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Der Ruf Der Trommel

Titel: Der Ruf Der Trommel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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dich-umdeine-Hand-für-den-heiligen-Ehestand-zu-bitten«, sagte er in einem Atemzug. Dann schnappte er hörbar nach Luft. »Ich -«
    »Halt den Mund!«
    Ian schloß augenblicklich den Mund, den er schon zum Weiterreden geöffnet hatte. Er öffnete ein Auge vorsichtig einen Spaltbreit wie ein Mann, der eine Bombe betrachtet, mit deren Explosion jeden Augenblick zu rechnen ist.
    Brianna starrte wütend erst Ian an, dann mich. Selbst in dem halbdunklen Zimmer konnte ich ihren zusammengekniffenen Mund sehen - und das Scharlachrot, das ihr in die Wangen stieg. Ihre Nasenspitze war rot, ob von der frischen Luft draußen oder vor Ärger, konnte ich nicht sagen.
    »Hast du davon gewußt?« fragte sie mich fordernd.
    »Natürlich nicht!« sagte ich. »Um Himmels willen, Brianna -« Bevor ich zu Ende sprechen konnte, hatte sie auf dem Absatz kehrtgemacht und war zur Tür hinausgestürmt. Ich konnte das rostrote Aufblitzen ihrer Röcke sehen, als sie den Hang hinauf zum Stall lief.
    Ich zog meine Schürze aus und warf sie hastig über den Stuhl. »Ich gehe ihr besser hinterher.«
    »Ich komme mit«, bot Ian an, und ich hinderte ihn nicht daran. Vielleicht würde ich Verstärkung brauchen.
    »Was glaubst du, was sie tun wird?« fragte er und keuchte mir hinterher, während ich den steilen Hang hinaufhastete.
    »Weiß der Himmel«, sagte ich. »Aber ich fürchte, wir werden es bald herausfinden.« Ich wußte viel zu gut, wie ein wutentbrannter Fraser aussah. Weder Jamie noch Brianna drehten schnell durch, doch wenn sie es taten, dann gründlich.
    »Ich bin froh, daß sie mich nicht geohrfeigt hat«, sagte Ian dankbar. »Einen Moment lang dachte ich, sie würde es tun.« Er holte mich ein und ließ mich mit seinen langen Beinen hinter sich, obwohl ich mich beeilte. Aus der offenen Halbtür des Stalles konnte ich erhobene Stimmen hören.
    »Warum um alles in der Welt hast du dem armen kleinen Ian so etwas eingeredet?« sagte Brianna mit hoher, indignierter Stimme. »So etwas Anmaßendes, Arrogantes habe ich noch nie gehört -«
    »Dem armen kleinen Ian?« sagte Ian total beleidigt. »Was meint sie -«

    »Oh, ich bin also anmaßend, ja?« unterbrach Jamies Stimme. Er klang ungeduldig und verärgert, aber noch nicht sehr wütend. Vielleicht kam ich noch rechtzeitig, um Feindseligkeiten größeren Ausmaßes zu verhindern. Ich lugte durch die Stalltür und sah, daß sie sich gegenüberstanden und sich über einen halbgetrockneten Dunghaufen hinweg wütend ansahen.
    »Und was hätte ich für eine bessere Wahl treffen können, kannst du mir das sagen?« wollte er wissen. »Laß es dir gesagt sein, Kleine, ich habe mir jeden Junggesellen im Umkreis von fünfzig Meilen durch den Kopf gehen lassen, bevor ich mich für Ian entschieden habe. Ich wollte dich nicht mit einem grausamen Mann oder einem Trunkenbold verheiraten, oder einem Habenichts - oder einem, der alt genug ist, um dein Großvater zu sein.«
    Er schob sich die Hand durch sein Haar, ein sicheres Zeichen seiner inneren Aufregung, unternahm aber eine meisterhafte Anstrengung, sich zu beruhigen. Er senkte seine Stimme ein wenig und versuchte, versöhnlich zu klingen.
    »Also, ich habe sogar Tammas McDonald verworfen, denn er hat zwar ein schönes Stück Land und ist gutmütig und in deinem Alter, aber er ist so ein kleiner Kerl, und ich habe mir gedacht, daß du vielleicht nicht so gern neben ihm am Altar stehen möchtest. Glaube mir, Brianna, ich habe mein Bestes getan, um dich gut zu verheiraten.«
    Brianna ignorierte das; ihr Haar hatte sich gelöst, während sie den Hügel hinaufgesprintet war, und es umwehte ihr Gesicht wie die Flammen eines rächenden Erzengels.
    »Und wie kommst du darauf, daß ich überhaupt mit irgend jemandem verheiratet werden möchte?«
    Ihm fiel die Kinnlade herunter. »Möchte?« sagte er ungläubig. »Und was hat das, was du möchtest , damit zu tun?«
    »Alles!« Sie stampfte mit dem Fuß auf.
    »Da irrst du dich aber, Kleine«, wies er sie zurecht und drehte sich um, um seine Forke aufzuheben. Er betrachtete kopfnickend ihren Bauch. »Du bekommst ein Kind, das einen Namen braucht. Zu spät, um wählerisch zu sein, aye?«
    Er stach mit der Forke in den Misthaufen, hievte die Ladung in die bereitstehende Schubkarre und stieß dann mit seiner fließenden, in jahrelanger Arbeit eingeübten Ökonomie der Bewegungen erneut zu.
    »Also, Ian ist ein lieber Junge und ein harter Arbeiter«, sagte er, den Blick auf seine Arbeit gerichtet. »Er hat eigenes

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