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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nur ein Körperteil. Noch während der Dämon zuckte, zerfiel er zu Staub.
    Unter den Garandhoi erhob sich ein Chor aus wütendem Gekrächze. Ein weiterer Vogelreiter löste sich aus der Phalanx, ließ sein Pferd vorpreschen und die schwarze Klinge über seinem Kopf wirbeln. Arvan duckte sich unter dem Schlag seines Gegners hinweg, dann trennte er dem Dämonenpferd des Vogelreiters mit einem Hieb den Kopf ab. Es schoss kein Blut aus dem Stumpf, nur schwarzes Gas zischte daraus hervor wie ein letzter dämonischer Atem dieses Geschöpfs.
    Aber das Pferd zerfiel nicht. Es stand schwankend da, aber es stand. Arvans zweiter Hieb folgte so schnell und mit solcher Wucht, dass der Garandhoi nicht mehr parieren konnte.
    Die Spitze Beschützers grub sich eine Handspanne tief in die Brust des Vogelreiters, und der dunkle Harnisch bot der Klinge so gut wie keinen Widerstand. Ein weiterer, abwärts geführter Hieb spaltete dem Garandhoi den Schädel. Eine Wolke aus schwarzem Dampf gaste daraus hervor. Arvan spürte es in seiner Nase. Es war wie der Hauch des Todes, und für einen Moment glaubte er, dass sich ihm der Magen umdrehen müsste. Aber seine Wut war stärker als alles andere, und so achtete er weder darauf noch auf Lirandils warnenden Ruf.
    Ungestüm und ohne Rücksicht ließ er das Pferd voranpreschen, das kein einziges Mal scheute, so gut beherrschte Arvan inzwischen dessen Geist. Stattdessen stand dem Tier der Schaum vor dem Maul. Es ließ ein durchdringendes Wiehern hören. Aber das war kein ängstliches Wiehern, sondern klang eher wie ein Kampfschrei, so als würde es die Wut und den ungestümen Kampfeswillen seines Reiters teilen.
    Mit vielem schienen die Garandhoi gerechnet zu haben, aber offenbar nicht damit, dass einer der Eingeschlossenen zum Angriff überging.
    Einem Vogelkrieger trennte der junge Schwertkämpfer den Kopf ab, woraufhin der Gegner zu Staub zerfiel, und zwar vollständig, sein Leib ebenso wie seine Waffen und sogar sein dämonisches Pferd, alles.
    Mehrere Garandhoi fielen auf diese Weise. Mit wilden Schwerthieben schlug Arvan eine Schneise in die Phalanx des Feindes, dann wurde er von mehreren dieser Kreaturen angegriffen. Die Klingen aus dunklem Metall trafen funkensprühend auf Beschützer. Blitze aus Schwarzlicht huschten Spinnentieren gleich über Arvans Klinge, so viel der dämonischen Kraft war durch die Berührungen mit den Garandhoi-Schwertern bereits auf Arvans Waffe übertragen worden. Schließlich ging ein höllischer Schmerz von Beschützer aus, und Arvan konnte das Schwert kaum noch halten. Offenbar hatte seine Unempfindlichkeit gegen diese dämonischen Kräfte ihre Grenzen.
    Zurück, Arvan!
    Lirandils Gedanke erreichte ihn kaum. Arvan wehrte die Hiebe der Garandhoi mit dem Schwert ab und ließ sein Pferd zurückweichen. Einem der Vogelkrieger hieb er den Schwertarm ab. Der Arm zuckte am Boden, während aus dem Stumpf schwarzes Gas dampfte. Der Vogelkrieger stieß eine Folge von Lauten aus, die sich wie Wörter einer Sprache anhörten. Wahrscheinlich handelte es sich um eine magische Formel, denn auf einmal hob sich der Arm mitsamt dem Schwert, dessen Griff noch von der Hand umklammert wurde, ruckartig empor und verband sich wieder mit dem Stumpf, wobei es laut zischte.
    Arvan war unterdessen vor den Garandhoi ein ganzes Stück zurückgewichen, doch er hob Beschützer, um sie erneut zu attackieren.
    » Arvan– Schluss damit!«, hörte er Lirandils energischen Ruf.
    Arvan drehte sich im Sattel um und sah zu dem Fährtensucher hinüber, der wieder auf seinem Pferd saß. Arvan atmete tief durch und bemerkte die Blicke, mit denen nicht nur Lirandil, sondern auch seine Halblingfreunde ihn bedachten.
    » Willst du dich umbringen, Arvan?«, rief Zalea.
    » Ich will uns alle retten!«, erwiderte Arvan.
    Brogandas kämpfte mit einem der Vogelkrieger, deckte den dämonischen Widersacher mit einer Folge blitzschneller Schwerthiebe ein. Auch die Klinge dieses Vogelreiters bestand aus dunklem Metall, und Schwarzlicht sprühte bei jedem Schlag daraus hervor.
    Als sich die Schwerter zum dritten Mal berührten, stieß der Dunkelalb einen Schrei aus, wie Arvan ihn noch nie gehört hatte. Die schwarzen Lichtblitze zuckten zurück zu dem Vogelkrieger und vereinten sich zu einem zitternden Flor, der im nächsten Moment nicht mehr schwarz war, sondern plötzlich grell aufleuchtete. Der Garandhoi versuchte noch, sich wieder in eine Krähe zu verwandeln. Sein Pferd verschmolz dabei mit ihm und bildete

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