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Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wellen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mimte ein Duell und versuchte, Buck zu treffen, der sich spielerisch mit dem Barren zur Wehr setzte.
    Neben Tate schüttelte Matthew den Kopf und tippte sich an die Stirn.
    Ja, dachte sie, die beiden sind verrückt. Ist das nicht toll?
    Sie schwamm weiter, um die Szene aus verschiedenen Winkeln festzuhalten, knipste die kleine Pyramide aus Silberbarren und die seltsame Skulptur aus Geldstücken und Medaillen, die sich neben dem goldbeladenen Eimer auftürmte.
    National Geographic, dachte sie vergnügt, wir kommen. Damit ist der Grundstein für das Beaumont-Museum gelegt.
    Sie nahm den Dolch, den ihr Vater ihr reichte, und kratzte vorsichtig mit ihrem Tauchermesser am Griff. Als sie einen funkelnden Rubin freilegte, weiteten sich ihre Augen. Nach Freibeuterart schob sie ihn in ihren Bleigürtel.
    Buck gab ihnen zu verstehen, dass er und Ray den nächsten Eimer nach oben befördern wollten. Ray signalisierte das Öffnen einer Flasche Champagner.
    Seine Gesten stießen auf uneingeschränkte Begeisterung. Buck formte ein »Okay«-Zeichen und schwamm zusammen mit Matthew und dem Eimer nach oben.
    Tate ließ ihren Vater mit einem Fuß auf dem Stapel Silberbarren postieren und machte Bilder davon, wie er sich gut gelaunt für sie in Pose warf. Lachend stieß sie Luftblasen aus und ließ die Kamera schließlich an ihrem Gurt baumeln.
    Dann bemerkte sie plötzlich die Stille.
    Es ist seltsam, dachte sie geistesabwesend. Die Fische waren fort. Selbst Smiley war nirgendwo in Sicht. Im Wasser bewegte sich nichts, und die Stille lastete bleiern über ihr.
    Sie sah durch die Schlammwolke nach oben und erkannte die Umrisse von Matthew und Buck, die ihre Last an die Wasseroberfläche schleppten.
    Und dann entdeckte sie ihn.
    Er kam so schnell, so leise, dass ihr Verstand es kaum zu fassen vermochte. Plötzlich schoss wie aus dem Nichts ein Schatten auf die beiden Männer zu.
    Jemand kreischte auf. Später erzählte ihr Ray, dass sie den Laut ausgestoßen und ihn damit auf die Gefahr aufmerksam gemacht hatte. Aber zu diesem Zeitpunkt kämpfte sie sich bereits nach oben.
    Der Hai war länger als ein Mensch. In ihrer Panik konnte Tate erkennen, dass er sein Maul bereits zum tödlichen Biss geöffnet hatte. Fassungslos beobachtete sie, wie Matthew
und Buck die Gefahr erkannten, und schrie noch einmal, obwohl sie wusste, dass es zu spät war.
    Die Männer schwammen auseinander. Gold rieselte wie Regentropfen durch das Wasser. Die Angst umklammerte Tates Kehle wie eine eiserne Klaue, als sie sah, wie der Hai seine Zähne in Bucks Körper grub und ihn schüttelte wie ein Hund eine Ratte. Die Gewalt des Angriffs riss ihm die Maske vom Gesicht. Der Hai zog ihn mit sich durch das sich rot verfärbende Wasser. Auf einmal hielt sie ihr Messer in der Hand.
    Der Hai tauchte tiefer und warf sich hin und her, während Matthew auf ihn einstach, nach dem Gehirn zielte und es verfehlte. Seine verzweifelte Attacke hinterließ eine klaffende Wunde, aber in seinem Blutrausch hielt der Hai sein Opfer fest und rammte seinen Angreifer.
    Mit gebleckten Zähnen stach Matthew immer wieder zu. Buck war tot. Er wusste, dass Buck tot war. Und er wollte seinen Mörder töten. Die schwarzen, glasigen Augen des Hais fixierten ihn und rollten nach hinten, dann gab er Bucks Körper in einem Blutstrudel frei und suchte sich ein neues Opfer.
    Matthew konzentrierte sich, er war bereit, zu töten oder zu sterben. Doch dann brach Tate wie ein Racheengel mit dem antiken Dolch in der einen und ihrem Tauchermesser in der anderen Hand durch den roten Nebel.
    Er hatte geglaubt, seine Angst könnte nicht mehr größer werden, doch in diesem Augenblick hätte sie ihn fast gelähmt. Der Hai ging auf Tate los. Blind vor Angst schwamm Matthew durch das blutrote Wasser und prallte hart gegen das verwundete Tier, um es abzulenken. Mit schier übermenschlicher Kraft stieß Matthew sein Messer bis zum Schaft in den Rücken seines Gegners und wünschte sich, er hätte nie lernen müssen, dass er dazu fähig war.
    Wütend klammerte er sich fest, während sich der Hai hin und her warf. Matthew sah, dass sein Messer getroffen hatte,
genau wie Tates Dolch. Sie hatte dem Hai den Bauch aufgeschlitzt.
    Matthew ließ den Kadaver los. Er sah, dass Ray mit gezücktem Messer auf sie zuschwamm und dabei Bucks leblosen Körper hinter sich herzog. Weil er wusste, dass das blutige Wasser weitere Haie anlocken würde, riss Matthew Tate mit sich an die Wasseroberfläche.
    »Geh an Bord«, befahl er ihr,

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