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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Stein der Könige aufgeteilt hat, alle Empfänger schwören lassen, dass sie einander im Notfall helfen und ihren Teil des Steins mitbringen würden, wenn eines der Völker in Not ist. Du kennst die Geschichte der Zerstörung von Alt-Vinnengael?« Wolfram warf Kolost einen Seitenblick zu, und dieser nickte.
    »Wahrscheinlich weißt du aber nicht, dass König Helmos, als der Lord der Leere drohte, Vinnengael anzugreifen, zu Dunner um Hilfe geschickt hat und ihn darum bat, den Stein der Könige nach Alt-Vinnengael zu bringen. Der Legende zufolge haben sich Dunners Kinder geweigert, dem Boten den Stein zu übergeben, und erklärt, die Zwerge wollten mit den Kriegen der Menschen nichts zu tun haben.«
    »So sollte es auch sein«, sagte Kolost grimmig.
    »Das stimmt, aber damit haben sie den Schwur gebrochen«, erklärte Wolfram. »Die Elfen haben ihren Teil auch nicht geschickt, ebenso wenig wie die Orks. Alt-Vinnengael ist gefallen. Und daher glauben viele, dass Tamaros die Eidbrecher aus dem Grab heraus verflucht hat und sie sich eines Tages werden verantworten müssen.«
    Kolost runzelte die Stirn. Zwerge sind nicht so abergläubisch wie Orks und auch nicht so fest an ihre Ehre gebunden wie Elfen. Sie folgen jedoch einem strengen Moralkodex, und einen Eid zu brechen wird als schlimme Missetat betrachtet. Der betreffende Zwerg wird häufig mit dem Ausschluss aus seinem Clan bestraft.
    »Wenn der Menschenkönig uns verflucht hat, war das sein gutes Recht«, erklärte Kolost daher.
    »Mag sein.« Wolfram wirkte nicht so überzeugt. Er trank noch einen Schluck Bier.
    »Glaubst du, wir sind verflucht?«, fragte Kolost.
    »Ja«, sagte Wolfram nach einem Augenblick des Nachdenkens. Dann machte er eine abwehrende Geste. »Aber ich meine nicht diesen Unsinn über Tamaros, der uns aus dem Grab verflucht.
    Nach allem, was ich gehört habe, war er ein guter Mann, der nicht einmal einen Floh dafür verflucht hätte, dass er ihn gebissen hat. Ich glaube allerdings, dass wir das Problem geerbt haben. Die Leute hätten sich schon vor zweihundert Jahren um den Lord der Leere kümmern sollen. Genau wie die, welche die Schreie der Kinder gehört haben«, fügte er verbittert hinzu. »Statt aus ihren warmen Betten zu springen und nachzusehen, was los war, haben sie sich die Decken über den Kopf gezogen und sind wieder eingeschlafen.«
    »Dieser Dagnarus, der neue König von Vinnengael, ist das derjenige, den sie den Lord der Leere nennen?«
    Wolfram nickte.
    »Aber was hat er mit uns zu tun?«, wollte Kolost wissen.
    »Er hat ziemlich viel mit uns zu tun«, meinte Wolfram. »Falls du den Stein der Könige zurückhaben willst.«
    Kolost riss erstaunt die Augen auf, dann kniff er sie zornig wieder zusammen. »Er hat unseren Stein der Könige gestohlen!«
    »Ich glaube, seine Handlanger haben es getan«, erklärte Wolfram. »Und sie haben die Kinder umgebracht.«
    »Bist du sicher?«
    »Nein«, sagte Wolfram schlicht. »Ich weiß nicht, wie wir sicher sein könnten.«
    »Wie sollen wir dann den Stein zurückbekommen?«
    »Das können wir nicht«, stellte Wolfram fest und trank den letzten Schluck Bier. »Du kannst es von mir aus Tamaros' Fluch nennen oder den ganz eigenen Fluch der Zwerge. Sie hätten sich um den Stein kümmern sollen, solange sie ihn hatten, und nicht erst, nachdem er verschwunden war.«
    Er stand auf. »Ich wünsche dir eine gute Nacht und viel Glück, Kolost.«
    »Du verlässt Saumel?«
    »Morgen früh.«
    »Aber willst du uns denn nicht helfen?«
    »Ich kann überhaupt nichts tun«, sagte Wolfram schlicht.
    Kolost ging mit ihm zur Tür und öffnete sie.
    »Ich wünschte…« Kolost hielt inne. Sein Blick wanderte zu einer Stelle hinter Wolfram.
    »Was?«, wollte Wolfram wissen. Verärgert fuhr er herum. »Was ist denn da?«
    »Nichts. Ich habe mich geirrt.« Kolost zuckte mit den Schultern. »Ich wünsche dir Glück für die Reise.«
    »Das kann ich brauchen«, erklärte Wolfram.
    Er spähte angestrengt die Straße entlang, aber es war spät, und die meisten Zwerge waren schon zu Bett gegangen. Die Straße war leer. Wolfram warf Kolost noch einen misstrauischen Blick zu. Der Clanführer stand in der Tür und beobachtete ihn.
    Wolfram freute sich nicht darauf, die Nacht in dem blutbefleckten Zelt zu verbringen, aber das war das Mindeste, was er für die ermordeten Kinder tun konnte. Es war seine Strafe, seine Buße. Er winkte Kolost noch einmal zu und stapfte in die Nacht hinaus.
    Kolost schaute ihm lächelnd

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