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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Miss Collins.«
    Der Name Lucien weckte eine Erinnerung.
    Nachdem sie die Begrüßung der Countess erwidert hatte, sagte Maxie: »Sie sind Robins Cousin im Auswärtigen Amt?« Lord Strathmore schmunzelte. »Cousin zweiten Grades.«
    »In Einzelheiten war Luce schon immer besser als ich«, bemerkte Robin.
    Also das war der Mann, der Robin zu seiner Spionagetätigkeit überredet hatte. Er wirkte überhaupt nicht gefährlich, aber das tat Robin auch nicht. »Sie sind entfernte Cousins, sehen einander aber ähnlicher als Robin seinem Bruder.«
    »Wären sie Pferde, wären ihre Vorzüge durchaus einen Zuchtversuch wert, finden Sie nicht auch?«
    stellte Kit ernsthaft fest, aber in ihren Augen funkelte es.

    Maxie entschied, daß ihr Luciens Frau gefiel.
    Innerhalb weniger Minuten nannten sie einander beim Vornamen. Zufrieden, sich nicht länger um ihren amerikanischen Gast kümmern zu müssen, wandte sich Margot anderen zu.
    Ein neues Paar stieß zu ihrer Gruppe. Robin hielt mitten im Satz inne. Nie zuvor hatte ihn Maxie so verblüfft gesehen. Er riß sich zusammen und streckte dem Neuankömmling die Hand entgegen.
    »Als wir uns das letztemal begegneten, nannten Sie sich Nicki und haben einen österreichischen Leutnant auf einem Pferdemarkt außerhalb Wiens über den Tisch gezogen.«
    »Er verdiente es, betrogen zu werden«, entgegnete der gutaussehende, dunkelhaarige Mann, als sie einander die Hände schüttelten.
    »Der Schecke, den Sie von mir bekommen haben, war doch in Ordnung, oder?«
    »Erstklassig. Von hervorragender Ausdauer, was einem dubiosen Charakter wie mir sehr zupaß kam.« Robin schüttelte den Kopf. »In der ganzen Zeit, in der wir Nachrichten ausgetauscht haben, wäre mir nie der Verdacht gekommen, Sie könnten etwas anderes sein als ein echter Pferdehändler. Aber da Sie hier sind, nehme ich an, Sie sind Lord Aberdare, der berüchtigte Zigeuner-Earl.«
    Aberdare grinste. »Machen Sie sich keine Vorwürfe, nicht erkannt zu haben, daß ich mehr war, als ich schien. Nicht jeder in Luciens weitgeknüpftem Netz war ein alter Schulfreund.«
    »Das lag keineswegs an einem Mangel an Versuchen«, merkte Strathmore trocken an.
    Alle lachten. Die Männer tauschten Neuigkeiten aus, und Kit Fairchild übernahm die Vorstellung.
    »Maxie, das ist Claire Davis, die Countess of Aberdare.«
    Die Countess war kaum größer als Maxie, mit dunklen Haaren und lebhaften blauen Augen. »Ich bin entzückt, Sie kennenzulernen.« Sie musterte Maxie und lächelte zufrieden. »An Ihnen sieht dieses Kleid sehr viel besser aus als jemals an mir.«
    Maxie brauchte eine Weile. »Großer Gott!« rief sie. »Haben Robin und Margot etwa meinetwegen Ihre Garderobe geplündert?«
    »Nicht unbedingt. Ich ließ mir gerade etliche Roben anfertigen, und da Sie und ich ungefähr gleich groß sind, fragte mich Margot, ob ich es mir bei diesem oder jenem Kleid vielleicht inzwischen anders überlegt hätte.« Claire lächelte. »Und bei diesem Kleid war das tatsächlich der Fall. Der Stoff hat mir sehr gefallen, aber die Farbe… Keine Tochter eines Methodistenpfarrers würde es wagen, dieses Scharlachrot in der Öffentlichkeit zu tragen. Aber Sie sehen hinreißend darin aus.«
    »Ich hatte befürchtet, in Fetzen gerissen zu werden«, sagte Maxie ein wenig hilflos, »aber statt dessen ist jedermann ausnehmend liebenswürdig zu mir.«
    Die anderen lachten. »Die Londoner Gesellschaft verfügt über mehr als genug bornierte Snobs, aber denen werden Sie heute abend kaum begegnen.« Kit sah sich im Raum um. »Ich muß sagen, daß sich auch die Männer hier für eine Truppe überprivilegierter Eton-Absolventen ganz gut gemausert haben.«
    »Aufrührerin«, tadelte Claire lächelnd. »Kit ist unsere Radikale.«
    Die Unterhaltung wandte sich der Politik zu und alle stimmten darin überein, daß der augenblickliche Krieg zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten eine Absurdität war, zu der es nie gekommen wäre, würden Frauen in der Regierung sitzen. Ein Diener näherte sich ihnen mit einem Tablett. Auf ihm befand sich Sherry für die beiden Countesses und Limonade für Maxie. Sie kam sich luxuriös umsorgt vor und hatte noch keine Abendgesellschaft in ihrem Leben so genossen.
    Desdemona und Giles trafen zusammen ein und benahmen sich ganz, als gehörte es sich auch so.
    Ihre Tante sah so umwerfend aus, daß Giles Schwierigkeiten hatte, seine Blicke von ihr loszureißen.
    Nachdem sie ihre Tante und Giles begrüßt hatte, sah sich Maxie nach

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