Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Titel: Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Heinzelmann
Vom Netzwerk:
zurückstellte, tat er einen tiefen Seufzer. Gerettet. Das Fest kann starten.
    Alles lief wie geschmiert. Die Gäste waren zufrieden und der gesellige Anlass dauerte bis in die Morgenstunden. Doch ließ Joey es sich nicht nehmen, immer wieder mal nach dem kleinen Patienten zu sehen und sich nach dessen Befinden zu erkundigen.
    “Das Fieber ist ziemlich gesunken. Er hat nur noch erhöhte Temperatur. Er trinkt auch brav und schläft immer wieder”, berichtete Hannah kurz über Alexanders Befinden. Joey seinerseits beruhigte auch Hannah, dasie sich immer noch darüber Gedanken machte, dass im Restaurant, nach ihrer kurzfristigen Absage, auch hoffentlich alles klappt.
    Die Nacht verlief ruhig. Alexander schlief relativ ruhig, nur hin und wieder stöhnte er kurz auf, ohne aufzuwachen.
    “Mama?”, hörte Hannah, die gerade ein Frühstück für Alexander vorbereitete, ihn rufen.
    “Oh, du bist wach? Wie geht es dir mein Schatz?”
    “Besser, aber ich habe immer noch Schmerzen”, sagte er, ohne laut zu klagen. “Mama, sie waren beide da”, verkündete er lächelnd.
    “Wer, war da?”, wunderte sich Hannah.
    “Nathan und Gottlieb. Sie waren beide da.”
    “Wirklich?”, fragte sie und war sich sicher, dass Alexander nur geträumt hatte. Der kleine Kerl schien zu spüren, was seine Mutter dachte und insistierte: “Ich habe nicht geträumt, Mama. Sie waren da und sie haben mit mir gesprochen. Zuerst natürlich Gottlieb und dann Nathan.” Alexander überraschte Hannah immer von neuem.
    “Ich glaube dir mein Schatz”, bestätigte sie ihm sanft und fuhr lückenlos fort: “Hast Du Hunger? Ich habe dir ein Frühstück zubereitet.”
    “Nein, Mama, kein Hunger”, entgegnete er, aß aber dennoch schön brav, die zubereitete leichte leckere Mahlzeit.
    Dr. Kuhn kam um zehn Uhr vorbei. “Na, wie geht’s denn unserem Virtuosen? Wie es scheint, geht es dir ja schon wieder recht gut.” Er tätschelte Alexanders Wange und zu Hannah gewandt sagte er: “Meine Diagnose hat sich bei der Blutuntersuchung bestätigt”, und nach kurzem Auflegen seiner Hand auf Alexanders Stirn stellte er fest, “das Fieber ist recht gesunken. Prima. Hat er heute etwas gegessen?”
    “Ja, etwas ganz Leichtes”, berichtete Hannah.
    “Gut so. Er soll weiterhin viel trinken und leichte Nahrung zu sich nehmen. Mit der Medikation fahren wir so weiter, wie gestern begonnen. Bettruhe ist natürlich weiterhin dringend erforderlich.”
    “Gibt es denn kein spezielles Medikament gegen das Drüsenfieber?”, wollte Hannah wissen.
    “Nein. Weitere Medikamente, als die die sie haben, sind nicht angesagt. Es handelt sich bei dieser Krankheit um eine Virusinfektion, gegen die man aber nicht, wie bei anderen Virusinfektionen, mit einem Virostatikum angehen kann. Beim Pfeifferschen Drüsenfieber ist ein solches Medikament, wie zum Beispiel das Ampicillin nicht wirksam, im Gegenteil, es kann sogar zu großflächigen Hautexanthemen führen. Nein nein. Er braucht einfach nur Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Gegen die belegten Mandeln hat er ja das Antibiotikum erhalten. Ach ja, und rechnen sie damit, dass er mindestens die nächsten zwei Wochen, je nachdem vielleicht auchlänger, denn nicht selten dauert diese Krankheit mehrere Wochen, nicht zur Schule kann. Ich hoffe er versäumt nicht allzu viel.”
    “Da seien Sie unbesorgt, Alexander versäumt nichts”, erklärte sie nicht ohne Stolz.
    “Also, du kleiner Star, weiterhin gute Besserung. Ich komme Freitag nochmals vorbei. Apropos Star”, er schien sich plötzlich zu erinnern und sagte zu Hannah gewandt: “Haben Sie die heutige Zeitung gelesen? Ach, was frage ich, wahrscheinlich nicht. Mit einem kranken Kind haben Sie gewiss, etwas anderes zu tun, als Zeitung zu lesen”, beantwortete er selbst seine eben gestellte Frage und fasste in seine Tasche, um die Tageszeitung herauszuholen. Die Zeitung war so gefaltet, dass der Artikel, auf den es ihm ankam, oben auf zu sehen war. Hannah nahm die Zeitung und las die Headline:
    «Ein neuer Stern erstrahlt am Musikhimmel»
    “Oh, ich sollte schon längst beim nächsten Patienten sein”, sagte Dr. Kuhn nach einem Blick auf seine Armbanduhr, “auf Wiedersehen Frau Villamonti. Und du kleiner Mann, mach’s weiterhin gut. Bis Freitag. Ich finde hinaus”, und schon war er weg.
    Hannah rief noch Carsten an, um den Termin am Mittwoch mit Prof. Haas abzusagen, das heißt, bis auf weiteres zu verschieben. Und dann setzte sie sich ins Wohnzimmer um endlich den Artikel

Weitere Kostenlose Bücher