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Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Titel: Der Schatz von Njinjo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Gleiß
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Farmen: ja; überall dort fand sich ein kleiner Schatz – Salz, Taler, Münzen, Gold, Almandine aus Lindi, Schmuck, wertvolle Tücher, Elfenbein. Stets auch viel Papier, das oft sofort verbrannt wurde. Nur auf einem einzigen Stück Land hat nie jemand auch nur ein winziges Schmuckkästchen geschweige denn eine Truhe entdeckt.“
    Auf der Stelle sind Petermann und ich wieder hellwach. „Auf welchem Grundstück war das?“, frage ich den Alten, ohne auf Petermanns Anweisung zu warten.
    „Einem auf unserer Seite des Flusses, dem mittleren.“ Während ich Petermann die Information übersetze und alle Hoffnung fahren lasse, hellt sich dessen Miene auf fast irrsinnige Weise auf. Klinkt mein Arbeitgeber jetzt etwa aus?
    „Klasse. Genau da will ich hin!“, lässt er die Runde wissen.
    „Warum?“, fragt ihn der Alte irritiert.
    „Weil ich ein Freund Finn Schüttes bin, dem Urenkel der Schüttes, die genau dort siedelten, Friedbert Schütte samt Ruthild und Stammhalter Walter.“ Nichts rührt sich im faltigen Gesicht des Alten bei Nennung dieses Namen. Doch aus dem Hintergrund tönt es leise: „Freund oder Plünderer?“ Ich sehe keinen Grund, dem Deutschen diesen Einwurf zu übersetzen. 
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48. Die Suche
     
    Jetzt weiß ich wenigstens, warum wir am Südufer des Matandu gelandet sind. Warum ich allerdings damit falsch liege, dass Schüttes Urgroßeltern nördlich des Flusses gesiedelt haben, erfahre ich nicht. Die Kriegsberichte waren doch eindeutig: Im August 1916 lagen die englischen Truppen noch nördlich des Flusses, die Deutschen glaubten noch an ihren Sieg, warum also hätte Schüttes Familie da schon überhastet aus dem Süden fliehen sollen?
    Als der Dorfälteste seine Geschichte beendet hat, bedankt sich Petermann aufrichtig. Es drängt ihn weiter. „Können Sie uns zu diesem Anwesen führen, auf dem die Vorfahren meines Freundes siedelten, mzee? “, fragt er den alten Mann verlangsamt auf englisch. Beim letzten Wort, der Ehrerbietung auf Swahili, nutzt er offenbar seine allmählich erworbenen Sprach-Kenntnisse. Wie mühsam, aber gezielt diese wazungu doch lernen!
    Der Alte reagiert freundlich, fast geschmeichelt, aber ablehnend. „Klar doch, mein Sohn,“ lächelt er Petermann an, „aber lassen Sie sich das Gelände lieber von einem der Kinder zeigen, die sind flinker zu Fuß.“ Kurz darauf haben wir das Boot voll mit einem halben Dutzend Jungs und Mädchen, die alle „ganz genau“ wissen, wo wir hin wollen. „Dahinten liegt das!“ sagen sie und zeigen hoch übers Land nach Südwesten. Erst mal ein gutes Stück den Fluss hinauf, dann zu Fuß wieder zurück, so stellen sie sich’s vor. Yussufu Hamad will nicht recht dran glauben. Dreimal versucht er mit seinem Rettungskutter schon vorher anzulegen, an Uferstellen, die völlig unzugänglich sind. Der Druck der Strömung macht jedes Manöver zu einem gefährlichen Unterfangen. Was, wenn der Außenborder sich im Schlick verheddert und wir abgetrieben werden? Auch Hippos und Krokodile soll es hier geben!
    Erst den vierten Vorstoß segnen auch die Kinder ab. Mitten in einer ausgedehnten Linkskurve des Stroms, die am Südufer zusätzlich Drift erzeugt, setzt Hamad das Holzboot mit Schwung auf den flachen Strand. Auch hier sieht es so aus, als käme nie jemand die Böschung hoch. Während das Nordufer, das hinter Frühnebelfeldern verschwommen zu erkennen ist, von tausend Überflutungen plattgewalzt scheint, türmt sich auf unserer Seite meterhoch steil feuchter, rotbrauner Lehmboden, glitschig wie eine eingeseifte Wasserrutsche. Allerdings ist der Hang, anders als die vorigen, bewachsen. Verschiedene Büsche, Elefantengras und zwei, drei Bäumchen geben dem Boden Halt. Vielleicht auch uns. 
    Die Kids wissen, dass sich die Böschung überwinden lässt. Yussufus Boot hat sich kaum auf den Grund geschoben, als sie bereits fröhlich herausspringen und sich den Hang hoch hangeln. Als Erstes kommt ein wild umherturnendes, vielleicht achtjähriges Mädchen oben an und winkt aufmunternd herunter. Rasch wird das Boot gesichert und eine Seillandschaft gespannt, an der auch wir das Flussbett nun verlassen können. 
    Als wir aber endlich von der Uferböschung ins Gelände blicken, macht sich Ernüchterung breit. Rundum nichts als Busch, dichter, grüner, baumhoher Busch. Aber auch von den Kindern ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Mit Macheten schlagen wir uns einen Weg zum nächstbesten Baum, einer jüngeren Akazie, deren Blätterdach das Gebüsch

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