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Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Der Ring des Highlanders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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wissend, dass er sie hörte.
    Er erwiderte nichts und streckte ihr seine Hand entgegen.
    »Ich habe tausend Dinge zu tun.«
    Er hatte noch immer nichts zu sagen.
    »Sie … Sie haben ja nicht mal einen Sattel auf diesem Ungetüm.«
    Wieder sagte er nichts, und seine Hand blieb so geduldig und ruhig wie sein durchdringender grauer Blick.
    »Verdammt, Michael, ich kann noch nicht mit. Ich meine jetzt. Ich kann jetzt nicht mitgehen.«
    Ohne ein sichtbares Zeichen seitens seines Reiters trat der Elefant einen Schritt vor und blieb neben ihr stehen. Libby wollte nicht noch mehr Boden verlieren und entdeckte Michaels ausgestreckte Hand knapp vor sich.
    »Komm mit«, flüsterte er. Das tiefe Timbre seiner Stimme bewirkte, dass sich ihre Nackenhaare sträubten. »Du hast nichts zu befürchten, Libby. Heute nicht.«
    Ihre Linke hob sich wie von selbst und legte sich in seine. Michael verschob ihren Griff, umfasste fest ihren Arm knapp über dem Ellbogen, und schwang sie so rasch auf das Pferd hinter sich, dass Libby kaum Zeit für einen Aufschrei blieb.
    Sie schloss die Augen in dem Moment, als das mächtige Tier sich in Bewegung setzte. Michael legte ihre Hände um seine Mitte.
    Libby glaubte, einen Baum zu umfangen, so massiv war der Mann, nur viel wärmer als ein Baum. Und er roch viel besser.
    Mit geschlossenen Augen, den Körper an Michael gedrückt, als hinge ihr Leben davon ab, während TarStone Mountain vor ihnen aufragte, betete Libby darum, dass sie ihre Seele einem Erzengel anvertraut hatte – und nicht dem Teufel persönlich.

7
    M ichael konnte nicht fassen, dass Libby mitgekommen war. Es war möglich, dass sie ihn am Morgen nicht verstanden hatte, doch glaubte er das nicht. Was bedeutete, dass sie entweder sein Angebot in Betracht zog oder zu ihrer eigenen Sicherheit eingesperrt werden sollte.
    »Das also ist Stomper«, sagte sie, nahm ihre Hand von seiner Mitte und tätschelte die Flanke des Pferdes.
    Stomper, der glaubte, eine Fliege zu spüren, ließ seinen Schweif schwingen, während er mit der Hinterhand ausschlug. Libby hielt den Atem an und grub ihre Nägel wieder in Michaels Bauch.
    »Wer wohnt auf dem Berg?«, fragte sie.
    Michael hörte Angst aus ihren Worten heraus, konnte aber nicht unterscheiden, ob das Pferd sie nervös machte oder ob ihr endlich klar geworden war, in welch gefährliche Lage sie sich gebracht hatte, jetzt, da sie die Zivilisation hinter sich ließen.
    »Er ist ein Priester, der den Namen Daar trägt«, sagte er, lockerte ihre Finger und drückte ihre Hände flach. »Er hat eine Hütte auf halber Höhe des TarStone.«
    »Lebt er ganz allein? Und ich dachte, Priester lebten in Pfarreien oder dergleichen.«
    »Er ist alt und hat keine Gemeinde«, erklärte Michael, wobei er bemüht war, die weichen Brüste seiner Begleiterin, die sich an seinen Rücken pressten, zu ignorieren. Die Frau drückte sich so fest an ihn, als wolle sie mit ihm verschmelzen.
    Ein Gedanke zum Wahnsinnigwerden.
    Verdammt. Was hatte Robbie ihm da eingebrockt? Oder was hatte vielmehr er selbst sich eingebrockt, als er seinem Sohn erlaubte, Marys Haus zu vermieten?
    Er wollte sich nicht zu Libby hingezogen fühlen. Sie war zu klein. Zu direkt. Zu … verdammt, sie war zu unbekümmert.
    Von dem Moment an, als sie ihren Fuß auf seine Brust gesetzt und ihn in seinen Teich gestoßen hatte, war ihm klar gewesen, dass sie Probleme mit sich bringen würde.
    Und als wäre das nicht Warnung genug gewesen, hatte sie heute Morgen gedroht, ihn zu zwingen, seine Karten auf den Tisch zu legen, als er sie in ihrem Haus mit der Absicht aufgesucht hatte, sie zu vergraulen.
    Was also tat er, wenn er sie mitnahm?
    Ach, zum Teufel. Er selbst hatte eine gewisse Unbekümmertheit an sich, die sich als ebenso gefährlich erweisen konnte wie jene Libbys. Oder er hatte einfach zu lange ohne Frau gelebt.
    Höchstwahrscheinlich war es eine Kombination aus beidem.
    Vor allem aber hatte er sie eingeladen, weil er wusste, das der alte Priester eher früher als später von seinem Berg heruntersteigen und in Libbys Hinterhof wandern würde. Daar, der neugierig auf Robbies neue Mieterin war, konnte zuweilen sehr vorwitzig sein und seine Nase in Dinge stecken, die ihn nichts angingen.
    Aus diesem Grund wollte Michael bei der ersten Begegnung der beiden zugegen sein, damit er das Gespräch steuern konnte. Er musste bei Libby den Eindruck erwecken, dass Daar nicht ganz richtig im Kopf war und man nichts von dem glauben durfte, was er sagte.
    »Ihr

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