Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
Vom Netzwerk:
hatte, und ich hatte es wegen der vielen anderen Aufregungen völlig vergessen. Jetzt wollte ich mich mit eigenen Augen überzeugen, warum die Mühle für Cromdale so wichtig zu sein schien. Während ich mich durch die schmutzigen, mit allerlei Gerümpel vollgestopften Räume tastete, stellte ich fest, dass das Gebäude im Grunde nur noch für einen Abriss taugte. Der schwere Mühlstein war an mehreren Stellen gerissen und sicher nicht mehr zu gebrauchen. Plötzlich stutzte ich und schnupperte. Nein, ich hatte mich nicht getäuscht. Deutlich nahm ich den Geruch von Sandelholz war, der sich mit dem Moder der feuchten Wände vermischte. Ich kannte nur eine Person, die dieses Parfüm benutzte: Violet! Was in aller Welt hatte sie in der Mühle zu suchen? Zudem war der Duft noch relativ frisch, sie konnte vor nicht mehr als einer Stunde hier gewesen sein, dabei wollte sie heute wegen ihres Unwohlseins in ihrem Zimmer bleiben. Ich zog fröstelnd die Schultern hoch, denn plötzlich war mir kalt. Nun, wahrscheinlich hatte sie sich zu einem Spaziergang an der frischen Luft entschlossen. Ich war schließlich auch hierher gekommen. Gerade wollte ich die Mühle wieder verlassen, als mein Fuß auf ein weißes Taschentuch trat. Ich nahm es in die Hand, und mir stockte der Atem. Fassungslos starrte ich auf das eingestickte Monogramm H.M.G.
Harrison MacGinny!
Ich hatte das Tuch schon oft in seinen Händen gesehen, die Stickerei stammte von Glenda. Es bestand für mich kein Zweifel, dass Harrison hier gewesen war. Das war an sich nichts Besonderes, bedachte ich sein Interesse für die Mühle, aber durch den Parfümgeruch musste ich annehmen, dass er sich hier mit Violet getroffen hatte. Warum traf sich ein Mann mit seiner Schwester an einem solch abgelegenen, verlassenen Ort? Und warum hatten sie mich beide angelogen?
Nachdenklich kehrte ich zur Burg zurück und suchte nach Glenda. Ich fand sie in der Küche, beide Arme steckten bis zu den Ellbogen in einem gelben Teig.
»Hallo, Glenda, wie ich sehe, sind Sie fleißig«, sagte ich freundlich und schnupperte. »Hm! Das riecht aber gut.«
»Mache einen Hefekuchen für heute Abend«, knurrte sie, ohne auf mein Kompliment einzugehen. »Möchten Sie, dass ich Rosinen untermische?«
Ich sagte, dass ich keine Rosinen mochte.
»Aber Sie können gerne welche verwenden. Ich kann sie ja herauspicken.«
Glenda hielt mit dem Kneten inne und sah mich durchdringend an. In diesem Moment war die Ähnlichkeit mit Harrison verblüffend: die gleiche hohe Stirn, die leicht gebogene Nase und das energische Kinn. Allerdings vermisste ich Züge, die auf eine Verwandtschaft mit Violet schließen ließen.
»Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Mylady? Ich mache meine Arbeit, so gut ich kann, aber seit Wilma fast nur noch oben ist ...« Sie hob den Blick zur Decke, ihre Mundwinkel zogen sich nach unten.
»Nein, nein, Glenda, es ist alles gut, wie Sie es machen, und die französische Zofe wird uns ja auch bald wieder verlassen«, beeilte ich mich zu versichern. »Sie sind bestimmt sehr glücklich über die Anwesenheit Ihrer Tochter, nachdem sie so viele Jahre in Frankreich lebte, nicht wahr?«
»Pah!« Sie haute mit solcher Wucht auf den Teig ein, dass Teile nach allen Seiten spritzten. »Manche Leute sind nicht für das Leben hier geschaffen. Sollten lieber da bleiben, wo sie hingehören.«
Obwohl mir aufgefallen war, dass ihr Mutter-Tochter-Verhältnis nicht gerade herzlich war, überraschten mich ihre harten Worte. Wenn diese Frau mir doch nur einen Schritt entgegenkommen könnte!
»Glenda, ich wollte Sie fragen, ob Sie schon etwas von Mr. Grampson wegen Ihres ... wegen dieser leidigen Sache gehört haben.«
»Wegen meines Prozesses, wollten Sie sagen«, brummte sie und begann, aus dem Teig einen ovalen Laib zu formen. »Er findet nächsten Dienstag in Aberdeen statt. Danach werden Sie mich endgültig los sein.«
»Bitte, Glenda, warum sagen Sie so etwas? Ich werde tun, was in meiner Macht steht, damit Sie als freier Mensch nach Cromdale zurückkehren werden.«
Ich hatte zwar keine Ahnung, ob ihr überhaupt eine Gefängnisstrafe drohte, aber immerhin lief unter anderem ein Verfahren wegen Erpressung gegen sie. Das war ein schweres Verbrechen. Sie bedachte mich mit einem spöttischen Blick.
»Macht sich nicht gut, einen Mann zu heiraten, dessen Mutter im Zuchthaus sitzt, nicht wahr? Aber Sie werden mich so oder so los sein. Selbst wenn ich nicht eingesperrt werde, verlasse ich Cromdale. Für immer.«
»Können

Weitere Kostenlose Bücher