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Der Skandal (German Edition)

Der Skandal (German Edition)

Titel: Der Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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»Das bei Starbucks … war kein Zufall.« Seine Stimme klingt auf einmal anders. »Ich habe dich reingehen sehen.« Er zögert. »Ich bin dir gefolgt.«
    Sie weiß nicht, was sie darauf erwidern soll.
    »Du wunderst dich, warum, ja?« Er berührt mit einem Finger die Hand, die ihr Glas hält. Eine flüchtige Berührung, eine Geste, die elektrisiert.
    »Ich hätte dich nie verlassen dürfen, Chris.« Er seufzt. »Du bist ganz anders als Sandra.«
    Christina schluckt eine Entgegnung hinunter. Und dass er ihr damit das Herz gebrochen hat – mein Gott, es muss am Whisky liegen, dass sie solche Gefühle hat –, ja, dass er wirklich ihre große Liebe war, dass sie danach keinen anderen Mann mehr geliebt hat, dass, ach … all das hätte sie ihm jetzt sagen können, aber sie sitzt hier als Cop … als Detective Christina Andersson, die den Mord an ihrem Bruder und den Angriff auf ihren Sohn aufklären will …
    »Sandra und ich hatten eine schwere Zeit nach der Fehlgeburt«, redet er weiter, »sie war depressiv, hatte Essstörungen, konnte nicht mehr schlafen. Von den Streitereien zwischen uns gar nicht zu reden.«
    Sie trinkt aus. Es ist das Beste, was sie im Moment tun kann, findet sie.
    Er schenkt wieder nach. »Glaub mir, es war schrecklich. Ich hab mich … so, so schlecht gefühlt, so … ohnmächtig, verstehst du?« Er schüttelt den Kopf. »Ich wusste einfach nicht mehr, was ich tun sollte.«
    Er schließt die Augen, nur kurz, und als er sie wieder öffnet, sagt er: »Irgendwann hab ich Tim angerufen und ihn um Hilfe gebeten. Seit September ist sie zweimal die Woche bei ihm.«
    Christina knallt ihr Glas auf die Theke.
    »Es tut mir leid«, sagt er rasch, »aber Sandra wollte nicht, dass irgend jemand davon erfährt. Ich musste es ihr versprechen.«
    Ein Gefühl sagt ihr, dass das immer noch nicht die ganze Wahrheit ist.
    Wie weit willst du gehen, um sie herauszufinden?, fragt ihre innere Stimme, während er leise »Christina«, sagt, ihre Hand nimmt und sie an seine Lippen führt.
    Sie versucht, sich gegen das aufkommende Gefühl zu wehren. Es ist nicht richtig, sagt die Stimme, aber da ist plötzlich noch eine andere, die sagt, tu es. Sie zieht die Hand weg und beschäftigt sich mit ihrem Glas.
    »Ich musste also diesen verdammten langen Weg hier herauf machen, damit du mir das sagst?«
    Sein Seufzen klingt echt. »Tut mir leid … wirklich. Ich hätte es dir gleich sagen sollen.«
    Sie will sich ärgern, aber der Ärger stellt sich nicht ein. Stattdessen erwidert sie seinen Blick und lässt zu, dass er wieder ihre Hand nimmt.
    Vielleicht liegt es am Whisky, vielleicht liegt es aber auch daran, dass sie sich schon so lange nach diesem Gefühl gesehnt hat – sie schließt die Augen, sie hört auf zu denken, und ihr Widerstand fällt immer weiter in sich zusammen.
    Sie erwidert seinen Kuss, und etwas in ihr beginnt, sich aufzulösen. Eine alte Erinnerung steigt auf: das Hotelzimmer in Miami nach der Gründung seines Instituts, das große Bett, die träge Musik aus dem Fernseher, ihre hungrigen Körper, die sich den ganzen Tag nacheinander gesehnt haben …
    Sie wehrt sich nicht, als er sie vom Barhocker zu sich zieht, nicht, als seine Hände über ihren Nacken und ihren Rücken gleiten und sich auf ihren Po legen, auch nicht, als sie nach vorn über ihre Schenkel wandern. Und es ist ihre Stimme, die sagt, sie sollten lieber ins Zimmer gehen.
    Sie machen das Licht nicht an, während sie sich gegenseitig ausziehen. Christina wischt die letzten Bedenken beiseite und lässt sich von der Schwere und Kraft seines Körpers überwältigen.
    Harpole wacht um 01:32 Uhr auf, weil seine Matratze zittert. Zuerst glaubt er, es ist der Blizzard, dann ist er sicher, er hat schlecht geträumt, schließlich denkt er, dass er gerade eine Sprengung verpasst hat. Er setzt sich auf und schaltet das Radio ein.
    »… und diese Dinge können wir nicht mit unserem Verstand erklären. Sind es Zeichen von Gott? Wir haben hier einen Augenzeugen am Telefon. Eric, du hast gesehen, wie es passiert ist?«
    »Hi, ja! Ich wohne in der Nähe von Ladysmith. Das ist ein bisschen weiter draußen. Gestern bin ich wie jeden Tag mit Troy, meinem Golden Retriever, spazieren gegangen. Es war halb fünf nachmittags. Um die Zeit gehen wir immer. Das sind wir beide so gewöhnt.«
    »Und was ist da passiert, Eric?«
    »Ich hab gedacht, hey, warum wird es auf einmal so dunkel? Und in dem Moment wird Troy total panisch, er bellt und zieht an der Leine, springt

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