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Der Rote Wolf

Der Rote Wolf

Titel: Der Rote Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Maschine auch funktionierte, was sie wirklich tat, jedenfalls fast, denn der Kaugummi rollte nicht gut genug, um die ganze Strecke zu schaffen, aber sie waren sich einig, dass es eine fantastische Erfindung war, die am Samstag gründlich mit Süßigkeiten erprobt werden müsste.
    »Wir zeigen sie Papa«, sagte das Kind und machte Anstalten, seine Kartonschöpfung hochzuheben. Der obere Teil schwankte an den Klebestellen bedenklich, und Annika eilte ihr zur Hilfe.
    »Wir nehmen sie heute noch nicht mit«, sagte sie und griff nach dem Karton, »jetzt gehen wir nämlich in die Stadt und kaufen neue Schuhe für Kalle. Da kann die Bonbonmaschine nicht mitkommen, denn sonst geht sie uns vielleicht kaputt.«
    Sie stellte den Apparat auf die Hobelbank zurück, während ihre Tochter den Mund aufriss. Tränen standen in ihren Augen, die Lippen begannen zu zittern.
    »Aber dann sieht Papa sie ja gar nicht.«
    »Doch, natürlich«, erwiderte Annika und ging neben ihr in die Hocke. »Die Maschine steht hier doch gut, und morgen nehmen wir sie mit. Dann kannst du sie auch noch ein bisschen bemalen, nicht?«
    Ellen sah auf ihre Füße hinab und schüttelte so heftig den Kopf, dass ihre Zöpfe nur so flogen.
    »Was für schöne Zöpfe du heute hast«, meinte Annika, griff nach einem von ihnen und kitzelte das Mädchen mit dem Zopfende im Ohr. »Wer hat die denn gemacht?«
    »Lennart!«, sagte Ellen, kicherte und zog die Schultern hoch. »Er hat mir auch bei der Bonbonmaschine geholfen.«
    »Komm, jetzt wollen wir mal deinen Bruder abholen«, sagte Annika, und der Kampf war vorüber. Ellen zog Schneeanzug, Mütze und Handschuhe an und dachte sogar daran, Tiger mitzunehmen.
    Kalles Vorschule lag zwei Häuserblocks entfernt in der Pipersgatan. Annika hielt die warme Hand des Mädchens in ihrer, während sie langsam zwischen den Pfützen kreuzten und Klein-Idas Sommerlied sangen, um so besseres Wetter zu erflehen.
    Annikas Sohn saß in den Kissen und blickte konzentriert in ein Buch über den Kater Pelle Ohneschwanz und seine Abenteuer in Uppsala und sah erst auf, als Annika sich neben ihn fallen ließ und ihm einen Kuss auf die Haare gab.
    »Mama«, sagte er, »wo liegt Uppsala?«
    »Gleich nördlich von Stockholm«, sagte sie. »Warum fragst du?«
    »Können wir Pelle und die anderen Katzen mal besuchen?«
    »Aber sicher«, antwortete Annika und erinnerte sich, dass es zu den Schauplätzen des Buches zwischen Kirchen, Schloss und Universität Führungen gab.
    »Die hier finde ich total süß«, sagte der Junge, zeigte auf eine weiße Katze und buchstabierte langsam: »Ma-ja Sah-ne-schnau-ze.«
    Annika zuckte zusammen.
    »Du kannst lesen?«, sagte sie verblüfft. »Wo hast du das denn gelernt?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Am Computer«, sagte er. »Sonst kann man nicht spielen.«
    Er stand auf, schlug das Buch zu und stellte es ins Regal zurück. Anschließend sah er entschlossen auf Annika hinab, die auf der roten Matratze sitzen geblieben war.
    »Gummistiefel«, sagte er. »Du hast es mir versprochen. Meine alten sind undicht.«
    Sie lächelte, fing sein Hosenbein ein und zog ihn an sich. Als sie ihn umarmte, lachte er und wehrte sich, und sie pustete ihm in den Nacken.
    »Wir nehmen den Bus zur Galleria in der Stadt«, sagte sie. »Zieh dich an. Ellen steht draußen und wartet auf uns.«
    Die Linie 1 kam unmittelbar, nachdem sie die Haltestelle erreicht hatten, und sie ergatterten Sitzplätze in der hintersten Reihe.
    »Soldatengrün«, sagte Kalle. »Ich will nicht schon wieder blaue, nur Babys haben blaue Gummistiefel.«
    »Ich bin kein Baby«, sagte Ellen.
    »Klar bekommst du grüne«, meinte Annika. »Wenn es welche gibt.«
    Sie stiegen am Kungsträdgärden aus und liefen durch den Schneematsch, der von den Autos aufgespritzt wurde, über die Straße und in das große Einkaufszentrum. In einem Schuhgeschäft in der oberen Etage fanden sie tatsächlich ein Paar militärgrüner gefütterter Gummistiefel in der richtigen Größe mit hohem Schaft und reflektierenden Streifen. Kalle weigerte sich, sie wieder auszuziehen, und Annika bezahlte und nahm die alten in einer Plastiktüte mit. Es wurde auch höchste Zeit, dass sie wieder nach draußen kamen. Ellen war es zu heiß geworden, und sie hatte angefangen zu maulen, doch in der Kälte und Dunkelheit auf der Hamngatan beruhigte sie sich rasch und trabte an Annikas Hand still weiter. Am Zebrastreifen vor dem Kaufhaus NK nahm sie auch Kalle an die Hand und konzentrierte sich

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