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Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night

Titel: Der Regen - Laymon, R: Regen - One Rainy Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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zustürmen. Noch immer sah er den abgetrennten Kopf gegen die Windschutzscheibe krachen. Und der vom Stiel der Axt aufgespießte Tote schaukelte und schwankte nach wie vor auf der Motorhaube hin und her und machte es unmöglich, dass all dies im Nebel der Vergangenheit versank.
    Er wollte diese verdammte Kühlerfigur loswerden.
    Doch der Bursche steckte fest.
    Er hatte bereits daran gedacht, aus dem Wagen in den Regen hinauszuspringen und ihn vom Kühler runterzuzerren. Es wäre das Risiko, nass zu werden oder von anderen Wahnsinnigen angegriffen zu werden, wert gewesen. Doch er kam zu dem Schluss, dass es den Zeitverlust nicht wert war.
    Die Straßensperre und der anschließende Umweg hatten ihn vier oder fünf Minuten gekostet. Hatten Maureen vier oder fünf Minuten gekostet.
    Sollte der Bastard seine Spazierfahrt haben.
    Trev war nicht wieder zurück auf die Guthrie, sondern einen Block weiter gefahren und dann erst nach rechts abgebogen. Nun bretterte er mit einem ziemlichen Zahn die Flower Avenue hinab, die parallel zur Guthrie verlief. Er hatte den Überblick über die Querstraßen verloren. Und er hatte aufgehört, langsam über die Kreuzungen zu fahren. Er vermutete, dass er sich allmählich der Third näherte.

    Entweder krachen wir mit irgendeinem Auto zusammen und verbrennen, oder wir sind ziemlich schnell da.
    Er wünschte, Francine würde aufhören, diese entsetzlichen, winselnden Geräusche von sich zu geben. Er hatte nicht übel Lust, nach hinten zu klettern und sie zum Schweigen zu bringen.
    Die Mittellinie war zu Ende. Er stieg auf die Bremse. Das Heck brach aus, und der Wagen schleuderte in die Kreuzung. Als er schlitternd zum Stehen kam, spähte Trev mit zusammengekniffenen Augen durch die Frontscheibe. Seine Scheinwerfer schälten die Seite eines roten Porsches aus der Dunkelheit. Er schien am Bordstein zu parken.
    Wenn ihn sein Orientierungssinn nicht täuschte, war der Wagen über die nach Norden abzweigende Fahrbahn der Kreuzung geschlittert. Das musste die Richtung sein, in der das O’Casey’s lag.
    Falls dies überhaupt die Third war.
    Das Restaurant musste ungefähr einen halben Block die Straße runter liegen.
    Er fuhr langsam an dem Porsche vorbei, passierte einen Subaru und kam an eine schmale Seitengasse. Er bog in sie ein und hielt an.
    »Warten Sie hier.«
    »Sie können uns hier nicht allein lassen!«, protestierte Lisa schrill.
    Francine keuchte pfeifend.
    »Sie dürfen nicht aussteigen«, sagte Trev. Er machte die Scheibenwischer und das Licht aus und schob die Schlüssel in eine Tasche seiner Jeans. »Ich bin bald zurück. Halten Sie die Augen offen. Geben Sie mir eine von den Schrotflinten.«

    Lisa reichte ihm eine Ithaca über die Sitzlehne.
    »Halten Sie die andere griffbereit. Ihre Mom hat Pattersons Revolver. Holen Sie ihn aus ihrer Handtasche und halten Sie ihn schussbereit.«
    »Bitte!«, schrie Lisa verzweifelt.
    »Ich beeil mich. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben.« Er stieß die Wagentür auf, packte die Pumpgun am Vorderschaft und kletterte in den Regen hinaus. Mit der freien Hand drückte er den Knopf herunter und warf die Tür zu.
    Mit ein paar schnellen Schritten ging er nach vorn zum linken Kotflügel des Wagens. Er umfasste mit beiden Händen den Lauf der Pumpgun, lehnte sich über die Motorhaube und drückte die Kolbenklappe gegen die Schulter des Toten. So kräftig er konnte, schob er ihn von sich weg. Der Axtstiel rutschte aus ihm heraus. Der Bursche kippte nach hinten und verschwand in der Dunkelheit.
    Trev sah keinen Sinn darin, kostbare Zeit damit zu verschwenden, die Axt aus der Motorhaube zu ziehen.
    Er drehte sich um, lief am Wagen entlang zur Einmündung der Gasse und folgte dann dem Gehsteig nach links. Ein Nachtlicht erhellte das Innere eines Geschäfts im Haus neben ihm. Der Laden sah verlassen aus. Ein Neonschriftzug oberhalb des Schaufensters wies ihn als Ace Camera aus, und Trevs Herz hämmerte schneller.
    Dies war die Third. Das Ace Camera war direkt neben dem O’Casey’s.
    Bitte, dachte er. Bitte, lass sie in Ordnung sein.
    Unmittelbar vor ihm konnte er die Markise des O’Casey’s ausmachen und den hellen Streifen Trottoir, den der Regen nicht schwarz gefärbt hatte. Hinter dem Vorhang aus
Dunkelheit sickerte schwaches Licht auf den Gehsteig. Trev lief darauf zu. Er dachte an Hemingway und seinen sauberen, hell erleuchteten Ort. Das hier war ein trockener, hell erleuchteter Ort. Ein sicheres Refugium vor dem Sturm.
    Obwohl es ihn mit aller

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