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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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des Zwielichts?«, wollte Neldo jedoch wissen. » Und wieso wird er als dunkle Magie angesehen? Was ist das hier überhaupt für ein merkwürdiges Land?«
    » Darüber können wir uns später unterhalten«, sagte Lirandil entschieden.
    » Aber wenn dieser Zauber schon auf den, der ihn angewendet hat, so gravierende Nebenwirkungen hat, möchte ich schon wissen, was er vielleicht mit uns angestellt hat«, beharrte Neldo. » Schließlich sind wir alle durch diese… Öffnung gegangen.«
    Ihm war auf die Schnelle kein passenderes Wort eingefallen. Aber genau so war es auch Arvan vorgekommen, als sie plötzlich in die sogenannte Mark des Zwielichts versetzt worden waren. Als hätten sie eine Öffnung zwischen den Welten durchschritten. Arvan erinnerte sich daran, Grebu einmal nach diesem Landstrich gefragt zu haben, als er dessen Karten betrachtet hatte, aber viel hatte ihm auch der weltgewandte und alte Halblingschreiber nicht sagen können. Es sei ein verwunschenes Land, in dem am Tag zwei Sonnen und in der Nacht fremde Sterne am Himmel standen, aber niemals ein Mond. Ein Land, das man meiden sollte.
    » Ihr solltet Euren Gefährten die Wahrheit verraten«, sagte Brogandas in diesem Moment zu Lirandil.
    » An Euch können sie doch erkennen, was für eine Magie das war, der Ihr Euch bedientet«, entgegnete der elbische Fährtensucher. » Sie kann demjenigen, der sie anwendet, so viel Kraft stehlen, dass er stirbt. Außerdem verändert sie nach und nach Körper und Geist des Betreffenden.«
    » Wir Dunkelalben haben gelernt, mit diesen Kräften umzugehen«, behauptete Brogandas, der sich etwas zu erholen schien.
    » Wollt Ihr ein Heilkraut, das Euch kräftigt?«, fragte Lirandil. » Ihr wisst, dass ich so etwas immer bei mir habe.« Er richtete den Blick kurz auf Zalea und fügte hinzu: » Oder ist Euch die einfache Heilkunst von Halblingen lieber, deren Dienste Ihr in Albanoy ja auch in Anspruch nehmt, wie ich hörte.«
    Brogandas richtete sich mühsam auf. » Ich brauche Eure Hilfe nicht, Elb«, behauptete er. » Die Nachwirkungen des Zwielichtzaubers waren stark, aber sie werden von selbst nachlassen, wenn ich etwas zur Ruhe komme. Allerdings will ich Eure Reise nicht unnötig aufhalten.«
    » Ein Dunkelalb, der sich in Rücksichtnahme übt«, sagte Lirandil. » Ihr seid zweifellos eine seltene Erscheinung, werter Brogandas. Oder Ihr verfolgt ein Ziel, das Ihr bislang vor mir verborgen haltet.«
    » Eure Sinne sind so gut wie meine. Was sollte Euch denn da entgehen, Fährtensucher?« Brogandas wandte sich an Arvan und die Halblinge. » Für euch besteht kein Grund, sich zu fürchten. Wir werden uns nicht lange in diesem Land aufhalten, sodass sich die Folgen für euch in Grenzen halten.«
    » Wie kommt es, dass hier zwei Sonnen am Himmel stehen?«, gab sich Neldo noch immer nicht zufrieden. » Und erzählt mir, wie wir hierhergekommen sind.«
    Brogandas nickte. » Gut, ich werde dir antworten, aber verzeih, wenn meine Ausführungen nicht allzu ausführlich sind, denn Lirandil hat es eilig, und ich fürchte zudem, dass du die Einzelheiten nicht verstehen wirst. Also, es gibt viele Welten im Polyversum, und manchmal überlappen sie sich. Daher kann man mithilfe der Magie Wege beschreiten, die in der einen Welt wie eine Abkürzung erscheinen, aber in Wirklichkeit durch eine andere Welt führen. Und genau das hat mein Zauber bewirkt. Die Mark des Zwielichts befindet sich zugleich auf dem Kontinent Athranor und auf einer der vielen anderen Erden, die in den Weiten des Polyversums existieren. Erden, die keinen Mond, aber zwei Sonnen haben und sich auch sonst von der unseren unterscheiden.«
    Im sehr hellen Sternenlicht dieses Landes war zu sehen, dass die Zeichen auf Brogandas’ Gesicht wieder stärker hervortraten. Sie veränderten sich dabei, langsam zwar, aber unübersehbar, so als suchten sie ihre ursprüngliche Form.
    Er wandte sich an Lirandil. » Soll ich Euren unwissenden Gefährten auch verraten, wie die Mark des Zwielichts in Wahrheit entstanden ist? Ich meine die wahre Geschichte, nicht die Legenden, die die Elben darüber in die Welt gesetzt haben.«
    » Es besteht kein Anlass, darüber jetzt zu sprechen«, entgegnete Lirandil abweisend.
    Brogandas zeigte ein spöttisches Lächeln, dann nickte er. Er ging zu seinem Pferd und stützte sich auf dessen Rücken, während er den Kopf wandte, um Arvan und die Halblinge anzusehen. » Ich bin mir sicher, dass ein Elb, der so weit herumgekommen ist wie Lirandil, die

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