Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
Schriftrolle vorsichtig in sein Hemd und wendete sein Pferd wieder in die Richtung, aus welcher er gekommen war.
    Ulaf erhob sich mühsam aus dem Steinhaufen und hinkte auf seinen halb erfrorenen Füßen zu der Stelle, an welcher er sein Pferd angebunden hatte. Es tat ziemlich weh, als seine Füße wieder besser durchblutet wurden, und er unterdrückte ein Stöhnen. Er verbrachte einen Augenblick damit, darüber nachzudenken, was er tun sollte, aber nur einen Augenblick. Dann stieg er aufs Pferd und folgte Jessan.
    Ulaf machte sich keine Sorgen darüber, wie er den Trevinici finden sollte. Er ging davon aus, dass Jessan ihn finden würde, und er täuschte sich nicht. Er befand sich etwa fünf Meilen westlich der Kreuzung, als Jessan plötzlich aus dem Schatten erschien und vor ihm stand. Ulaf zügelte sein Pferd.
    Die Wolkendecke war verschwunden. Die Nacht wurde vom Licht eines Dreiviertelmonds erhellt, das auf den Schnee schien. Die Bäume warfen seltsame Streifen von Mondschatten auf die Straße.
    »Es war ein Vrykyl«, berichtete Ulaf, der sich über den Pferdehals beugte. »Aber er folgt euch nicht. Er war hier, um sich mit einem Söldnerführer namens Klendist zu treffen. Er und seine Männer werden bald hier entlangkommen. Sie sind auf dem Weg zu einem wilden Portal. Ich werde ihnen folgen, um herauszufinden, wo sich dieses Portal befindet. Du musst nach Mardurar zurückreiten und Shadamehrs Leute alarmieren. Sag ihnen, sie sollen mir folgen. Ich werde am Portal auf sie warten. Ihr müsst euch beeilen. Löse die Sänfte vom Pferd und lass sie am Straßenrand zurück. Die Großmutter kann hier bei Bashae bleiben, solange du weg bist.«
    »Was ist los?«, fragte Jessan. »Was habt Ihr belauscht?«
    »Der Baron und Damra sind auf dem Weg in eine Falle. Ich werde versuchen, sie zu finden und sie zu warnen.«
    Ulaf grinste grimmig. »Der Vrykyl sagte, die Leere arbeite für sie. Aber es war bestimmt nicht die Leere, die mich rechtzeitig zu dieser Kreuzung gebracht hat, um zu hören, was sie planen …«
    Ein Stein traf Ulaf mit solcher Kraft gegen die Brust, dass er rückwärts vom Pferd fiel. Er trug eine dicke Lederweste und einen schweren, mit Schaffell gefütterten Umhang, und diese dicke Kleidung verhinderte, dass die Wucht des Steins sein Herz lähmte. So blieb er nur betäubt und bewegungsunfähig auf der Straße liegen, während sich zwei Gestalten, die sich dunkel vor dem mondhellen Himmel abzeichneten, über ihn beugten. Schmale Lippen zogen sich zu einem teuflischen Grinsen zurück. Scharfe Zähne glitzerten im Mondlicht. Eine Faust traf Ulaf am Kinn, und er wurde schlaff.
    Die Großmutter stieß ein warnendes Kreischen aus. Jessan griff nach seinem Schwert, aber bevor er es noch ziehen konnte, packten ihn starke Hände und drückten ihm die Arme an die Seiten. Ein tierisches Gesicht erschien vor ihm und grinste ihn an.
    Jessan rammte seinen Kopf gegen die Stirn des Taan.
    Der Taan ließ los und taumelte rückwärts. Jessan zog sein Schwert und wandte sich den Angreifern zu. Das Kreischen der Großmutter verklang. Zwei Taan duckten sich in Kampfstellung, starrten beide Jessan an, warteten darauf, dass er sich bewegte. Er schwang sein Schwert und stürzte vorwärts.
    Ein Schlag traf ihn von hinten. Sein Hirn schien vor Schmerz zu explodieren, aber er kämpfte dagegen an und blieb auf den Beinen. Er versuchte, sich dieser neuen Gefahr zuzuwenden, aber ein weiterer Schlag traf ihn, und er sackte in den Schnee.
    Die Taan starrten auf ihn nieder. Jessan würde es zwar nie erfahren, aber sie machten ihm das höchste Kompliment:
    »Starkes Essen!«

Der Anführer der kleinen Truppe von Taan war Tash-ket, ein Späher, dessen Erfolge ihn bei seinem Volk zu einer Legende gemacht hatten. Nichts, was er bisher erreicht hatte, war jedoch mit seinem neuesten Abenteuer zu vergleichen. Er hatte einen Kontinent durchquert, in welchem es vor Feinden nur so wimmelte, hatte eine seltsame Stadt in einem seltsamen Land gefunden, hatte diese Stadt ungesehen betreten und war mit der Beute verschwunden, um deretwillen man ihn ausgeschickt hatte. Er und die anderen Späher hatten ihren Weg mit Hilfe einer hervorragenden Landkarte gefunden, welche von Dagnarus stammte – der das aber selbstverständlich nicht wusste. Sie hatten sich auch widerstrebend der Hilfe eines Halbtaan namens Kralt bedient. Normalerweise hätten sich Taan nie dazu herabgelassen, zusammen mit einem Halbtaan auf Patrouille zu gehen, aber Derl hatte es ihnen

Weitere Kostenlose Bücher