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Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Kuckucks: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Galbraith
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verwöhnte Lula das Schicksal herausgefordert hatte? Dass sie auf der Suche nach ihren Wurzeln Ärger heraufbeschworen hatte? Dass sie einem Dämon aus ferner Vergangenheit zum Opfer gefallen war? Beunruhigte ihn deshalb ein dunkelhäutiger Mann in ihrem Umfeld so sehr?
    Strike und Robin drangen immer tiefer in die wohlhabende Enklave vor, bis sie schließlich an der Ecke Kentigern Gardens angekommen waren. Wie in der Bellamy Road zeugte auch hier alles von einschüchterndem, exklusivem Reichtum. Die vierstöckigen, in hochviktorianischem Stil errichteten Backsteingebäude mit den kleinen Balkonen waren mit Sandsteineinsätzen verziert, die Fenster ausladend gegiebelt. Unter einem Marmorportikus führten drei weiße Stufen von der Straße zu weiteren schimmernd schwarzen Eingangstüren. Alles wirkte teuer, sauber und ordentlich. Nur wenige Autos parkten in der Straße. Ein kleines Schild wies darauf hin, dass man für dieses Privileg eine Genehmigung brauchte.
    Die Nummer 18, seit geraumer Zeit von Absperrband und Journalistentrauben befreit, war dankbar in die Gleichförmigkeit mit seinen Nachbargebäuden zurückgefallen.
    »Sie ist vom Balkon im obersten Stock gestürzt«, sagte Strike. »Ungefähr zwölf Meter, schätze ich.«
    Er betrachtete die hübsche Fassade. Robin bemerkte, dass die Balkone der obersten drei Stockwerke nicht sonderlich tief waren. Zwischen Balustrade und Balkontür war kaum Platz, um sich hinzustellen.
    »Die Sache ist die«, erklärte Strike, während er mit zusammengekniffenen Augen zu dem Balkon hoch über ihnen aufsah, »dass ein Sturz aus dieser Höhe keineswegs tödlich enden muss.«
    »Wie bitte? Aber natürlich«, widersprach Robin angesichts der furchterregenden Distanz zwischen dem obersten Balkon und dem harten Asphalt.
    »Ganz im Gegenteil. Ich habe einmal einen Monat im Bett neben einem Waliser gelegen, der von einem Gebäude von etwa dieser Höhe geschleudert wurde. Seine Beine und sein Becken waren zerschmettert, und er hatte schwere innere Verletzungen, aber er weilt immer noch unter uns.«
    Robin sah Strike an und fragte sich, was er einen Monat lang im Bett gemacht hatte; doch der Detektiv ging nicht weiter darauf ein, sondern musterte mit finsterer Miene die Eingangstür.
    »Ein Zahlencodeschloss«, murmelte er, als er den Metalleinsatz mit der Zifferntastatur bemerkte, »und eine Kamera über der Tür. Die hat Bristow nicht erwähnt. Könnte nachträglich angebracht worden sein.«
    Er blieb ein paar Minuten vor der einschüchternden Backsteinfront dieser kostspieligen Festung stehen und durchdachte verschiedene Theorien. Weshalb hatte sich Lula Landry überhaupt entschlossen, hier einzuziehen? Die Kentigern Gardens waren verschlafen, konservativ und stickig und wohl eher der natürliche Lebensraum anderer Gattungen von Superreichen – von russischen und arabischen Oligarchen; von Vorstandsvorsitzenden, die zwischen ihren Stadtwohnungen und Landsitzen pendelten; wohlhabenden alten Jungfern, die inmitten ihrer Kunstsammlungen langsam verstaubten. Eine überraschende Wahl für eine Dreiundzwanzigjährige, die nahezu sämtlichen Artikeln zufolge, die Robin ihm am Vormittag vorgelesen hatte, ständig von einer Entourage hipper, kreativer Menschen umgeben gewesen und deren gefeierter Stil eher der Straße als dem Salon geschuldet war.
    »Sieht ganz gut bewacht aus, oder?«, sagte Robin.
    »Allerdings. Selbst ohne die Paparazzi, die in jener Nacht auf dem Posten waren.«
    Strike lehnte sich gegen das schwarze Geländer von Nummer 23 und starrte auf Nummer 18 gegenüber. Die Fenster von Landrys ehemaliger Wohnung waren größer als die der darunterliegenden Stockwerke, und im Gegensatz zu den anderen Balkonen war ihrer nicht mit Zierbüschen vollgestellt. Strike nahm eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche und bot Robin eine an; sie schüttelte überrascht den Kopf, da sie ihn im Büro noch nicht hatte rauchen sehen.
    »Bristow glaubt, dass irgendjemand ungesehen hinein- und wieder herausspaziert ist«, sagte Strike, nachdem er die Zigarette angezündet und tief inhaliert hatte, ohne dabei die Eingangstür aus den Augen zu lassen.
    Robin, die felsenfest von der Uneinnehmbarkeit des Gebäudes vor ihnen überzeugt war, glaubte irrtümlich, dass sich Strike über diese Theorie lustig machen wollte.
    »Wenn dem so ist«, sagte Strike, den Blick immer noch auf die Tür gerichtet, »dann war das von langer Hand geplant. Und zwar gut geplant. Niemand hat so viel Glück, an den

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