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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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zurückgehen, es wird bald ein Gewitter geben. « Er reichte William die Hand, um ihm aufzuhelfen.
    William griff zu, doch statt sich hochzuziehen, riss er Robert zu sich herab. Lachend rollten sie über die Wiese und balgten sich wie früher, als sie noch Jungen gewesen waren. Irgendwann saß Robert rittlings auf William und hielt seine Arme fest, sodass er nahezu wehrlos war. William wand sich und bettelte theatralisch um Gnade.
    Roberts Lachen erstarrte. Er bekam einen hochroten Kopf und sprang auf, als säße er auf glühenden Kohlen. »G ehen wir endlich « , brummte er, den Blick fest auf den Boden geheftet, klopfte den Staub von seinen Kleidern und lief mit langen Schritten davon.
    William rannte ihm nach. Was konnte seinen Freund so plötzlich verärgert haben?
    Der Wind fuhr ihm in die Haare und ließ ihn erschaudern. William sah nach oben. Ein ungemütliches Gelb mischte sich dem bedrohlich dunklen Grauton des Himmels bei.
    »W arte, Robert, wir schaffen es nicht zurück. Was ist mit der Hütte dort hinten? « , rief er in das Tosen des immer stärker tobenden Windes, aber Robert sah sich nicht um. Als William ihn einholte, fielen bereits die ersten dicken Regentropfen. Das Grollen des Gewitters näherte sich immer rascher.
    »D as war einmal die Hütte eines Köhlers « , erklärte Robert, der sich in der Gegend bestens auskannte. »S ie steht schon lange leer. «
    »L ass uns darin Unterschlupf suchen! « William überholte ihn und erreichte die Hütte als Erster. Er wollte schon die Tür öffnen, als er ein helles Frauenlachen vernahm.
    »G ehen wir lieber dort hinein « , raunte er Robert mit einem vielsagenden Grinsen zu und zeigte auf den Holzschuppen, der auf der einen Seite an die Hütte angebaut war. Sie öffneten vorsichtig die morsche Tür und schlüpften hinein.
    Das Dach war an einer Stelle löchrig, der Boden nur spärlich mit altem Stroh bedeckt. Mit den Füßen schoben sie es dort, wo das Dach dicht zu sein schien, zu zwei Häufchen zusammen und setzten sich schweigend darauf. Immer wenn der Wind ein wenig nachließ, hörten sie ein Murmeln oder ein Kichern aus der Hütte.
    Roberts Augen verengten sich. Er stand auf, presste sein Gesicht an die silbrig graue Bretterwand und lugte durch einen Ritz.
    Als er sich eine ganze Weile nicht rührte, wurde William ebenfalls neugierig und hockte sich neben ihn. Der Regen war stärker geworden und wurde vom Wind gegen den Schuppen gepeitscht. Wasser begann durch das Holz zu dringen, und unter dem Loch im Dach bildete sich eine Pfütze. William zögerte kurz, dann spähte er ebenfalls durch einen schmalen Spalt im Holz.
    In der Mitte der Hütte stand eine kleine Holzbütte und darin, so wie der Herr sie erschaffen hatte, eine junge Magd. Ein ebenfalls nackter Mann näherte sich ihr. Seine Haut war dunkel, die muskulösen Schultern breit, die Hüften schmal und sein Hinterteil ungewöhnlich rund. Nie zuvor hatte William einen solchen Körper gesehen. Das musste der Sarazene sein, von dem Melva berichtet hatte. Es hieß, Walkelin de Ferrers habe ihn im Kampf überwältigt und ihm das Leben geschenkt. Mit einem Kopfschütteln hatte Melva entrüstet erzählt, dass er ihn nicht etwa als Sklaven mit nach Oakham gebracht hatte, sondern ihn so zuvorkommend behandelte wie einen Gast.
    William hatte ihre Empörung geteilt; zu viel hatte er schon über die Grausamkeit der Ungläubigen gehört, und was er jetzt sah, bestätigte dies nur. Er würde der Magd auf der Stelle zu Hilfe eilen.
    Noch einmal presste er sein Auge an das Loch im Holz. Doch als sich das Mädchen umwandte, sah er, dass nicht Angst in ihrem Gesicht stand, sondern Begierde.
    Sanft wusch der Sarazene ihren nackten Körper mit einem nassen Leinentuch, das er immer wieder in die Badebütte tauchte, um es dann tropfend über ihren Rücken, ihre Brüste und ihre mit hellem Flaum bedeckte Scham gleiten zu lassen. Ein betörender Duft nach Blüten zog durch die Ritzen und vermengte sich mit dem Geruch regennasser Erde, der von draußen in den Stall hereindrang.
    Die Magd kicherte verlegen. Doch je länger der Fremde ihre Haut mit weichen, beinahe ehrfürchtig wirkenden Bewegungen vom Schmutz ihrer niederen Arbeit reinigte, desto wohler schien sie sich zu fühlen. Sie begann, sich unter seinen Berührungen zu winden, bog sich dem Sarazenen entgegen und schloss genießerisch die Augen. Zärtlich strich der dunkelhäutige Mann ihr die weißblonden Haare aus dem Gesicht und küsste ihre

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