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Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Titel: Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Heinzelmann
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öffnete matt die Augen und sah sie fiebrig an. Um das Fieber zu senken legte sie ihm Wadenwickel an. Sie musste unbedingt Joey Bescheid sagen, damit er Andrea, die Kellnerin auf Abruf, anrufen konnte, weil sie heute bei Alexander bleiben wollte. “Tut mir leid Joey”, bedauerte sie ehrlich, dass sie ausgerechnet an diesem Sonntag, als die geschlossene Gesellschaft erwartet wurde, ausfiel.
    “Mach dir keine Sorgen, Hannah, das kriegen wir hin”, beruhigte er sie, “aber sag, was fehlt unserem Publikumsliebling?”
    “Ich weiß es nicht. Er hat sehr hohes Fieber und geschwollene Drüsen am Hals. Vielleicht ist es Mumps.”
    “Ich würde sagen, gib ihm viel zu trinken und versuche sein Fieber mit Wadenwickel zu senken.”
    “Ja, bin gerade dabei, doch bis jetzt ist das Fieber nur gestiegen. Wenn es bis heute Mittag nicht besser wird, rufe ich den Notarzt.”
    “Ich komme nachher kurz zu euch hoch. Bis gleich”, verabschiedete sich Joey.
    Als Hannah den kleinen sich in Fieberphantasien unruhig hin und her wälzenden Körper ihres Sohnes sah, überfiel sie plötzlich ein komisches Gefühl. Wie hatte Nathan gesagt? ‘Pass gut auf ihn auf Hannah’. Als sich ihr dieser Satz aufdrängte durchfuhr sie panische Angst. War doch etwas an dieser Aussage und Nathan wollte sie nur nicht beunruhigen? ‘Nein, nein, es ist nichts, das dich ängstigen muss’, mahnte sie sich zur Ruhe. Unaufhörlich flößte sie Alexander ungesüßten Tee ein und wechselte die Wadenwickel.
    An der nur angelehnten Tür klopfte es. “Komm rein, Joey, ich bin hier im Schlafzimmer”, antwortete sie auf das Klopfen. Besorgt kam Joey ins Zimmer und blickte auf seinen Liebling. “Wie geht es ihm”, wollte er wissen, ohne seinen Blick von ihm zu wenden.
    “Die Fieber sind jetzt auf knapp unter 40°C gesunken. Er fantasiert immer wieder vor sich hin. Er sagt unverständliche Dinge.”
    “Lass uns den Arzt rufen, damit wir wissen, was er hat”, schlug er vor und blickte erstmals in Hannahs besorgtes von Angst gezeichnetes Gesicht. Er nahm sie in die Arme, um sie zu beruhigen: “Hannah, du wirst sehen, es ist nichts Schlimmes. Er wird sich bald wieder erholt haben. Vielleicht hüpft er morgen schon wieder munter herum.”
    Der herbeigerufene Notarzt, Dr. Kuhn, kam innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten. Er stellte zuerst Fragen wie, ‘seit wann geht es ihm schlecht? Hat er Fieber? Wie hoch? Ist er extrem müde?’ und untersuchte Alexander anschließend. “Geschwollene Lymphknoten, gelber Belag auf den Mandeln, vergrößerte Milz”, murmelte er seine Untersuchungsergebnisse vor sich hin.” Er schaute zu Hannah und Joey und unterrichtete sie über seinen Verdacht: “Es deutet alles auf das Pfeiffersche Drüsenfieber hin. Ich nehme ihm eine Blutprobe, denn eine Blutuntersuchung erlaubt natürlich eine hundertprozentige Diagnose, wobei ich mir jetzt schon ziemlich sicher bin.”
    Dann erklärte er die weitere Vorgehensweise: “Sie haben bis jetzt richtig reagiert. Viel trinken und Wadenwickel zur Fiebersenkung. Ich lasse Ihnen fiebersenkende Zäpfchen da, die ich immer auf Reserve habe. Diese lindern auch ein bisschen die Schmerzen. Legen sie ihm einen Schal um den Hals, damit er warm gehalten wird. Die belegten Mandeln deuten auf eine begleitende bakterielle Infektion hin. Da empfehle ich die Einnahme eines Antibiotikums, das ich Ihnen aber aufschreiben muss. Sie haben Glück, denn dieses Wochenende hat die Stadtapotheke in Garching Sonntagsnotdienst. So müssen sie nicht zu weit fahren. Geben sie ihm eine Tablette am Morgen und eine am Abend, bis die Schachtel leer ist. Ich sehe Morgen nochmals nachAlexander, dann habe ich auch die Ergebnisse der Blutuntersuchung.” Dann reichte er zuerst Hannah, dann Joey die Hand, verabschiedete sich und wünschte dem kleinen Patienten alles Gute. Er beruhigte Hannah noch, weil er ihren angstvollen Blick sah: “Machen Sie sich keine Sorgen, der Kleine macht sich wieder.”
    Joey besorgte aus der Apotheke das Antibiotikum und stürzte sich anschließend in die Vorbereitungen für den Anlass, der auf zwölf Uhr angesagt war. Andrea hatte trotz der überraschenden kurzfristigen Anfrage zugesagt: “Ich habe heute nichts Besonderes vor. Dirk geht mit den Kindern zu seiner Mutter nach München und ich muss ja nicht unbedingt dabei sein. Seine Mutter hat für Notsituationen viel Verständnis.”
    “Danke Andrea, du bist ein Schatz. Komm bitte gegen halb zwölf!”. Als Joey das Telefon auf die Basis

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