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Der Sieger von Sotschi: Ein olympischer Roman (German Edition)

Der Sieger von Sotschi: Ein olympischer Roman (German Edition)

Titel: Der Sieger von Sotschi: Ein olympischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Brodbeck
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verbrachten.“
    „Schmeißt das IOC nun Luchsiger und Häusle raus?“, fragte Patrik hoffnungsvoll.
    „Zum Glück hat mir vorhin Dr. Graber am Telefon versichert, dass das IOC zwar den Ausflug nach Sotschi mit Sorge verfolgt habe, jedoch keinen Anlass sehe, einzuschreiten. Es bestünde ja kein Zusammenhang mit den olympischen Spielen. Wobei er im Vertrauen anmerkte, die Mehrheit, die das so sehe, sei knapp! Abmarsch!“
    Nicht einmal der sonst so kämpferische Florian traute sich, etwas dazu zu sagen. Nur der deutsche Trainer Hans-Rüdiger versprach, mit dem DOSB über Florians Bußgeld und die Kaution zu verhandeln. Doch Mayerhofer hatte sich bereits hinten auf einen der Motorschlitten gesetzt.
    Fabian konnte keinen klaren Gedanken fassen und starrte nur dem Chef nach, wie dessen Schlitten in einer Schlangenlinie in Richtung des Waldes hinabfuhr.
    Vanessa war die Erste, die die Sprache wiederfand. „Die Botschaft wird das Geld wiederhaben wollen. Aber ich habe keine fünfundzwanzigtausend Euro, Richard!“
    „Nicht jetzt, bitte!“, brummte der Brite. Offenbar war das nun doch ein größeres Problem für den Prinzen, sie hatte ihn ja dazu überredet, nach Sotschi ins Café mitzukommen. Die übrigen Motorschlitten dröhnten los, was für einen Moment sowieso jede Diskussion ersterben ließ. Nach und nach folgten alle den Schlitten durch einen fantastischen Pulverschneehang, doch wer hätte ihn schon genießen können nach Mayerhofers Standpauke? Beim Hinabwedeln fiel Fabian auf, dass offenbar Stas nicht angeklagt worden war. Da spielten wohl dessen Beziehungen eine Rolle, die hier anscheinend mehr galten als Richards blaues Blut. Aber vor allem hatte ihn dieser Eifer der Strafverfolgungsbehörden erschüttert, mit dem gegen ihn vorgegangen wurde. Stas versicherte ihm, dass er es so heftig nicht erwartet hätte und der Siebzehnjährige bestimmt ein absichtlich eingeschleuster Lockvogel gewesen sei. Der russische Guide meinte, man müsse nicht notwendigerweise klein beigeben. Es bestünde durchaus die Chance, dass bei einem Prozess von der Anklage wegen Rowdytum nicht viel übrig bleibe. Doch davon hielt Fabian nichts, denn das hätte bedeutet, in einigen Wochen wieder zurückzukommen. Das wollte er auf keinen Fall. Dank den Erfolgen von Kitzbühel verfügte er über genügend Geld, um den Briten die fünfundzwanzigtausend Euro zu bezahlen. Florian hatte ja auch bereits genug Preise gewonnen und Justin sowie Vanessa hatten reiche Eltern. Doch der Schwarzwälder hatte die Ereignisse auch noch nicht verarbeitet und redete von einer Rechtsschutzversicherung, die er im Dorf anrufen wolle. Fabian konnte sich nicht vorstellen, dass eine Versicherung diesen Fall annehmen würde, behielt es aber für sich, da er den Jüngsten im Team nicht nervöser machen wollte.
    Am äußersten noch mit einem Bus erreichbaren Punkt beim Rosa Stadion erwartete sie ein Bus. Zum Glück hatten die Reporter nicht mit ihrer Rückkehr gerechnet. Durch eine Seitentür gelangte man über Servicegänge in die Keller der Häuser. Zuunterst im Treppenhaus versammelten die Trainer ihre Schar Athleten.
    „Kurz und knapp“, ergriff Hans-Rüdiger das Wort, da Saubauer wie unter Schock zu stehen schien. Das empfand Fabian als kein gutes Zeichen. „Eure Gedanken kreisen um die Dopingvorwürfe. Aber Ihr alle seid gerade jetzt die Medaillenhoffnungen euer jeweiligen Heimat. Also nehmen wir alle jetzt den Trainingsrhythmus wieder auf und danach tut jeder etwas, das ihn entspannt und beruhigt. Im Internet Nachrichten abrufen, wäre das Gegenteil davon.“
    Der deutsche Trainer rang sich ein Lächeln ab, das aber nur spärlich erwidert wurde.
    Unter Hans-Rüdigers Leitung fand ein kurzes Lockerungstraining statt. Danach aßen alle auf ihren jeweiligen Zimmern genau nach Ernährungsplan eine Mahlzeit. Fabian und seinen Ski-Kumpels war es recht, sich nach dem Streit mit Patrik und den schlechten Nachrichten von Mayerhofer nicht in der Mensa oder gar vor Journalisten zeigen zu müssen. Nur Richard ging mit Vanessa trotz allem noch in eine Bar. Justin und Stas schauten sich aneinandergeschmiegt einen Action-Thriller inklusive Making-of an. Der Liechtensteiner hatte ein paar Blu-Rays dabei. Fabian hingegen wollte für den Rest des Abends mit Florian zusammen die Kopfhörer aufsetzen, den Verstärker einschalten und sich zu zweit in die ganz eigene Welt der E-Gitarrenmusik zurückziehen. Alle vier hofften, der nächste Tag würde nichts weiter bringen als

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