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Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)

Titel: Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerri Russell
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Walters Freilassung aus der Gefangenschaft habt ihr euch beide dem Einfluss eures Vaters entzogen.«
    »Tatsächlich?«, gab Wolf zurück. »Aber wer außer meinem Vater sollte es auf Isobels Leben abgesehen haben? Er wird niemals aufgeben, mich seinem Willen zu unterwerfen. Mit dem Blut von Verwandten und Fremden bindet er mich an sich.«
    »Ich könnte dir sagen, wer hinter diesen Angriffen steckt.« Wieder griff Brahan nach dem Stein.
    Wolf hielt ihn davon ab. »Bedauerlicherweise muss ich dein Angebot ablehnen. Deine letzte Prophezeiung verfolgt mich nach wie vor. Ich brauche nicht noch mehr Tortur von dieser Art.«
    »Wie du meinst«, sagte Brahan achselzuckend. »Ich dachte nur …»
    »Ich bitte um Verzeihung, dass ich Euch stören muss, Lord Wolf.« Während Mistress Rowley die Treppe heruntergeeilt kam, versuchte sie eine hastige Verbeugung.
    Wolf sah die Frau verdutzt an. »Wo ist Lady Isobel?«
    Die ältere Frau blieb am Fuße der Treppe stehen und wich Wolfs Blick aus. »Sie weigert sich, nach unten zu kommen.«
    »Sie macht was ?«, rief Wolf aufgebracht und sah zwischen Mistress Rowley und Brahan hin und her, woraufhin die Haushälterin einen Schritt zurückwich.
    »Hat sie einen Grund genannt?«, warf Brahan sichtlich amüsiert ein.
    »Lady Isobel wünscht, allein zu sein«, erklärte sie leise. »Sie sagt, sie sei erschöpft von der langen Reise.«
    Wut regte sich in Wolf. Wut auf sich selbst, weil es ihn kümmerte, ob sie sich zu ihm gesellte oder nicht. Wut auf sie, weil sie sich ihm verweigerte. In der Abgeschiedenheit seiner privaten Glaswerkstatt hatte er sich noch einreden können, er sei lediglich an ihren Geheimnissen interessiert. Aber hatte er in Wahrheit etwa mehr von ihr gewollt?
    Er ballte die Fäuste. Der Frau war es gelungen, seinen persönlichen Schutzwall zu überwinden, doch dazu sollte es nicht wieder kommen. Sie würde heute mit ihm zu Abend essen, dafür wollte er schon sorgen. Als er die Treppe hinauflief, nahm er jeweils zwei Stufen auf einmal. Sein Herz schlug laut in seiner Brust, als er die Tür zu seinem Privatgemach erreichte und sie verschlossen vorfand. »Kommt essen«, rief er und rüttelte an der Tür.
    Aus dem Gemach war ein Poltern zu hören, und dann: »Nein, ich möchte allein sein.«
    »Ich hatte Euch gebeten, zum Abendessen nach unten zu kommen. Jetzt öffnet diese Tür.« Er wunderte sich, wie ruhig seine Stimme klang, obwohl er vor Wut kochte.
    »Nein.«
    »Verdammt, Frau, ich dulde keinen Widerspruch!« Seine Geduld war am Ende, und er warf sich mit der Schulter gegen die Tür, die seinem Ansturm jedoch standhielt.
    Einen Moment lang herrschte völlige Stille, dann vernahm er Schritte und bemerkte, dass Brahan und Mistress Rowley ihm gefolgt waren. »Mylord, nehmt doch bitte Rücksicht auf ihre Gefühle!«, rief die ältere Frau.
    Er hörte sie reden, doch was sie von sich gab, kümmerte ihn nicht. Wieder warf er sich mit der Schulter gegen die ihm trotzende Tür und musste die Zähne zusammenbeißen, da die Schmerzen bis in seinen Unterarm fuhren.
    »Mylord«, versuchte Mistress Rowley, ihn zur Vernunft zu bringen.
    Abermals warf er sich gegen das Hindernis, ein zweites, ein drittes Mal, dann gab das Holz nach, und der Riegel verlor seinen Halt. Holzsplitter flogen umher, und die Tür ging mit solcher Wucht auf, dass sie gegen die Wand schlug. Wolf machte einen Satz ins Zimmer und sah sich um. Sein Atem ging schnell, das Blut jagte durch die Adern – ein Jäger auf der Suche nach seiner Beute.
    Doch die Beute schien von seinem Auftritt gar nicht beeindruckt zu sein. Isobel saß im Schneidersitz auf einem Stuhl, den Kopf hielt sie konzentriert nach vorn gebeugt, während sie eine Nadel in den Saum ihres grünen Kleides schob. Es schien so, als habe sie gar nicht mitbekommen, wie er die Tür aufgebrochen hatte, doch dann bekam er mit, dass ihre Hände ganz leicht zitterten, als sie den Faden durch den dicken Stoff zog.
    Langsam hob sie den Kopf und sah ihn an. »Sucht Ihr irgendetwas?«
    Er ging auf sie zu. »Verriegelt in meinem Heim niemals wieder eine Tür, ist das klar? Beim nächsten Mal werde ich nicht zögern, Euch zu zeigen, wie sehr mir das missfällt.«
    Plötzliche Angst ließ alle Farbe aus ihrem Gesicht weichen.
    Lieber Himmel! Sie nahm an, er würde sie schlagen wollen. Er stieß ein gereiztes Knurren aus, dann verschränkte er die Hände auf dem Rücken. »Ihr habt nichts zu befürchten, solange Ihr tut, was ich sage.« Aus seiner Stimme war nach

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