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Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4

Titel: Der silberne Traum - Die Chroniken der Nebelkriege ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Fi nach.
    »Beim Traumlicht«, höhnte Tandarin, »aus dir spricht die Weisheit unseres ganzen Volkes. Viel wichtiger ist doch aber die Frage, warum jemand außer mir Interesse an Golderle hat und dann auch noch einen ganzen Baum abholzt. Ich wollte der Sache nach dem Gauklerwettstreit nachgehen. Dabei ahnte ich schon, dass dafür nur einer infrage kommt: Morbus Finsterkrähe!«
    »Und konntet Ihr ihn aufspüren?«, fragte Eulertin erregt.
    »Fast«, stöhnte Tandarin. »Tatsächlich war für die Abholzung des Baums eine Hammaburger Zauberin verantwortlich. Ihr Name lautet Alpme Somnia. Sie unterhält hier in der Windmachergasse ein Geschäft.«
    So hieß also die Gasse, zu der Fi durch Tandarins seltsamen Zauber geführt worden war. »Und welches?«, wollte sie wissen. »In dieser Gasse wimmelt es von Zaubergeschäften.«
    »Natürlich, denn gemäß der Hammaburger Zunftordnung müssen sich alle Magier in der Windmachergasse niederlassen«, erklärte ihr der Däumling. »Eine Ausnahme bilden lediglich die Betreiber der magischen Wetterwarte.«
    »So ist es«, stöhnte Tandarin. »Alpme Somnia arbeitet als Traumhändlerin. Nur dass sie nebenbei auch noch mit seltenen und verbotenen Zauberutensilien handelt. Ihr Geschäft befindet sich schräg gegenüber vom Haus des Zunftmeisters der Wahrsager und Windmacher.«
    »Sieh an«, sagte Eulertin. »Der seltsame Laden ist mir gestern schon aufgefallen, als ich Magister Gismo besuchte. Der Zunftmeister der hiesigen Magierschaft steht ja leider unter Hausarrest.« Fi sah auf, denn der Däumling sprach offenbar von dem Bewohner jenes Gebäudes, das von den Gardisten bewacht wurde. Sie fragte sich jedoch, ob das für einen Magier ausreichend war.
    »Ich glaube kaum, dass Magistra Somnia die Golderle zum eigenen Bedarf fällen ließ«, meinte Tandarin und in seine Augen stahl sich ein gefährliches Funkeln. »Fragt sie, wohin sie das Holz geschafft hat. Ich verwette meinen Stab darauf, dass euch die Antwort zu Morbus Finsterkrähe führt.«

Entdeckungen
    I ch bin noch lange nicht im Vollbesitz meiner Kräfte«, sagte Eulertin leise. »Wenn diese Dame Zicken macht, dann geh so vor, wie wir es besprochen haben.«
    »Verlasst Euch auf mich!«, versprach Fi. Sie öffnete leise die Hinterhoftür, die in das Haus führte, in dem die Traumhändlerin ihren obskuren Geschäften nachging. Der Däumling hatte das Gebäude zuvor nach magischen Sicherungen abgesucht. Wie erwartet, war er gleich auf mehrere gestoßen, von denen er die meisten jedoch problemlos überwinden konnte. Zu ihrem Erstaunen war Alpme Somnia die einzige Zauberin in der Windmachergasse, deren Geschäft noch immer geöffnet hatte. Da Eulertin jedoch keine Zeugen ihres Besuches wünschte und auch nicht sicher war, auf wessen Seite die Magierin stand, hatten sie sich dafür entschieden, sie zu überrumpeln.
    Fi betrat einen dunklen, muffig riechenden Gang, von dem mehrere Türen abzweigten. Der Däumling schwebte auf seinem Stofffetzen voran. Er verharrte einen Moment in der Düsternis und sauste dann zu einer Tür weiter hinten, in deren Holz verschlungene Zauberzeichen eingebrannt waren. Mit einem heraufbeschworenen Luftelementar öffnete er die Tür. Dahinter lag ein dunkler Raum mit Feuerstelle und hohem Kamin. An den Wänden waren Tische aufgestellt, auf denen Ölbrenner, Kristallflaschen und gewaltige Glaskolben standen. Die Luft roch nach Ruß und Schwefel und überall hingen Regale, die vollgestopft mit verstöpselten Flaschen, Kupferdosen und Holzschachteln waren. Sie hatten auf Anhieb die Alchemistenküche der Magierin gefunden.
    Durch den Türspalt auf der gegenüberliegenden Seite fiel ein Streifen Licht in den Raum. Fi wies Eulertin misstrauisch auf einen im Schatten stehenden Stuhl hin, der an Rückenlehne und Armstützen mit Schnallen für Kopf und Hände ausgestattet war. Überdies waren am Kopfende der Rückenlehne Röhren angebracht, die zu den Destilliervorrichtungen auf den Tischen führten. »Was ist das?«, wisperte sie.
    »Nichts Gutes«, antwortete der Däumling.
    Durch die angelehnte Tür drang ein Klirren, als würde jemand eine Kiste Flaschen auf einen Tisch wuchten. »Ich habe hier noch ein paar ganz exzellente Traumreisen«, war eine gedämpfte Frauenstimme zu hören. »Vor allem diese Träume könnten Euch interessieren. Sie stammen von einem Jungvermählten und sollten Euch eine Weile über den Verlust Eurer Frau hinwegtrösten. Das wird jedoch nicht ganz billig.«
    »Geld spielt keine

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