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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Und Ihr habt zwei Garnisonswachen niedergeschossen, beide ebenfalls Brüder des Tempels. Für jede dieser Taten verdient Ihr den Tod, und wenn ich Euer einziger Richter wäre, würdet Ihr jetzt und hier sterben. Doch Admiral St. Valéry wünscht aus persönlichen Gründen, dass ich Euch nicht einfach hinrichte.«
    Bei diesen Worten beobachtete er Godwinson genau, und er sah, wie sich seine Augen unwillkürlich weiteten, als er begriff, dass er nicht auf der Stelle sterben würde, und sich Hoffnung in ihm regte. Denn er wusste ja, dass er bei Tagesanbruch ein freier Mann sein würde, wenn er die Nacht überlebte. Es bereitete Sir William grimmige Genugtuung, diese Hoffnung im Keim zu ersticken. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ich habe schon gegen Mamelucken gekämpft, die mehr Ehrgefühl im Leib hatten als Ihr, Engländer. Sie mögen ja Heiden sein und in Ewigkeit verdammt, doch immerhin kämpfen sie, um ihren Glauben an ihren Gott und seine falschen Propheten zu verteidigen. Euch hingegen treibt nur die Gier.«
    Die Augen des Mörders verengten sich zu Schlitzen.
    »Glaubt Ihr wirklich, dass de Nogaret davon ausgegangen ist, dass Ihr den heutigen Tag überlebt? Dann wärt Ihr ja nicht nur ein Mörder, sondern auch ein Narr. Und glaubt Ihr, dass er Euch mit offenen Armen empfangen wird, nachdem Ihr hier versagt habt? William de Nogaret hat ein Herz aus Stein, Engländer. Er wird keinen Finger rühren, um Euch zu helfen.«
    Der Mund des Geknebelten bewegte sich, doch Sinclair gebot ihm mit erhobener Hand Einhalt.
    »Oh, ich weiß Bescheid. Ich weiß, dass er im Morgengrauen hier sein wird. Ich weiß alles.« Er sah die Bestürzung im Blick des Engländers, doch er sprach weiter, und jedes seiner Worte war wohl gezielt. »Doch was glaubt Ihr, wie er reagieren wird, wenn er entdeckt, dass der Admiral noch lebt und die Flotte außerhalb seiner Reichweite auf offener See vor Anker liegt? Glaubt Ihr, er wird stolz auf Euch sein? Ihr könnt ihm natürlich sagen, dass ich Euch zuvorgekommen bin und dass ich über das Komplott Bescheid wusste, das er gemeinsam mit Capet ersonnen hat. Doch wird er sich die Zeit nehmen, Euch zuzuhören? Ließe er Euch sprechen, so wünschte ich, Ihr würdet ihm sagen, dass ich, William Sinclair, Ritter des Tempels und Mitglied des inneren Ordenskreises, dafür gesorgt habe, dass der sagenumwobene Templerschatz, nach dem es ihn und seinen Herrn so gelüstet, aus Frankreich verschwindet.«
    Sir William erhob sich, ohne Godwinson aus den Augen zu lassen, und lehnte seinen Stuhl an die schmale Tischkante.
    »Natürlich wünschte ich das nur, wenn ich glauben würde, dass Ihr in der Lage wärt, ihm etwas zu erzählen. Hört mir zu, Mörder, denn ich richte als ranghohes Mitglied unseres noblen Ordens über Euch, und die hier Versammelten sind meine Zeugen. Ich verurteile Euch des dreifachen Mordes, den Ihr im Gewand unseres Ordens ausgeführt habt, womit Ihr Euch zudem der Gotteslästerung schuldig gemacht habt. Gemäß der Bitte Admiral de St. Valérys dürft Ihr weiterleben, doch Ihr werdet es uns nicht danken. Ihr werdet nie wieder jemanden töten, Godwinson, es sei denn, Ihr beschließt, Euch selbst umzubringen. Und Ihr werdet niemals jemandem erzählen, was Ihr heute getan habt.«
    Er wandte sich an Tam. »Haltet ihn fest. Ergreift die Ketten seiner Handeisen und zieht seine Arme gerade zu mir hin. Befestigt die Enden der Ketten an meiner Stuhllehne, damit er sich nicht bewegen kann.«
    In Sekundenschnelle lag Godwinson mit ausgestrecktem Oberkörper auf dem Tisch, das Gesicht nach unten, die Hände an der Stuhllehne am anderen Ende des Tisches befestigt, die Beine an den Stuhl gefesselt, auf dem er saß. Mit ausdrucksloser Miene streckte Sinclair die Hand nach der Streitaxt am Gürtel eines der Sergeanten aus. Mit einem Kopfnicken nahm er die Waffe entgegen und überprüfte ihre Klinge.
    Godwinson, der wusste, was ihm bevorstand, begann auf dem Tisch zu stöhnen. Sinclair presste die Lippen aufeinander, dann deklamierte er: »Für das dreifache Verbrechen des Mordes werdet Ihr die Hände verlieren, die die tödliche Tat begingen. Für die grauenvolle Sünde der Verschwörung werdet Ihr die Zunge verlieren, mit der Ihr in dieses Verbrechen eingewilligt habt. So soll es sein.«
    Zwei schwere Hiebe mit der scharfen Axt ließen Godwinsons erstickte Schreie verstummen.
    »Im Feuer stecken zwei Eisen, kauterisiert die Stümpfe, rasch. Und zieht ihm den Knebel

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