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Der Sodomit

Der Sodomit

Titel: Der Sodomit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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ihn!“
    Eine Laterne blendete ihn. Die Wachen bogen ihm die Arme auf den Rücken, banden die Hände zusammen und stießen ihn auf die Straße.
    „Das ist ein Missverständnis!“ Was fiel den Kerlen ein? „Ich bin Herr Barti. Der Apotheker. Wie kommt ihr auf die Idee, mich festzunehmen?“
    „Mund halten“, raunzte ihn ein Kerl an. „Der König will dich sehen.“
    „Und kann er mich dann nicht bitten? Ich wäre freiwillig gekommen.“
    Der Mann bog ihm die Arme weiter nach oben. „Mund halten, sage ich dir.“
    Er war verleumdet worden. Jemand hatte ihn und Silas beobachtet. Oh Gott, und nun? „Eine Verwechslung, der König schätzt mich, er würde mich nie wie einen Verbrecher abführen lassen.“
    Etwas Hartes fuhr ihm in den Magen, raubte ihm die Luft.
    „Auf den Wagen mit ihm“, blaffte es außerhalb des Krampfes, der ihn im Griff hielt. „Und dann sucht den Jungen.“
    Silas. Sie wussten es. Der König wusste es. Von wem?
    Sie packten ihn, warfen ihn in den Holzkäfig wie ein Vieh.
    „Hilfe!“ Die Stäbe tanzten vor seinen Augen. „Ich bin unschuldig!“
     
    *
     
    Stromabwärts bis nach Buda. Josias war schlecht vom Schaukeln des Bootes und seine Schultern brannten vom Rudern. Die Sonne stand hoch, als sie im Hafen von einem Mann nach ihrem Belang gefragt wurden. Silas nannte ihre Namen und gab Josias als neuen Gesellen des Baders Levente Leske aus. Er murmelte etwas von Empfehlungsschreiben und reichte dem Mann einen Brief und ein paar Münzen. Der Mann wies ihnen einen Platz zu, wo sie das Boot vertäuen konnten und kümmerte sich um eine Fähre, die eben anlegte.
    Josias folgte Silas durch ein Gewirr von Straßen und Gassen.
    Alles war laut und bunt und viel zu groß. Nahm die Stadt kein Ende? So viele Menschen hatte er noch nie auf einem Haufen gesehen. Auch nicht so viele Läden. Silas zog ihn hinter sich her, bis Josias die Füße wehtaten. Nur wenige Blicke zog er auf sich. Die Menschen waren zu beschäftigt mit ihren Karren und Eseln, mit ihren Bauchläden.
    In all dem Trubel ging ihm Mihály kein einziges Mal aus dem Kopf. Sie würden ihn nicht ohne Verhandlung hinrichten. Silas hatte ihm auf dem Weg hierher einiges erzählt und erklärt. Wirklich beruhigt hatte es Josias nicht.
    „Wir sind da.“ Silas nickte zu einem Haus, über dessen Tür ein Schild im Wind hin und her schwang. Badehaus.
    „Meister Leske sucht wirklich Gehilfen“, erzählte Silas, während er die Tür aufstemmte. „Haare- und Fingernägel schneiden, Rücken einseifen und Schultern massieren wirst du können. Damit wäre ihm schon geholfen.“ Er schob ihn durch einen Flur zu einem Innenhof. Ein grauhaariger Mann saß auf dem Rand eines Brunnens und unterhielt sich mit einer Frau.
    Als er Silas und ihn kommen sah, stand er auf und ging ihnen entgegen. Nach einem höflichen Gruß überreichte Silas den versiegelten Brief von Barti.
    Leske überflog ihn, sah Josias an. Las den Brief noch einmal. „Du bist Annas Junge?“
    Josias nickte. Woher kannten alle seine Mutter?
    „Wenn du hierbleiben willst, musst du dafür arbeiten. Ein junger Mann wie du kann sich in vielerlei Hinsicht nützlich machen.“
    „Ich mache alles, was du willst. Aber hilf Szábo.“ Die Angst um ihn wuchs in jedem Moment.
    Leske lachte grimmig. „Helfen? Ja! Aber es braucht Zeit.“
    „Die hat er nicht!“ Er war verwundet.
    „Er wird sie aufbringen müssen.“ Leske winkte die Frau heran. „Gib ihnen was zu essen und zeige den beiden, wo sie schlafen werden. Danach weist du sie in ihre Arbeit ein. Silas sollte sich mittlerweile auskennen.“
    Silas straffte die Schultern und nickte. „Meister Barti hat mich viel gelehrt. Nicht nur den Umgang mit Kräutern und das Rühren von Salben.“
    „Gut.“ Leske klopfte ihm auf die Schulter. „Deshalb warst du dort.“
    Die Frau lächelte Josias an. „Ich bin Fanni.“ Sie musterte ihn, bemerkte den Buckel und tauschte einen Blick mit Leske. „Ich kannte deine Mutter. Ist schon komisch, dass du in ihre Fußstapfen treten wirst.“
    Welche Fußstapfen? Anna war, seit er denken konnte, in Dömös gewesen.
    Leske schüttelte den Kopf. „Später, Fanni. Lass ihn sich vorerst erholen.“
    Die Frau brummte, dass sie sich auch nicht erholen dürfte und scheuchte sie in einen der Trakte, der nur aus einer großen Küche und einem Lagerraum zu bestehen schien. „Hier drüber ist eine Kammer.“ Sie zeigte zur Decke. „Ihr könnt sie euch teilen, dann habt ihr es im Winter warm, so nah am

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