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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ordnete Logan eines Morgens nach dem Frühstück an und machte sich auf den Weg zum Turm, zu dem Robert bereits vorausgegangen war.
    William konnte nicht fassen, dass er wieder nicht mitdurfte. Ernüchtert und den Tränen nahe, folgte er dem Falkner. Mit einem Mal vermisste er seine Mutter. Sie war zwar streng gewesen und hatte viel von ihm erwartet, doch hatte sie ihn niemals benachteiligt, so wie Logan es nun tat. »B itte, Meister, wartet! « , rief er ihm nach.
    Logan blieb stehen und drehte sich um. »W as ist? «
    » M eister, hört mich an, ich bitte Euch! Ich war so froh, die Falknerei von Euch lernen zu dürfen, aber Ihr beachtet mich kaum. « William holte tief Luft und nahm all seinen Mut zusammen. »D abei ist es mein allergrößter Wunsch, alles, jede Kleinigkeit über Falken zu lernen! Nicht, weil ich von Ruhm und Ehre oder von schönen Kleidern träume, wie Ihr offenbar glaubt, sondern weil die Falken mein Herz zutiefst erfreuen! Wäre es nach meiner Mutter gegangen, so hätte ich Schwertschmied werden sollen, so wie sie. Aber ich will nur Falken abtragen! Die besten, mutigsten! Gute Jäger, gesunde, schöne Tiere! « William hielt einen Moment atemlos inne. Es war das erste Mal, dass er laut und deutlich mit Logan gesprochen und ihm dabei fest in die wasserblauen Augen gesehen hatte.
    »S o, Schwertschmied solltest du werden? « , hakte Logan nach und strich sich über den buschigen Bart.
    William nickte. »I ch bin der älteste Sohn und sollte später die Schmiede übernehmen, aber ich will Falkner werden, nichts anderes. Bitte, Meister, lehrt mich die schönste aller Künste! Ich werde alles so machen, wie Ihr es befehlt, und das gern! Ich werde arbeiten, hart arbeiten, so viel, wann und was immer Ihr verlangt, wenn Ihr mir nur alles über die Falken beibringen wollt! «
    Williams eindringliche Worte schienen Logan versöhnlich zu stimmen, denn er nickte nachdenklich. »G ut, dann geh jetzt und kümmere dich um die Hunde! « , sagte er schließlich nicht unfreundlich und wandte sich ab.
    Williams Herz schlug schneller vor Zorn. Er wurde schon wieder fortgeschickt! » D ie Hunde sind großartig, aber ich will Falkner werden, nicht Hundeführer! «
    Obwohl Logan bereits die Tür zum Turm geöffnet hatte, kehrte er nun noch einmal um. »G laubst du, ich sei dumm und hätte dich nicht verstanden? « Er sah William herausfordernd an.
    Der aber rührte sich nicht, sondern hielt dem Blick des Falkenmeisters stand.
    »F alke und Hund müssen bei der Jagd zusammenarbeiten, nur so können sie Beute machen. Außerdem hat schon so mancher Hund einem Falken das Leben gerettet! «
    William musste an Blanchpenny denken und nickte.
    »D u willst gute Falken abtragen? Dann merk dir, dass ein erfolgreicher Falkner ein ausgezeichneter Hundekenner sein muss, der in der Lage ist, den richtigen Hund für die Beizjagd aus einer Meute herauszusuchen, ihn an die Falken zu gewöhnen und auf die Jagd mit ihnen abzurichten. Wenn ich dich also zu den Hunden schicke, dann gehst du, ohne zu murren, und gibst dein Bestes, hast du verstanden? «
    »J a, Meister! « William sah nun beschämt zu Boden.
    Den Rest des Tages ging er dem Falkner, so weit es ihm möglich war, aus dem Weg. Auch beim Essen schwieg er und vermied es, Logan anzusehen.
    » B ei dem Wanderfalkenweibchen können wir morgen die Ziliatur zur Hälfte entfernen. Die Rotfalken habe ich auch schon aus dem Horst geholt, sie müssen aufgebräut werden. Da Alfred morgen nicht da ist, werdet ihr beide mir dabei helfen! « , verkündete Logan, bevor er sich ohne weitere Erklärung zur Ruhe begab.
    William hatte nicht die leiseste Ahnung, was auf ihn zukam, und Robert antwortete nur einsilbig auf seine Fragen, was eine Ziliatur sei oder was man unter Aufbräuen verstand. Obwohl sich William nicht erklären konnte, warum, war er sicher, dass Robert nicht gerade glücklich über seine Anwesenheit war. Zwar war er niemals unfair, doch häufig recht abweisend. Deshalb beschloss William, ihn künftig nur noch zu fragen, wenn es unumgänglich war. Ansonsten, so sagte er sich, war es sicher nicht schlimm, wenn er manche Dinge erst mit der Zeit verstand.
    Am nächsten Morgen, gleich in der Frühe, folgten William und Robert dem Meister zum Turm. Logan zeigte wortlos auf einen Wanderfalken, der auf einem der zuvor freien Blöcke saß.
    »D en linken Rotfalken zuerst, Robert « , forderte er seinen Sohn mit einem Handzeichen auf.
    Der Junge packte den Vogel mit beiden Händen und

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