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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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wirken. Was geschah innerlich mit ihm?
    Das Messer war noch in seiner Hand; ein Glück, daß es sie nicht aufgeschlitzt hatte, während er sie trug. Sie nahm es ihm aus der schlaffen Hand – und sah, daß weiteres Blut aus einem flachen Schnitt an seinem Arm herunterlief.
    Hinter ihnen gab es erneuten Aufruhr. Die Sabbat-Versammlung hatte sich endlich von ihrer Verwirrung erholt. „ Kommen Sie doch, Mister McKissic!“ rief sie. Es wurde ihr klar, daß er sich aus eigener Antriebskraft nicht mehr von der Stelle bewegte. Etwas war tatsächlich mit ihm geschehen.
    Mehrere Männer stürmten in den Raum, sie brüllten ihre Wut heraus. Von der Kapuze behindert, sah sich Alice um und entdeckte eine Tür, die sie aufriß. Draußen lag eine Gasse.
    Die kalte Luft traf sie wie ein körperlicher Schlag. Sie zog McKissic hinaus – und plötzlich wurden sie nicht weiter verfolgt. Es sah so aus, als wollten sich die Männer in ihren Teufelskostümen draußen nicht sehen lassen. Oder vielleicht hatte endlich jemand die Polizei gerufen. Alice wußte es nicht. „Mister McKissic – wo ist Ihr Wagen?“
    „Wa-gen?“ Seine Art, das Wort auszusprechen, hatte einen fremdländischen Klang. Aber er führte sie die Gasse hinunter zur Straße. Es war, als folgte er blindlings einer Anweisung, die er nicht begriff. Aber der Wagen war da, der private Duo; er parkte direkt vor dem Gebäude.
    McKissic stieg umständlich in das Chauffeur-Abteil, als wäre er mit dem Wagen nicht vertraut. Seine Hand tastete über das Schaltbrett. Alice gefiel die Vorstellung nicht, daß er in diesem Zustand fahren wollte; aber noch weniger gefiel ihr die Aussicht, von den Dämonen aus der Kneipe wieder eingefangen zu werden. Ihr Ring drängte sie, etwas zu tun. Sie rannte um den Wagen herum und kletterte in den anschließenden Sitz.
    McKissic bewegte sich weiter fahrig hin und her. Noch gab es kein Anzeichen dafür, daß sie verfolgt wurden, aber sie war sicher, daß sienur einen geringen Vorsprung hatten. „Mister McKissic – wir müssen hier weg!“
    Seine Hand griff in seine Kleidung und kam mit einem Schlüssel zum Vorschein, aber er schien nicht zu wissen, was damit zu tun sei. Alice nahm ihn ihm ab – und bemerkte, daß sie noch die Kapuze trug.
    Der Schlüssel hatte die Umrisse des Firmensymbols – er war keine kreisrunde Scheibe. Sie streckte das Kinn in die Höhe, so daß das Gewebe der Kapuze straff gespannt war, und sägte mit dem Schlüssel daran herum. Ein Punkt hakte sich an dem Schlüssel fest, und das Material zerriß. Sie stieß ihre Finger in das Loch und riß die Kapuze vollends auseinander.
    Sie seufzte vor Erleichterung, als ihr Kopf daraus auftauchte. Dann schlug sie den Schlüssel rasch gegen das magnetische Schaltbrett, damit der Wagen fahrbereit war. McKissic tat nichts.
    Jetzt quollen Männer aus der Kneipe. Sie waren nicht mehr kostümiert. „Mister McKissic!“ schrie sie. Und wußte, daß sie verloren waren, wenn sie ihn nicht sofort dazu brachte, etwas zu unternehmen. „Fahren Sie!“
    Die rennenden Männer waren auf dem Rückbildschirm zu sehen. Als werde er sich der Gefahr erst in diesem Augenblick bewußt, startete McKissic den Antriebsmotor und richtete die Horizontallage des Fahrzeuges aus, das sich etwas geneigt hatte. Er sah starr geradeaus.
    Die Männer stoppten ihren wilden Lauf, als sie ihr Wild entkommen sahen. Es wäre Selbstmord gewesen, einen fahrenden Kreiselwagen anzugreifen. Der Wagen glitt an ihnen vorbei und weiter in den Verkehrsstrom, als geschehe nichts Ungewöhnliches. Der gefährliche Moment hatte sich harmlos aufgelöst.
    Jetzt, da der Wagen fuhr, schien McKissic keine weiteren Schwierigkeiten zu haben. Verging die Wirkung des Halluzinogens schon?
    „Pamela, da ist etwas, was ich dir sagen muß“, sagte McKissic. „Ich habe mit Philip gesprochen und …“
    „Mister McKissic – erkennen Sie mich nicht?“ Aber seine Augen waren auf die Straße fixiert.
    „Ich wünschte, ich hätte es nicht getan“, sagte er. Obwohl er mit normalem Selbstvertrauen fuhr, gefiel ihr die Art nicht, in der er den Wagen lenkte. Sie fragte sich, wieviele Jahre es her war, seit er einen Duo selbst gefahren hatte. „Aber es war, weil ich dich ja kenne und dich liebe, Pamela. Deshalb übergebe ich dich …“
    „Mister McKissic! Ich bin nicht Pamela!“
    Er warf ihr einen Seitenblick zu, als ärgere ihn die Unterbrechung. „Oh, hallo, Miss – Lang, nicht wahr? Wo ist meine Tochter hin?“
    Alice versuchte zu

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