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Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Titel: Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Heinzelmann
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typisch. Können nicht warten, bis sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben und lassen sich vorher schwängern. Hat der Vater des Kindes wohl nicht das Interesse gehabt, genauso Verantwortung zu übernehmen und ist durchgebrannt, ja?”
    “Jetzt entgleist deine Rede ins Unsachliche, Gregor. Ich würde vorschlagen, wir kehren zu einem niveauvollen Stil zurück und behandeln das Thema Lehrstuhlinhabern angemessen”, wies Haas Steinmeier ärgerlich in seine Schranken. “Aber um deine abwertende Vorverurteilung zu kommentieren: der Vater des Kindes ist einen Tag vor dessen Geburt tödlich verunglückt. Ich denke, dassollte dir als Erklärung genügen, um zu erkennen, dass die junge Frau es schwer genug hatte.”
    Steinermeier war die Angelegenheit jetzt sichtlich peinlich. Er entschuldigte sich.
    Plötzlich schoss Haas etwas durch den Kopf. Er erinnerte sich an Carsten Wulffs Worte vor sieben Wochen, als Alexander sein erstes Konzert gab: ‘Der Junge sagt, er erhalte alles Wissenswerte im Zwiegespräch mit Gottlieb.’
    “Gottlieb”, murmelte er nachdenklich vor sich hin und strich sich durch seine Haare.
    “Wie bitte”, fragten Steinmeier und Herzog im Chor, während Haas immer noch wie ekdemisch vor sich hinstarrte, als suche er nach einer Erklärung. Plötzlich schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn: “Warum bin ich da nicht gleich drauf gekommen. Ja, natürlich, das ist es … Gottlieb.”
    Die beiden anderen schauten sich gegenseitig an und zuckten mit den Schultern, denn sie verstanden gar nichts mehr.
    “Meine Herren, Carsten Wulff, übrigens auch ein hochbegabtes Talent, doch bei Weitem nicht so begabt, wie unser kleiner Freund, erzählte mir, dass Alexander, der ja sein Schüler ist, seinen Angaben gemäß Informationen erhält. Also es soll jemanden geben, den wir weder sehen noch hören können, doch der mit dem Jungen spricht und …”, doch weiter kam Haas nicht,denn wieder einmal wurde er von seinem skeptischen Kollegen Steinmeier unterbrochen. Der rollte genervt mit seinen Augen und kommentierte das eben Gesagte: “Esoterischer Dünnpfiff, nichts weiter! Hokuspokus!”
    “Lieber Gregor, es ist mir bis jetzt verborgen geblieben, dass du ein Meister des Vorurteils bist. Kritisch ja, aber vorverurteilend, das ist eine ganz neue unbekannte Seite. Du bist also der Meinung, dass alles, was deine Ratio nicht logisch erfassen kann, einfach nur Humbug ist?”
    “Genau”, bestätigte Steinmeier, “ich glaube nur, was ich sehen, hören, vielleicht auch anfassen und wissenschaftlich fundiert erklären kann, und ich bitte dich nochmals, auf dem Boden der Realität zu bleiben!”
    “Gut, bewegen wir uns auf dem Boden der Realität. Ich spreche jetzt also nur von Facts:
    a) Der Junge ergänzt in vollendeter Form Mozarts Requiem.
    b) Der Junge erklärt, er erhalte seine Informationen aus Gesprächen mit einer Person, also kurz, er hört eine Stimme.
    c) Diese Stimme, so scheint es, hat einen Namen, nämlich Gottlieb. Und als letztes
    d) Wir alle haben keine Ahnung wer Gottlieb ist, haben ihn noch nie gesehen und wir wissen auch nicht, wo er wohnt. Also wir können uns absolut nichts darunter vorstellen und schon gar nicht wie so etwas funktionierensoll … zumindest noch nicht, aber wir werden sehen.”
    Haas legte eine Pause ein, schaute von einem zum anderen und fragte: “Könnt ihr euch bis dahin … also mit diesen faktischen Angaben, einverstanden erklären?”
    “Ja”, bestätigte Herzog kurz und bat ihn, sie nicht weiter auf die Folter zu spannen und fortzufahren.
    “Nun. Ein sechsjähriges Kind gibt uns einen Namen, ein Name der nicht selbstverständlich zum üblichen Namenswortschatz eines Kindes der heutigen Zeit gehört.”
    “Er hat diesen Namen vielleicht gelesen”, wandte Herzog ein.
    “Wo könnte er den Namen wohl gelesen haben? In seinen Kinderbüchern?”, hielt Haas dagegen.
    “Nein”, musste Herzog ehrlich zugeben.
    “Aber nun zur Rätsels Lösung. Leider bin ich erst in dieser Minute darauf gekommen.”
    Jetzt waren Herzog und Steinmeier, die das bis jetzt Gesagte gut als Facts akzeptieren konnten, aufs höchste gespannt. Die Pause, die Haas einlegte, seigerte ihre Neugierde ins fast Unerträgliche und das schien Haas sichtlich zu genießen.
    “Jetzt komm, Ralph, rücke raus mit der Sprache, und rette uns aus den dunklen Abgründen der Unwissenheit!”
    “Nun, nachdem wir die Facts zusammengetragen haben und ihr, so wie ihr mir bestätigt habt, mit diesen Facts

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