockiert seid«, erklärte sie leise den fünf ganz und gar fassungslosen Gesichtern.
    Mr. Britton fand als erster seine Sprache wieder, sah Cole strafend und wütend an und erklärte bitter: »Mister, Sie müssen ja ein unglaublicher Überredungskünstler sein. Zu diesem Zweck haben Sie Diana auch hinauf in Ihr Hotelzimmer gelockt. Und sicher war Ihnen auch sehr bewußt, daß der jungen Lady gerade das Herz gebrochen worden war und sie an jenem Abend mehr Alkohol getrunken hatte, als ihr bekam.«
    »Nein, einen Moment mal!« rief Diana dazwischen und war zutiefst erschrocken, daß ihr sonst so gütiger und milder Großvater so zornig werden konnte. »So ist es überhaupt nicht gewesen, Opa. Cole und ich haben vielmehr

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