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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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wünscht.«
    Sie holte tief Atem und folgte ihm in ihr eigenes Zelt, wo ein einfaches Mahl aufgetafelt war. »Bitte, nehmt Platz«, forderte sie ihn auf. »Ich bin Euch zu Dank verpflichtet.«
    »Das seid Ihr nicht. Ich mag bloß nicht, wenn beim Essen jemand nebenan schreit.«
    Sie lachte und wirkte jetzt sehr mädchenhaft. »Erzählt mir von Euren Abenteuern im Orient, mein Herr.«
    »Welche wollt Ihr hören? Wie König Richard muslimische Kinder abschlachten ließ? Oder wie die Ritter an Ruhr starben? Oder wie der Sultan seine Feinde bestraft? Oder wie man im Meer badet, ohne unterzugehen? Oder wie es ist zu verdursten?«
    Gwendolyn, die herzhaft in eine Hühnerkeule gebissen hatte, hielt inne und starrte ihn an. »Was sind das für Scheußlichkeiten?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    »Meine Abenteuer im Heiligen Land. Oder interessieren Euch die seltsamen Praktiken der Templer auf Zypern? Wie sie foltern, wie sie es miteinander treiben…«
    »Pfui Teufel, nun ist es aber genug! Spracht Ihr nicht von der Tochter des Sultans, deren Leibarzt Ihr wart?«
    »Allerdings. Man könnte sagen, ich war mit ihr fast befreundet.«
    »War sie krank? Wie sah sie aus?«
    »Eigentlich war sie nicht krank am Körper, sondern an der Seele. Aber ihr Seelenkummer hat auch ihren Körper krank werden lassen, weil Körper und Seele ja eine untrennbare Einheit bilden.«
    »Interessant. Und wie habt Ihr sie geheilt?«
    »Das kann man nicht so einfach erklären. Meine Seele hat mit ihrer Seele eine Wanderung unternommen.«
    »Eine Wanderung?« Gwendolyn lächelte ungläubig. »Geht denn so etwas?«
    »Natürlich!« Rupert lehnte sich zurück und warf ihr einen spöttischen Blick zu. »Und danach war sie vollkommen gesund.«
    Sie schüttelte lachend den Kopf. »Das war Zauberei, nicht wahr?«
    »Keineswegs. Selbst der Sultan hat es akzeptiert.«
    »Und Ihr wart richtig im Harem bei ihr?«
    »Ja. Normalerweise darf kein Mann den Harem betreten. Die Wächter des Harems sind alle… keine Männer.«
    »Keine Männer?«
    »Es sind Eunuchen. Sie sind kastriert. Die Verführung wäre für sie wohl sonst zu gewaltig.«
    Sie verzog das Gesicht. »Was machen die Frauen denn im Harem?«
    »Nichts. Sie warten.«
    »Warten? Worauf?«
    »Dass sie zu ihrem Herrn gerufen werden. Sie baden, pflegen ihren Körper, singen Lieder…«
    »Alle Tage?«
    »Alle Tage.«
    Gwendolyn musste lachen. »Ein langweiliges Leben. Und wie oft lässt sich der Herr dort sehen?«
    »Kaum. Immerhin hat er allerhand Frauen. Vier Hauptfrauen, etwa vierzig Nebenfrauen, dazu unzählige Konkubinen, deren Kinder; alle befinden sich im Harem.«
    Gwendolyn riss die Augen auf. »Und Ihr habt alle gesehen?«
    »Nein, nur die Tochter des Sultans und ihre Sklaven. Der Harem befindet sich am Hof des Sultans in Kairo. Nur manchmal begleiten ihn einige seiner Frauen und eben seine Lieblingstochter Aimee.«
    »Habt Ihr sie… nackt gesehen?«
    »Aimee? Ja, als ich sie untersuchte. Ich habe darauf bestanden.«
    »Ferkel!« Gwendolyn schüttelte sich. »Und wie sah sie aus? Am ganzen Körper behaart wie ein Wildschwein?«
    »Im Gegenteil.« Seine Mundwinkel zuckten vor unterdrücktem Lachen. »Sie sind am ganzen Körper rasiert.«
    »Sie sind… was?«
    »Rasiert. Körperhaar gilt als unästhetisch.«
    Gwendolyn schluckte. »Auch da?« Sie wies mit dem Zeigefinger zwischen ihre Beine.
    Rupert nickte. »Besonders da. Ihre Haut ist glatt wie der Hintern eines Säuglings. Und samtweich, denn sie baden nicht in Blut, sondern in Rosenwasser und Milch. Betörende Düfte liegen in der Luft und sie kleiden sich in feinste Seidenstoffe, die ihre Körper wie sanfter Frühlingswind umschmeicheln.«
    Etwas irritiert senkte Gwendolyn den Blick und strich sich verlegen über ihre derbe Wollhose. »Soso. Und Ihr wart mittendrin in dieser unzüchtigen Lasterhöhle? Habt Ihr mit ihnen gebadet in ihrer Milch?«
    »Nicht mit Aimee, aber mit ihrer Sklavin. Sie hat mir ein Bad aus Kamelmilch bereitet und ist dann einfach zu mir hereingestiegen und hat meinen Körper massiert.«
    Gwendolyns Mund blieb offen stehen. »Nein!«, entfuhr es ihr. »So eine Ferkelei!«
    »Oh, es war wunderbar und ich habe es aus vollen Zügen genossen. Diese Sklavin hieß Yasmina und hat mir alle Freuden des Orients bereitet. Es gibt da verschiedene Liebestechniken…«
    »Genug, genug!« Gwendolyn war heftig errötet. »So genau wollte ich es nun auch nicht wissen.« Sie nagte hastig an ihrem Hühnerknochen.
    »Na, irgendwie müssen sich

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