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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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fügte flegelhaft grinsend hinzu: »K eine liebreizende Dame, wie ich sie sonst gern um mich habe, und ein paar Jährchen zu alt für meinen Geschmack, aber eine wirklich großartige Partie. Prinz John höchstselbst hat die Hochzeit mit seiner Schwägerin für mich arrangiert, was mich ihm, wie ich fürchte, wohl auf immer und ewig zu Dank verpflichtet. « Er seufzte mit einem theatralischen Augenaufschlag. Dann beugte er sich mit ernstem Gesicht zu Odon vor. »D a Ihr noch nicht verheiratet seid, mein Freund, genießt Eure Freiheit, solange sie noch währt. « Er lachte schallend und strich sich über das schmale Oberlippenbärtchen.
    Odon grinste anzüglich. »N un, wenn Ihr heute Nacht Gesellschaft wünscht, lasst es mich wissen! Noch seid auch Ihr ein freier Mann. «
    Sir Ralph legte die Stirn in Falten und sah seinen Neffen vorwurfsvoll an. Obwohl die Ehe noch keinen Mann davon abgehalten hatte, eine Liebschaft zu haben, war ihm das Thema nicht genehm. Der Bischof stand in Hörweite. Das Geplänkel der beiden jungen Männer würde ihm sicher nicht gefallen.
    »E inen prächtigen Falken habt Ihr mitgebracht « , lenkte er deshalb die Aufmerksamkeit des Earl auf den Vogel, den sein Knappe auf der Faust hielt.
    »E in herrliches Tier, nicht wahr? Ein Geschenk zu meinem Ritterschlag. Mein liebster Terzel, wendig und außerordentlich beutestark « , begann er zu schwärmen und erzählte von den atemberaubenden Flügen des Greifs bei seinen letzten Beizjagden. Dann sah er zu einem seiner Begleiter und nickte ihm wohlwollend zu. »R ichard de Hauville ist ein hervorragender Falkner. Er hat ihn abgetragen. Prinz John besitzt übrigens ein Weibchen aus demselben Gelege « , erklärte er mit unverhohlenem Stolz und strich sich erneut über das Bärtchen.
    Als die Jagdgesellschaft aufbrach, musste sich William hinten einreihen und konnte so die weiteren Gespräche nicht weiter verfolgen. Er ritt neben Logan her und nutzte die Gelegenheit, ihm unzählige Fragen über die Barone zu stellen.
    Währenddessen verkürzten sich die Gäste den Ritt mit dem Austausch von wichtigen Neuigkeiten, Klatsch und Gelächter.
    Als sie das freie, weitläufige Gelände erreichten, das Logan und Sir Ralph für die Beizjagd ausgewählt hatten, wurden die Hunde von der Leine gelassen. Das ebene Land mit kleinen Weihern, schmalen Bachläufen und sumpfigen Wiesen bot ein optimales Lebensumfeld für Wasservögel und war ein ideales Jagdrevier für die Falken. Während sich die Jagdgesellschaft verteilte, begannen die Hunde zu stöbern und machten Feldhühner, Enten und Singvögel hoch, wie Falkner das Aufscheuchen nannten. Nun wurden zunächst die kleineren Falken, die den älteren Knappen gehörten, auf die Beute geworfen, und eine wilde Jagd begann.
    Als auch einige Graureiher aufstiegen, waren die ersten Saker- und Wanderfalken an der Reihe. Häufig einen einzelnen, niemals aber mehr als zwei Falken ließ man auf die Reiher fliegen, damit sie sich nicht gegenseitig angriffen. Als ein einzelner Graureiher aufstieg, warf der Falkner, der William zuvor mit Argwohn betrachtet hatte, seinen Wanderfalken darauf.
    William wusste inzwischen, dass der Falkner Walter de Hauville hieß und für eines der königlichen Mauserhäuser in Winchester verantwortlich war. Gespannt beobachtete er den Flug des Wanderfalken. Nach einer Weile bemerkte er, dass der Greif kurz davor war, von seiner Beute abzulassen und davonzufliegen. Gebannt hielt William den Atem an, doch Walter de Hauville reagierte nicht; er schien die Anzeichen für das bevorstehende Abstreichen nicht einmal zu bemerken. Erst als sein Falke den Reiher ziehen ließ und einer Ente folgte, von der er hoffen musste, sie leichter schlagen zu können, ritt Walter de Hauville ihm fluchend hinterher. Er lockte den Greif auf das Federspiel, welches er über dem Kopf kreisen ließ, und rief ihn zu sich. Doch den Falken interessierte das Federspiel ebenso wenig wie die Stimme seines Falkners.
    Er wird ihn zu hastig abgetragen haben, dachte William ernüchtert. Nach allem, was er von Logan über Walter de Hauville gehört hatte, war er sehr enttäuscht. Ein Mann mit solch einem Ruf als Falkner hätte wissen müssen, dass man Wanderfalken besonders häufig auf das Federspiel locken musste, damit sie nicht abstrichen. Logan hatte ihm das immer wieder eingeschärft. William suchte den Blick seines Meisters und las die gleiche Enttäuschung darin.
    Als sich kurz darauf ein Reiher aus dem Schilf erhob und rasch in

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