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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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war noch immer ganz schwach n ach allem, was sie durchgemacht hatte, und lag halb bewusst los in der Mitte des Raumes. Ein glitzernder Film auf ihrer Haut zeugte von ihrem Kampf mit dem Regen und inneren Dämonen. »Das mit dem Schweben habt ihr eigentlich nur aus diesem Grund gelernt. Uns blieb nicht genug Zeit, als das mit Jimmy passiert ist. Aber für Sabine gibt es noch Hoffnung. Was ihr hier seht, ist eine zweigeteilte Seele: Da ist zum einen die wahre Sabine, und dann gibt es da noch etwas anderes, etwas Böses, das die Krewe in ihr freigesetzt hat. Dieser Teil droht ihr ganzes Wesen einzunehmen. Und sie muss von innen heraus dagegen ankämpfen, sonst funktioniert das nicht. Aber wir werden ihr dabei auf die Sprünge helfen, indem wir den Teil ihrer Seele aus ihrem Körper ziehen.«
    Er bat uns, uns in gleichmäßigen Abständen im Kreis um sie herum niederzulassen. Wir sahen dabei zu, wie Connor sich über sie beugte. Auf allen Gesichtern lag der gleiche angsterfüllte und verwirrte Ausdruck. Langsam ging unser Teamleiter zur Tür. »Ihr werdet all eure Energie auf sie konzentrieren, als wolltet ihr sie zum Schweben bringen, wie ihr es mit den Übungsgegenständen gemacht habt.«
    »Und wie können wir erkennen, dass es klappt?«, erklang nun Lance’ besorgte Stimme. Er saß mir gegenüber, und ich verspürte wieder einen Stich, als ich ihn ansah. Im Moment war es so, als existierte ich überhaupt nicht mehr und als hätte er all seine Fürsorge auf diese andere Person übertragen, die sich nun wortwörtlich zwischen uns gedrängt hatte.
    »Ich werde euch dabei überwachen. Wenn Sabine für einen längeren Zeitraum in der Luft schwebt, so zieht das die kranke Seele aus ihrem Körper. Deshalb müssen wir dranbleiben, bis uns die Puste ausgeht«, feuerte er uns wie ein Trainer an. »Das ist wirklich kein Kinderspiel, aber Sabine braucht euch jetzt, und eines Tages wird sich jeder von euch so einer Behandlung unterziehen.«
    Mit diesen Worten machte er das Licht aus, so dass wir nun in beklemmender Dunkelheit hockten. Schließlich verkündete er mit derselben unheilvollen Stimme wie ein Lehrer, der einen Standardtest beaufsichtigt: »Viel Glück. Ihr könnt jetzt anfangen.«
    Beinahe augenblicklich blitzte ein Licht auf, und etwas Hartes, Schweres traf mir gegenüber die gepolsterte Wand, dort, wo Brody gesessen hatte. Ich hörte Schritte, und dann flüsterte Connor: »Alles in Ordnung, Mann? … Okay, aus genau diesem Grund müsst ihr wirklich lernen, das unter Kontrolle zu haben. Du bist für heute fertig. Lass es jetzt gut sein und ruh dich aus.« Als ich mich im Kreis umsah, entdeckte ich, dass von jedem meiner Kameraden ein sanftes Licht ausging, das ihn mit Sabine verband wie die Speichen eines Rades.
    Ich schloss die Augen. Meine nachtragende Seite zog in Erwägung, mich bei dieser Sache ebenfalls zurückzuhalten. Würde Sabine wohl alles geben, wenn es umgekehrt wäre? Aber ich hatte ja keine Wahl. Es würde mich ewig quälen, wenn ich mich hier nicht so gut einbrachte, wie ich konnte. Also kanalisierte ich nun all meine Kraft, wie ich es in diesem Raum schon so oft getan hatte. Ich bemerkte, dass sich hinter meiner Stirn langsam Druck aufbaute. Und dann fühlte ich, dass mir ein Luftzug entgegenkam und mir das Haar aus dem Gesicht blies. Langsam öffnete ich die Augen einen Spalt weit: Ich bewegte mich. Mattes Leuchten erhellte den Bereich vor mir, wo Sabines ausgestreckter Körper fast einen halben Meter über der Erde schwebte. Das Licht schien mich wegzudrängen, immer weiter zurück, bis ich irgendwann gegen die gepolsterte Wand stieß. Der Aufprall war jedoch bei weitem nicht so schlimm wie bei Brody. Ich schloss erneut die Lider und machte einfach immer weiter, bis irgendwann ohne jede Vorwarnung plötzlich meine Kräfte nachließen. Ich hatte mich völlig verausgabt. Als ich in mich zusammensank und mich ausstreckte, hörte ich plötzlich Sabine auf dem Fußboden aufschlagen. Ich machte die Augen auf und fand mich in völliger Finsternis wieder.
    Jetzt ging das Licht an – und zwar grell wie ein Schrei. Ich blinzelte und sah, dass inzwischen alle ausgelaugt dalagen.
    »Gute Arbeit«, lobte Connor. Er half Sabine auf die Füße. Die wirkte auf mich viel fitter, als ich eigentlich erwartet hatte. Vielleicht konnte ich mir nur einfach nicht vorstellen, dass jetzt überhaupt noch jemand Energie hatte, weil ich selbst so platt war.
    »Wo bin ich?«, hörte ich sie fragen, als Connor sie

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