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Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Titel: Der Schatz von Njinjo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Gleiß
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wollen, halten wir uns vorerst noch zurück. Nicht, dass es nachher in der Presse wieder heißt, wir hätten was gegen diese Schmarotzer!“ Ha, ha, macht der Commissioner, ehe er seinen Sup mit einem Wink verabschiedet. Vorher aber will er noch den Namen wissen.
    „Wer ist es?“
    „Singai Roh, der Direktor des Staatsarchivs.“
    „Oh, der ist doch todkrank. Hat Aids. Wissen sie das nicht?“
    „Nein, bislang nicht.“ Makaïdi ist alarmiert: Was hat er angefasst in Rohs Wohnung? Hat er sich vielleicht aus Versehen angesteckt? War der Tee verseucht? Und überhaupt: Sind bei den Hellhäutigen nicht besonders oft die Schwulen infiziert? Das macht den Archivdirektor jetzt doch noch verdächtiger: Schwuler Asiate trifft Homo aus Deutschland und verguckt sich, um ihn kurz darauf im Hotel aufzureißen. Passt. So läuft das doch bei diesen Typen!
    Als Makaïdi zurück in seinem Büro ist, wo die Klimaanlage endlich wieder funktioniert, lässt er sich als Erstes einen Schreiber kommen. Der soll einen Dankbrief an den doofen Botschaftssekretär zur Lippe verfassen, damit von da keine Querschüsse mehr kommen, und sodann alle Polizeidienststellen im Lande anweisen, den Deutschen Jens Petermann und den Chagga Hannes Wabaye festzunehmen, sobald man ihrer habhaft wird. Danach zitiert er Fundikira und Baregu zu sich.
    „Kollegen, was gibt’s Neues?“ Verdutzt schweigen seine Assis einen Augenblick. Nur selten gibt sich ihr Chef derart kollegial und ergebnisorientiert. Will er wirklich den Erfolg? Dann ergreifen beide gleichzeitig das Wort.
    „Chef, ich war ...“, setzt Fundikira an, „Ich habe ...“, sagt Sergeant Baregu.
    Neuer Versuch.
    „Chef, mein Bruder ...“, gemeint ist Fundikiras Restaurantbesitzer mit der Tiefkühltruhe, „aus Mtwara ...“, will Baregu berichten.
    „Schluss jetzt, Jungs, der Reihe nach! Mir ist nicht nach Chaos zumute.“ Daraufhin fängt, seinem Rang entsprechend, Fundikira mit dem Erzählen an.
    „Ja, also, Sup, mein Bruder hat sich beschwert. Er braucht den Platz in seiner Truhe und will dort nicht länger eine Leiche aufbewahren. Ich hab unseren Doc zu ihm geschickt, der hat ihm ein bisschen zugesetzt, so mit Lebensmittelkontrolle und so. Aber lange lässt sich Justin das sicher nicht mehr bieten.“
    „Soll der Doc die Leiche doch endlich auseinandernehmen! Und dann ab in den Flieger nach Ujerumani“, empört sich Makaïdi. „Was hindert ihn?“ 
    „Er wartet auf ihren Befehl, Chef. Und auf die Bezahlung vom letzten Mal. Sagt, wir würden ihm noch 200.000 schulden ...“ 
    „Aasfresser! Gib ihm 50.000, dann wird er schon mal anfangen.“
    „Und woher nehm’ ich die? Stehlen?“, fragt Fundikira fordernd.
    Makaïdi geht an einen Aktenschrank und zieht zwischen Dutzenden von Ordnern ein Bündel Zehntausender hervor, das er ungemein flink durchzählt. Zehn Scheine reicht er dem Inspektor. Vier weitere kriegt Sergeant Baregu.
    „War Sonntag bei Roh“, erklärt der Sup. An Fundikira gewandt, fügt er hinzu: „Gib deinem Bruder einen ab, Wilfrem. – Nehemiah, nun du!“, fordert Makaïdi dann seinen zweiten Assistenten auf, der während Fundikiras Erzählung zunehmend hippelig wurde.
    „Aus den Häfen nicht Neues, Sup,“ darf der Sergeant endlich berichten, „weder von den Bussen noch Zügen noch Fliegern noch Schiffen. Aus dem ganzen Land allerdings erreichen uns seit heute Morgen Meldungen über verdächtige wazungu. “
    „Warum das? Wie kommen die Leute darauf, uns anzurufen? Die Fahndung läuft doch erst seit eben ...“
    „Da muss was ins Radio gelangt sein, Chef“, wirft Fundikira ein.
    „Ach?“
    „Gestern“, erzählt Baregu weiter, „hat mich ein Reporter von Radio Maria abgefangen.“ Dann wird er kleinlaut. „Wollte wissen, was es mit dem toten muzungu aus dem ‚Continental’ auf sich hat, ob der wirklich schwul gewesen sei undsoweiter ...“
    „Und du juha hast mit dem geredet, du Idiot?“, brüllt Makaïdi los.
    Baregu aber lässt sich nicht einschüchtern, schließlich brachte das Gespräch ihm gutes Geld. „Ja, warum denn nicht? Wir haben doch schon seit geraumer Zeit `ne freie Presse. Die hat doch ein gewisses Recht auf Information, oder finden Sie nicht?“ 
    „Das hat doch mit Information nichts zu tun! Sensationsgeile Geier sind das, nichts weiter. Die behindern unsere Arbeit, das gehört zum Standardwissen verdammt noch mal, Sergeant! Jetzt legen haufenweise Wichtigtuer, Möchtegernsheriffs aus dem ganzen Land, unsere Zentrale

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