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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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»Allahu akbar, sagen die Araber. Gott ist groß und der Mensch sollte nicht in seinen Willen eingreifen.«
    »Zum Teufel, de Cazeville, Ihr seid doch nicht etwa Muselmane geworden?«
    Rupert lachte. »Keineswegs. Habt Ihr Euch schon einmal gefragt, ob nicht ein anderer hinter diesem Mord stecken könnte? Wo ist Lusignan?«
    »Den hat sich Richard schnell vom Hals geschafft. Er regiert jetzt Zypern als neuer König!«
    »Und wo ist Richard jetzt?«
    »Er marschiert auf Jerusalem zu!«
    Rupert sprang auf und diesmal ließ er sich nicht von Onfroy zurückhalten. Schnell kleidete er sich an und eilte zum Palast des Sultans zurück. Dort herrschte große Aufregung.
    »Lasst mich zum Sultan durch«, schnauzte Rupert die Wachen an, die ihm den Weg zu Saladins Gemächern versperren wollten. Mit funkelnden Augen bannte er die abergläubigen Muslime an Ort und Stelle und betrat ungehindert den Saal, in dem Saladin mit seinem Bruder, seinen Söhnen und den verbündeten Emiren versammelt war.
    Er deutete eine kurze Verbeugung an. »Schwört mir, dass Ihr es nicht wart, edler Sultan«, grollte er.
    »Wovon redet Ihr?«, fragte Saladin verwirrt.
    »Von Konrads Ermordung!«
    Saladins Söhne waren aufgesprungen und wollten sich auf Rupert stürzen, doch der Sultan hob die Hand. »Nicht so hitzig, meine Söhne«, sagte er. »Ich gebe zu, unser hoher Gast muss einen solchen Eindruck gewinnen. Aber ich sage Euch, nichts konnte uns ungelegener kommen als dieser jähe Tod meines geschätzten Freundes, des Marquis von Montferrat. Ihr wisst, dass ich mit ihm auch in Verhandlung stand.« Als Rupert schwieg, hob Saladin die Hände. »Die Zwistigkeiten der Ritter waren unser Vorteil. Nun aber ist das Heer wieder vereint.«
    »Fürchtet Ihr, dass er wieder zuschlägt?«
    Saladin senkte den Kopf; Afdal, Zafir und Zahir nahmen ihre Plätze wieder ein.
    »Er hat schon zugeschlagen«, erwiderte el-Adil. »Er hat unsere Karawane aus Ägypten überfallen. Über viertausend Kamele, Maultiere und Esel, alle beladen mit Gold, Silber, kostbaren Stoffen, Rüstungen, Gewürzen…«
    »Meine Emire raten mir, dass wir uns nach Osten zurückziehen. Aber ich werde nicht weichen.« Entschlossen richtete Saladin sich auf.
    »Teurer Sultan, die türkischen Truppen haben bessere Chancen in den Bergen jenseits des Toten Meeres…«, warf ein türkischer Offizier ein.
    »Die kurdischen Truppenführer behaupten das Gegenteil«, entgegnete el-Adil ärgerlich.
    Saladin hob beschwörend die Hände. »Während wir uns streiten, rückt Malik Richard auf Jerusalem vor. Nur Allah kann ihn noch stoppen.«
    Afdal erhob sich. Er war ein ziemlich anmaßender junger Mann von zweiundzwanzig Jahren. Rupert spürte, dass hinter seinem höflichen, aber entschlossenen Gesicht ein Raubtier steckte. »Ja, Vater, er wird Allahs Rache schon bald spüren. Alle Brunnen zwischen Beit Nuba und Jerusalem sind zugeschüttet.«
    El-Adil wiegte den Kopf. »Er hat sich davon nicht abschrecken lassen. Er lagert fünf Meilen vor den Mauern der Stadt.«
    Dieser Narr! Rupert presste die Kiefer zusammen und sein Gesicht versteinerte sich. Er musste etwas unternehmen!
     
     
    Draußen war es ruhig. Die mondlose Nacht konnte die Hitze des Tages nicht vertreiben. Kein Lufthauch regte sich und am Himmel funkelten die Sterne wie Tränen aus Kristall.
    In der Dämmerung hatte Rupert die schützenden Mauern von Jerusalem verlassen und sich bis zur völligen Dunkelheit inmitten einer friedlich grasenden Schafherde versteckt. Erst als er die Schwärze der Nacht körperlich spürte, machte er sich auf den Weg nach Abu-Gosh, wo Richard sein Lager aufgeschlagen hatte.
    Wie ein lautloser Schatten, verschmolzen mit der Schwärze der Nacht, huschte Rupert durch das Lager. Mit seinem Dolch schlitzte er die Rückwand von Richards Zelt auf und glitt durch den entstandenen Riss. Richard lag auf seinem Feldbett und schlief. Sein Schwert lag in Reichweite, zu seinen Füßen schnarchte sein Knappe. Ebenso lautlos, wie Rupert das Zelt betreten hatte, presste er einen Knebel auf den Mund des Knappen und versetzte ihm einen heftigen Schlag gegen die Halsschlagader. Der Junge sackte zusammen und blieb reglos liegen. Dann nahm er Richards Schwert zur Hand und kniete sich auf die Brust des Königs. Ächzend riss Richard die Augen auf, im gleichen Moment presste Rupert ihm seine Hand auf den Mund. Mit der anderen hielt er ihm das Schwert an die Kehle. »Kein Laut, sonst rutscht mit das Schwert aus!«
    Mit den Augen gab Richard

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