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Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Titel: Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Heinzelmann
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gehe ich mal stark davon aus, dass wir heute noch etwas zu hören kriegen. Wahrscheinlichkriegen wir auch sehr bald in den Medien von einem außergewöhnlichen Wunderkind zu lesen und zu sehen.”
    “Na, hörte ich gerade Wunderkind?”, kam Tante Sophia hinzu, “dann kann nur die Rede von unserem Enkel sein.” In ihrer Stimme schwang Stolz und Freude mit.
    Hannah ließ sich von ihrer Tante sehr ausführlich über ihre neue Heimat und ihre Arbeit informieren. Sie schienen wirklich sehr glücklich dort zu sein und verschwendeten keinen Gedanken darauf, jemals wieder nach Deutschland zurückzukehren. “Weißt du Hannah, wir haben uns so gut eingelebt. Wir haben viele gute Freunde und dann haben wir das Geschäft, das sehr gut läuft und mit Geraldine macht das Arbeiten richtig Spaß. Auch sie ist für uns wie eine Tochter. Nein, es zieht uns nicht mehr hierher zurück.”
    “Ich freue mich so für euch, dass alles so gut gelaufen ist. Weißt du, auch ich bin zufrieden. Ich habe einen wunderbaren Sohn und natürlich eine wunderbare Familie und nicht zuletzt meine Arbeit. Wenn ich damals dachte, dass es ohne Alexander dem Großen nicht mehr weitergehen könne, und dass man mich besser hätte sterben lassen sollen, so hat sich das zurück- und vorwärtsblickend als ungeheuerlichen Irrtum erwiesen. Es gibt in der Tat immer einen Weg. Und ich bin so dankbar, dass ich bei jedem Schicksalsschlag,und davon hatte ich wahrhaftig genug, immer liebevoll aufgefangen wurde.”
    “Weißt du Hannah, damals, als du mir, wenn auch ziemlich zögerlich, von Alexanders Tod berichtet hattest, hatte ich mir wirklich sehr Sorgen gemacht. Wenn du gesagt hättest, ‘bitte Tante Sophia komm, ich brauche dich’, ich hätte mich nicht zweimal bitten lassen und hätte alles stehen und liegen gelassen. Doch du hattest darauf bestanden, dass ich blieb. Du gingst sogar so weit, dass du mir nicht einmal von dem schrecklichen Unglück erzählen wolltest, hätte ich nicht so hartnäckig gebohrt, weil ich einfach spürte, dass etwas nicht stimmte. Du wusstest, dass Geraldine mich brauchte und du wolltest, dass sie die gleiche Geborgenheit erfährt, wie du sie erlebtest. Da wusste ich, dass es ein Fehler gewesen wäre, hätte ich das Kind verlassen. Da habe ich ein weiteres Mal erfahren, was für ein wunderbarer Mensch du bist.”
    “So ernst, an einem so freudigen Tag?”, wurden die beiden durch Nathans angenehme Stimme unterbrochen. Beide fuhren erschrocken herum.
    “Tante Sophia, darf ich dir Nathan vorstellen. Er ist ein guter Freund, oder besser gesagt, vielleicht auch ein Teil unserer Patchwork-Familie, wenn auch sehr selten zu Hause”, lachte Hannah.
    “Jetzt, da du lachst, gefällst du mir besser”, sagte er, und zu Tante Sophia gewandt, “freut mich sehr, dichkennenzulernen, Tante Sophia. Hannah hat mir viel erzählt und sie hat nicht übertrieben, als sie dich als Engel in der Not beschrieb.”
    “Och”, lachte Tante Sophia verlegen, “das ist jetzt aber wirklich übertrieben.”
    Doch, in der Tat, man sah Tante Sophia die Güte und Liebe an. Sie strahlte ihre Großherzigkeit mit ihren braunen Augen förmlich aus. Sie war eine zierliche, kleine Frau mit kurzgeschnittenem grau-meliertem Haar, das ihr sehr gut stand. Ihre italienische Abstammung war unverkennbar.
    Sie unterhielt sich dann ganz angeregt mit Nathan und man konnte richtig erkennen, dass Nathans sonore, warme Stimme es auch ihr angetan hatte. ‘Soll sie dieses einmalige Erlebnis mit diesem phantastischen Menschen genießen’, dachte Hannah und entfernte sich diskret.
    Welch wunderbarer Tag. Hannah genoss es mit der Familie und der besten Freundin wieder von Aug zu Aug zu unterhalten. Onkel Robert schäkerte schon die längste Zeit mit Alexander und es schien, dass die beiden sich sehr mochten. Alexander bemerkte, dass seine Mama sie beide beobachtete und lief zu ihr: “Mama, du hast die Geschenke noch gar nicht ausgepackt”, sagte er ganz aufgeregt, nahm sie bei der Hand und zog sie zum Gabentisch. Er fischte ein Geschenk heraus, hielt es ihr hin und sagte: “Das ist von mir.”
    Hannah lächelte. Oh wie konnte sie so lange warten mit dem Geschenke öffnen und ihn damit so auf die Folter spannen. Wusste sie doch, dass Kinder in dieser Beziehung sehr ungeduldig sind, und das nicht nur, wenn sie Geschenke erhalten, sondern wenn sie selbst etwas schenken. Sie öffnete zuerst das große Päckchen.
    “Wow, das ist ja super”, sagte sie begeistert, als sie den

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