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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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eingefallen, sich in einem solchen Outfit blicken zu lassen.
    »Wie konnte ich nur so blind sein?« murmelte sie und kehrte zu ihrem Schreibtisch zurück.
    »Wirst du ihn empfangen?«
    »Nur für einen Moment«, antwortete Diana und rief über die Gegensprechanlage ihre Sekretärin.
    »Möchtest du, daß ich bleibe?« fragte Corey.
    »Das überlasse ich ganz dir. Dan will sich von aller Schuld befreien, indem er mir vorschlägt, doch Freunde zu bleiben.«
    Die Sekretärin meldete sich, und Diana bat sie, Coles Vorzimmerdame anzurufen und sich von ihr Cals Adresse und Telefonnummer geben zu lassen. Sally sollte darüber hinaus auch Mr. Harrison verständigen, daß seine Frau auf dem Weg zu ihm sei, und ihr dann Flugtickets besorgen. Kaum hatte sie alles durchgegeben, meldete die Sekretärin flüsternd: »Mr. Penworth kommt gerade aus dem Fahrstuhl.«
    »Diana!« rief er wenige Momente später. Er wirkte sonnengebräunt, sein Haar war etwas vom Wind zerzaust, und von seiner leicht zerknirschten Miene ging durchaus etwas Charmantes aus. »Ich bin gestern zurückgekommen und habe mich, sobald es mir möglich war, gleich auf den Weg zu dir gemacht.«
    Diana lehnte sich an ihren Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das sehe ich«, entgegnete sie milde. Statt Schmerz und Zorn spürte sie nur Erleichterung und Verachtung. Sie hatte keinen wunderbaren Menschen verloren. Dan war vielmehr schwach, selbstsüchtig und ein Feigling. Cole hatte vollkommen recht gehabt mit dem, was er auf dem Hotelbalkon über ihn gesagt hatte.
    »Ich wünschte, du würdest etwas sagen, was mir die Situation etwas erleichtern könnte«, sagte Dan und wirkte angesichts ihrer mangelnden Hilfsbereitschaft ehrlich enttäuscht. »Ich verstehe ja, daß es dich ziemlich getroffen haben muß, als es so kam, wie es eben gekommen ist.«
    »Ja, es hat mich etwas verwundert«, entgegnete sie, und er fühlte sich von diesen Worten geschmeichelt. »Immerhin«, fügte sie hinzu und konnte sich ein Lächeln kaum verkneifen, »bin ich ohne mein Zutun den größten Abschaum auf dieser Erde losgeworden.«
    Das schien ihm nun doch zu weit zu gehen, und ohne ein weiteres Wort verließ er das Büro. Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, sah Diana zu ihrer Schwester, die hinter dem Schreibtisch an der Wand lehnte. Corey grinste und fing dann an, laut zu applaudieren.

Kapitel 45
    Diana mußte ihre Pläne zum erstenmal in Austin und dann noch einmal in San Larosa ändern. Natürlich war sie nicht so naiv zu glauben, zwischen San Larosa und Ridgewood Field, dem nächsten Flughafen bei Kingdom City, würde ein Jumbo-Jet verkehren. Aber sie hätte auch nie für möglich gehalten, eine halbe Meile auf hochhackigen Schuhen über das Flugfeld laufen zu müssen, um zu einer kleinen Propellermaschine, deren Anstrich vielfach ausgebessert war, zu gelangen, die sie unter anderen Umständen vielleicht als >niedlich< empfunden hätte.
    Je näher sie kam, desto winziger wirkte das Flugzeug mit der stolzen Aufschrift >Texas Airlines..Dazu bewegte sie sich in einer Art Laufschritt, weil der Kofferträger, der sich auch schon am Schalter um alle Formalitäten gekümmert hatte, es offensichtlich eilig hatte.
    Irgendwann schien ihm dann das Klappern ihrer Stöckelschuhe aufzufallen, denn er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Hier entlang. Wir sind gleich da, Miß Foster - oder sollte ich eher sagen, Mrs. Harrison? Ich habe Sie und Ihren Mann nämlich in den Nachrichten gesehen.«
    Dianas Aufmerksamkeit wurde aber eher von dem kleinen, wenig beruhigend aussehenden Flugzeug in Anspruch genommen, dem sie sich offensichtlich anvertrauen sollte. »Kann das Ding denn fliegen?«
    »Ich halte große Stücke auf es«, antwortete der junge Mann mit einem Lächeln.
    »Ja, gut, aber würden Sie auch damit fliegen?«
    »Oh, das tue ich andauernd.«
    Das Innere der Maschine entsprach ihrem Äußeren, nur daß es hier zusätzlich noch schmuddelig war. Dianas Sitz wackelte nach links und nach rechts, als sie darin saß, und so suchte sie rasch auf dem Boden nach den Schlössern für die beiden Sicherheitsgurte. Als das erledigt war, besaß der Sitz tatsächlich ein wenig mehr Halt. Der Ticketverkäufer/Träger zwinkerte ihr zu, als er sich durch die Luke schob und sich auf den Pilotensitz quetschte. Dann setzte er sich eine Fliegerbrille auf und nahm eine weitere Rolle ein - die des Piloten.
    Die Maschine rumpelte über das Rollfeld, der Motor protestierte lautstark und

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