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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Kühlschrank. Diana ging nach einem Moment des Zögerns zu ihm, um sich von ihm zu verabschieden. »Tschüs, und vielen Dank, daß Sie sich Zeit für mich genommen haben.«
    »Oh, Sie können noch nicht gehen«, entgegnete er, und ihr schlug das Herz bis zum Hals. »Wenn Sie jetzt schon fahren, überholen Sie die beiden womöglich noch«, fügte er mit einem wissenden Lächeln hinzu. »Damit verwirren Sie Addison und bringen Ihre Schwester in die allergrößte Verlegenheit. Warum bleiben Sie nicht noch ein bißchen und teilen diese leckeren Sachen hier mit mir?«
    Diana sagte sich, daß sie einfach einen Umweg fahren und so der Gefahr aus dem Weg gehen könnte, den beiden zu begegnen. Aber da Cole anscheinend nicht auf diese Idee gekommen war, nahm sie seine Einladung mit einem glücklichen Lächeln an. »Ich habe schon gegessen, aber ein Plätzchen geht wohl noch rein, und so kann ich Ihnen wenigstens Gesellschaft leisten.«
    »Wir nehmen das Essen einfach auf den Schoß«, sagte er, und damit war der Schreibtisch in seiner Kammer gestrichen.
    »Da fällt mir bestimmt etwas Besseres ein«, rief sie und machte sich schon auf die Suche.
    Cole hatte das Hähnchen und das Gemüse bereits in die Mikrowelle geschoben und besah sich nun den Rest der gespendeten Lebensmittel. Schließlich füllte er seinen Teller mit den guten Sachen und trat hinaus auf den Mittelgang.
    »Alles bereit«, verkündete das Mädchen und streckte sich, um den Lichtschalter zu erreichen. »Ein wenig gedämpfteres Licht gibt dem Ganzen viel mehr Atmosphäre, glauben Sie mir.« Sie tauchte den Stall in Dunkelheit, und der Pfleger staunte nicht schlecht über das, was die junge Lady zusammengezaubert hatte.
    In weniger als zehn Minuten hatte Diana aus drei Strohballen und einem Brett einen Tisch gebaut und diesen mit einem rot, gelb und orangefarben gestreiften Badetuch gedeckt, das sie aus dem Kofferraum ihres Wagens besorgt hatte. Weitere Strohballen bildeten nun eine L-förmige Bank. Den Tisch zierten zwei Kerosinlampen und eine Schüssel aus rostfreiem Stahl, die sie mit Hibiskusblättern und Orangenblüten gefüllt hatte.
    »Das ist wirklich sehr schön«, sagte er.
    Diana wehrte sein Lob mit einem Achselzucken ab. »Meine Mutter und meine Großmutter sind davon überzeugt, daß Atmosphäre und Präsentation zu siebzig Prozent ein gelungenes Dinner ausmachen.«
    »Wenn ich das hier sehe, kann ich ihnen nur zustimmen«, erklärte der Pfleger, stellte sein Essen und einen Teller mit Plätzchen auf den Tisch und ließ sich an ihm nieder. Das Konzept von >Präsentation< war ihm vollkommen unbekannt, zumindest soweit es die Eßkultur betraf. Anscheinend hatte er noch viel über die kleinen Tricks und Raffinements zu lernen, die bei den Reichen und Erfolgsverwöhnten offensichtlich an der Tagesordnung waren. Allerdings ging es ihm zur Zeit mehr darum, diesen Reichtum erst einmal zu erwerben. Später würde er sich immer noch den gesellschaftlichen Schliff verpassen lassen können, ohne den man bei den oberen Zehntausend wohl nicht auskam.
    »Sie haben mich zutiefst beeindruckt«, bemerkte er und streckte vorsichtig seine langen Beine unter dem >Tisch< aus. Diana ließ sich auf dem Ballen links von ihm nieder.
    »Warum sagen Sie das?« fragte das Mädchen und biß eine winzige Ecke aus ihrem Plätzchen.
    »Weil Sie eine äußerst bemerkenswerte Person sind.« Eigentlich hatte er das lieber für sich behalten wollen, aber jetzt, wo es heraus war, stellte er fest, daß er ihr das längst hätte sagen sollen. Es entsprach ja auch wirklich der Wahrheit. Neben vielem anderen mußte man sie als sehr gescheit und angenehm unaffektiert bezeichnen. Das Mädchen sprach leise und besaß sogar Witz. Dabei kam ihr Humor so leise daher, und das in Begleitung einer sanften, musikalischen Stimme, daß er oft genug zuerst gar nichts davon mitbekam und erst im zweiten Moment ihre scherzhafte Bemerkung erkannte.
    Am besten gefiel ihm aber an ihr, daß die reich geborene Diana Foster nicht die mindesten Schwierigkeiten im gleichberechtigten Umgang mit ihm, dem gesellschaftlich tief unter ihr stehenden Pferdepfleger, zu haben schien.
    Wenn das Mädchen zu ihm sprach, dann mit ehrlicher Freundlichkeit und mit deutlichem Interesse, ohne dabei mit ihm flirten zu wollen. In den Jahren, die er nun schon für die Haywards arbeitete, hatte jede von Barbaras Freundinnen sich ihm zu nähern oder ihn zu reizen versucht. Cole war stets klug genug gewesen, jedem dieser Manöver

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