Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Seit fünf Jahren arbeitete er nur noch freiberuflich.
V iele Nachrichtendienste ließen ihn in Ruhe agieren. CIA und NSA unterstützten ihn immer noch uneingeschränkt. Nicht, weil er zu viele Leichen im Keller hochspülen könnte. Nein, obwohl schon fast fünfzig, galt er immer noch als einer der Besten. Äußerlich absolut unscheinbar. Mit Glatze, „nur“ etwas über ein Meter siebzig groß, aber mit brillanten Fähigkeiten ausgestattet. CIA, Mossad und mittlerweile die freie Wirtschaft vergaben gern hin und wieder einen Spezialauftrag. Samuel nahm sie an, wenn sie für ihn moralisch zu vertreten waren. Wenn es gegen Schwerverbrecher und Terroristen ging, zuckte er nicht einmal mit den Wimpern.
Sein persönliches Netzwerk umspannt die halbe Erde, sein Beziehungsgeflecht reicht bis zu den höchsten Ebenen der Politik und Wirtschaft. Es gab noch so einige Gefallen, die er einfordern konnte . Diesen Auftrag nahm er nur aus Freundschaft zu Rechtsanwalt Blake Edward an. In Blakes Tochter Sybill ist er geradezu vernarrt. Mittlerweile hat sie ihm bei einigen delikaten Aufträgen zur Seite gestanden. Ab und an erlag sie diesen besonderen „Adrenalin Schüben“. Er freute sich schon auf ihren nächsten gemeinsamen Auftritt, aber hier würde er sie doch nicht einsetzen.
Nachdem Samuel sich in den Rechner des FBI eingeloggt hatte und die Fallakte studierte, entschied er sich, sie nicht mit hineinzuziehen. Dieser Psychopath war ihm ein wenig zu suspekt . Samuel hatte mittlerweile einiges über Sean Stiller herausgefunden. Er war den Ermittlungsbehörden einen Schritt voraus. Nachdem er Sean ausfindig machen würde und das war nur eine Frage von Tagen, würde er Stiller sofort eliminieren. Die Behörden würden natürlich den Gesetzen verpflichtet handeln und ihn der Gerichtsbarkeit zuführen wollen. Dieses Subjekt musste zum Schutz der Menschheit sofort ausgeklammert werden!
Stiller würde nie aufhören , zu zerstören. Selbst wenn er im Gefängnis oder noch schlimmer, in eine psychiatrische Klinik eingesperrt würde. Die Motivation solcher Täter war immer die gleiche. Nicht Geld, Macht, Religion oder Rache waren die wirklichen Beweggründe. Nein, es war die krankhafte Lust zu manipulieren, anderen Leid und Schmerzen zuzufügen. Sam hatte in den letzten Jahren so einige dunkle Gestalten kennengelernt. Das Feingefühl für rechtes Handeln, jedwedes menschliche Mitgefühl war auch bei diesem Psychowrack nicht mehr vorhanden. Fakt!
Eine Stunde später im feinen Restaurant des Hotels. Samuel freute sich auf seinen Gast.
» Hallo George, hast du schon Arthritis vom vielen Sitzen auf deinem erhöhten Schreibtischstuhl bekommen?«
» Ja, ich bin zu einem Bürokraten mutiert. Samuel, ich freue mich wirklich, dich zu sehen, aber ich sage es mal mit den Worten eines Freundes. Wo du auftauchst, da müffelt es wenig später unangenehm.«
» George, als wir uns das letzte Mal vor knapp einem Jahr zum Dinner getroffen haben, wollte ich auch nur mit dir speisen und ein wenig plaudern. Ich treffe meine alten Freunde halt von Zeit zu Zeit mal ganz gern. Müffelt? Habe ich beim letzten Mal unangenehm gerochen?«
» Nein, du Scherzbold! Diesmal hast du von mir einen Gefallen eingefordert, der mir den Job kosten kann. Über meinen Freigabecode hast du Akteneinsicht in einem Fall genommen.
Übrigens hab ich den Code noch schnell vor unserem Treffen geändert. Wir sind quitt. Dir etwas schuldig zu sein, kann einem zum Verhängnis werden.«
Trotzdem lächelte George bis über beide Ohren.
» So war es einfacher. Wenn ich es über Langley gemacht hätte, wäre es deinen Leuten gewiss aufgefallen. Niemand wird etwas mitbekommen und du deinen gut bezahlten Job behalten. Außerdem will ich nur helfen.
Tom Hunt gefällt mir. Es macht Spaß, seine Bemerkungen in der Fallakte zu lesen.«
» Ja, er ist ein geradliniger, überragender Ermittler. Aber auch die anderen in seinem Team sind mehr als gut.«
» Hier habe ich ein kleines Geschenk für euch.«
Sam uel schob George einen kleinen Zettel zu.
Er schaute kurz darauf und steckte ihn ein.
» Wie bist du darauf gekommen?«
» Deine Leute wären in den nächsten Tagen schon selbst darauf gestoßen. Ihr habt halt nicht so viele Möglichkeiten wie ich.«
Beide lächelten …
» Nein wirklich, euch wurden Beweismittel vorenthalten oder mutwillig beseitigt. Ihr kommt nicht in die Datenbanken des Militärs, des Heimatschutzes und vieler anderer Institutionen und natürlich
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