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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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durchbohrte ihn ihr langer, tiefer Blick wie eine Lanze. Mühsam rang er nach Luft. Einem mächtigen Stein gleich, lag ein gewaltiger Druck auf seiner Brust.
    » D anke « , wisperte sie, und schon wieder spürte William dieses entsetzlich entwürdigende Erröten.
    »I ch habe Euch zu danken, Mistress. Für Eure Fürsprache beim König « , sagte er schnell. Die Hitze in seinen Ohren verriet ihm, dass sie wieder einmal leuchten mussten wie die untergehende Sonne. Ob ihn Marguerite je anders sehen würde als rot angelaufen? Er unterdrückte ein Seufzen und bot ihr seinen Arm. Einen winzigen Moment lang schloss er die Augen und genoss ihre Nähe.
    »I ch bin so froh, hier zu sein! « , hauchte sie.
    William öffnete die Augen. »W ürdet Ihr gern … äh … möchtet Ihr, dass ich Euch unsere neuesten Falken zeige? « , stammelte er und ärgerte sich sofort über sich selbst. Seine Frage war vollkommen unnötig, schließlich war sie doch genau aus diesem Grund hiergeblieben.
    »W as ist mit Arrow und Storm? Sind sie in Ferrières geblieben? « , erkundigte sich Marguerite und spazierte mit ihm zur Falkenkammer.
    »N ein, sie sind beide hier und in bester Verfassung « , erwiderte William erfreut und erzählte voller Stolz von den letzten Jagderfolgen der beiden Falken.
    Marguerite begrüßte die Tiere wie alte Bekannte. Sie näherte sich ihnen mit Bedacht und streichelte sie sanft. Ganz wie William es von ihr gewöhnt war, stellte sie eine Frage nach der anderen. Zwar schwatzte sie nicht gar so viel wie früher – offenbar war sie bemüht, eine vollkommene Dame zu werden –, aber das schien ihr nicht leichtzufallen.
    William sog ihren Duft nach Kräutern und Rosenöl ein und hatte Mühe, ihren Worten zu folgen, weil ihre Nähe ihn beinahe um den Verstand brachte.
    » O h, bitte nicht hinsetzen! Wir sind so lange geritten, dass mein Hinterteil grauenhaft schmerzt! « , platzte Marguerite heraus, als William ihr einen Schemel anbot, und errötete endlich auch einmal.
    Wie entzückend sie war, wenn sie vergaß, ihre Lebhaftigkeit zu zügeln! William fand sie so ungezwungen noch schöner und begehrenswerter! »N un, wenn es so ist, dann würden Euch ein paar Schritte sicher guttun. Lasst uns ein Stück gehen! « , schlug er vor, hielt ihr die Tür auf und ließ sie vorausgehen.
    Dicht nebeneinander liefen sie über die große Wiese zum Waldrand. Ihre Finger streiften einander wie zufällig; die Berührung ließ William vor Verlangen nach Marguerite fast bersten und ein wenig von ihr abrücken, aus Angst, sich nicht mehr im Zaum halten zu können.
    Die Bäume begannen gerade erst auszuschlagen, und da sie recht licht waren, wirkte der Wald freundlich und hell. Die Sonne wärmte schon ein wenig, doch war ihre Hitze nichts im Vergleich zu dem inneren Glühen, das William empfand. Während er noch über Marguerite nachdachte, lief sie plötzlich los. Erschrocken sah er ihr nach.
    »F ang mich, William! « , rief sie voller Übermut und lachte, als wollte sie ihn verspotten.
    William stand da wie angewurzelt.
    Marguerite aber war erstaunlich schnell und ihm schon bald ein beachtliches Stück voraus. Da überfiel ihn eine furchtbare Angst.
    »W artet! « , rief er erschrocken und rannte ihr nach. Marguerite lief, so schnell sie konnte, doch William holte sie ein. Als er beinahe nach ihr greifen konnte, blickte sie sich nach ihm um, übersah einen abgerissenen Ast auf dem Boden und stolperte. William wollte sie festhalten, doch er strauchelte ebenfalls. Marguerite stürzte und riss ihn mit sich.
    Der Waldboden mit seiner dicken Blätterschicht war weich wie ein Königslager. Marguerite sah William erst erschrocken an, als er auf ihr lag.
    »H abt Ihr Euch verletzt? « , wollte er besorgt wissen und vergaß dabei aufzustehen.
    Marguerite schüttelte den Kopf. »I ch glaube nicht. « Sie sah ihn aus großen Augen an, ihre Lippen waren leicht geöffnet, als warteten sie nur darauf, geküsst zu werden.
    William entdeckte eine Träne in ihrem Augenwinkel und wischte sie zärtlich fort. »I ch … « , setzte er an, doch statt weiterzusprechen, beugte er sich zu ihr und küsste sie sanft. Er sog ihren betörend süßen Atem tief ein und verdrängte, dass ihm dies nicht zustand. Nur ein Kuss, sagte er sich, ein Kuss, der mir ganz allein gehört, den ich niemals vergessen werde, der uns für immer vereinen wird – und wenn er mich das Leben kostet, weil mich der König dafür hängen lässt.
    Seine Lippen berührten die ihren ganz

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