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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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und Beschreibungen durch den Kopf gehen, und irgendwann begann alles, einen Sinn zu ergeben, als ich eine Verbindung zu Dingen entdeckte, von denen ich bereits gehört hatte. »Was ist bloß mit mir passiert?«, fragte Lance jetzt wieder.
    »Du wurdest markiert«, erwiderte ich schlicht und sah ihm in die Augen. Ein verwirrter Ausdruck huschte über seine Züge, und er wandte den Blick ab, als müsste er das erst einmal sacken lassen. »Sie versuchen, uns anzuwerben, unsere Seele zu stehlen, indem sie uns … ich weiß auch nicht, damit betören, wie es sich anfühlt, einer von ihnen zu sein. Das ist dieser Rausch, der dich mitgerissen hat. Aber wenn wir dagegen ankommen, dann haben wir gewonnen, und wir können … als wir selbst, als Engel weitermachen. Du hast es geschafft, Lance. Du hast dagegen angekämpft, und jetzt bist du über den Berg.«
    »Aber ich kriege diese Bilder nicht mehr aus dem Kopf. Sie gehen einfach nicht mehr weg. Und ich könnte wirklich nicht damit leben, wenn ich für etwas davon verantwortlich bin. Bin ich das etwa?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß wirklich nicht, wie das läuft.« Ich kam mir vor wie eine Hochstaplerin, als ich versuchte, ihn wegen der ganzen Sache zu beruhigen, während ich selbst ja noch gar nicht markiert worden war.
    Ich griff nach seiner Hand und schob mit einer raschen Bewegung seinen Ärmel hoch. »Hast du das gesehen? Die Markierung ist nicht mehr da. Und auf meinen Fotos siehst du absolut makellos aus.«
    »Na ja, das ist mir nur ein kleiner Trost, wenn ich nicht herausfinden kann, was wirklich passiert ist.« Das konnte ich gut verstehen. Er trottete zurück zu seinem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

26
    Man lebt nur einmal
    S eit dem Abend, als er diese furchtbaren Träume gehabt hatte, zeigte sich Lance besonders unnahbar. Connor hatte uns angewiesen, das Schweberitual mit ihm durchzuführen, nur zur Sicherheit. Und dann waren auch die anderen an der Reihe: River, Tom, Drew. Sie wurden alle markiert, und dann kümmerten wir uns um sie. Bei jedem lief es anders ab, einige blieben relativ unbeeindruckt, und ihre Markierung verblasste rasch wieder, während andere verloren gewesen wären, wenn die Gruppe nicht die verdorbene Seele aus ihrem Körper gezogen hätte. Und dann war da noch Brody, der eines Abends nach dem Telefondienst schlicht nicht mehr nach Hause gekommen war und den wir danach nie wieder sahen. Er war einfach weg. Drew und er waren am gleichen Abend markiert worden, Drew war jedoch im Innenhof des Wohnheims erschienen, und wir hatten uns sofort um sie kümmern können. Das war das Ausschlaggebende.
    Äußerlich wirkte Lance inzwischen so, als sei alles mit ihm in Ordnung, aber das war nicht die ganze Wahrheit. Obwohl wir bei der Arbeit zusammen Zeit verbrachten, redeten wir weniger miteinander als je zuvor. Es war frustrierend. Er hatte sich von mir abgekapselt, und das tat weh. Um mich davon abzulenken, konzentrierte ich mich jetzt auf Lucian, ob das nun eine gute Idee war oder nicht. Ich ertappte mich dabei, dass ich unser letztes Treffen in Gedanken immer und immer wieder abspielte, wie einen Song, von dem ich nicht genug kriegen konnte. Trotzdem gab ich Lance nicht auf und konnte ihn überreden, zu Max’ Geburtstagsfeier mitzukommen – die ganze Gruppe würde gehen. Schließlich hatten Max einfach alle gern, und wir konnten wirklich ein paar Stunden Normalität gebrauchen, um inmitten dieses Wahnsinns mal zu verschnaufen.
    Jetzt drängten wir uns also in einem beliebten rustikalen Cajun-Restaurant, das Dante vorgeschlagen hatte, um die verwitterten Tische und Bänke aus Holz. An der Wand hingen Tulane-Wimpel, im Hintergrund spielte eine Blaskapelle, und die Tische bogen sich unter gegrillten Köstlichkeiten, sündhaften Beilagen und jeder Menge Frittiertem, das man in der Mitte des Tisches auf Platten angerichtet hatte, so dass sich jeder so viel nehmen konnte, wie er wollte. Die – für uns alkoholfreien – Hurricanes flossen in Strömen. Und das Beste daran: In diesem Lokal hatten wir die Krewe noch nie gesehen.
    Als wir unser Festmahl beendet hatten und es ans Bezahlen ging, wurde eine Torte gebracht – eine Überraschung von Dante, die Max rot anlaufen ließ –, und unsere Gruppe sang Happy Birthday , während die Gäste von den Nachbartischen lächelnd zu uns rüberschauten und klatschten.
    Wir machten uns gerade über den Kuchen her, als die Musik plötzlich verstummte.
    »Ist ein Dante anwesend?«, fragte eine tiefe,

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