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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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–, würde er über ganz Loerem herrschen. Da seine Lebensspanne jedes Mal verlängert wurde, wenn er den Dolch der Vrykyl benutzte, um ein weiteres Leben zu stehlen, plante Dagnarus, für sehr lange Zeit über Loerem zu herrschen.
    Alles, was er dazu brauchte, war der Stein der Könige. Zu lange hatte dieses Geschenk der Götter sich ihm entzogen. Darin erkannte er den Einfluss der Götter, aber das störte ihn nicht. Dagnarus wollte den Stein, hatte ihn zwei Jahrhunderte lang gewollt, und er hatte vor, ihn auch zu bekommen. Er hatte eine Möglichkeit gefunden, die Pläne der Götter zu untergraben. Schon jetzt waren seine Leute dabei, ihm den Stein näher zu bringen.
    Bei Sonnenuntergang kehrte Prinz Dagnarus in die Halle Vergangenen Ruhms zurück. Da es bewölkt war, war es schon beinahe so dunkel wie um Mitternacht. Er wurde von Baronen und Rittern, von Kaufleuten und Offizieren begrüßt, die in doppelter Reihe Spalier standen und ihm applaudierten. Die Vertreter der Kirche standen auf der anderen Seite des Saals, umgeben von bewaffneten Wachen. Auch der verschrumpelte alte Mönch vom Drachenberg war anwesend, überragt von den riesigen Omarah. Der junge König saß schmollend auf seinem Thron und trat nach einem der Thronbeine.
    Bei diesem Anblick musste Dagnarus innerlich grinsen. »Nun, Shakur«, sagte er im Geist und legte die Hand auf den Dolch der Vrykyl, welchen er unter seinem wehenden Umhang verborgen hatte, »was ist los?«
    Shakur wirkte bekümmert. »Ich habe bereits zuvor versucht, mit Euch zu sprechen, Mylord …«
    »Du sprichst jetzt mit mir, und wir haben nicht viel Zeit.« Dagnarus ging langsam an der Reihe entlang, verbeugte sich nach rechts und links und hielt hin und wieder inne, um eine Hand zu schütteln oder einen Segen entgegenzunehmen.
    »Es gab einen schrecklichen Streit, Mylord«, berichtete Shakur. »Die Barone, Offiziere und Kaufleute schlagen sich auf Eure Seite. Es hat ihnen nie gepasst, dass die Kirche so mächtig war, und sie betrachten Euer Erscheinen als eine Möglichkeit, sie in die Schranken zu verweisen. Die Regentin hat, womit Ihr sicher gerechnet habt, erklärt, Ihr wäret ein Lügner, ein Geschöpf der Leere, und würdet alle in die Leere ziehen. Man hat sie niedergebrüllt, und nach viel Geschrei haben die Barone schließlich befohlen, dass die Kirche mit Gewalt aus dem Palast entfernt werden soll. Es sah einen Augenblick so aus, als würde es zum Kampf kommen, aber dann hat sich der Kriegsmagier Tasgall eingemischt. Er sagte, solange er lebte, würden Vinnengaelier nicht das Blut von Vinnengaeliern vergießen, besonders dann nicht, wenn ein Feind vor den Toren steht. Er bat darum, allein mit den anderen Kirchenleuten sprechen zu dürfen.
    Sie haben sich etwa eine Stunde lang unterhalten; das Ergebnis war, dass sie bereit sind, Euch als Herrscher von Vinnengael anzuerkennen, und zwar unter der Bedingung, dass Ihr versprecht, die Taan loszuwerden, welche die Stadt bedrohen. Tatsächlich blieb ihnen nicht viel anderes übrig – es sei denn, sie wollten einen Bürgerkrieg riskieren. Ich bin sicher, dass sie Pläne gegen Euch schmieden, Mylord.«
    »Selbstverständlich, Shakur.« Dagnarus hatte beinahe das Ende der Reihe erreicht und kam dem Podium mit dem Thron näher.
    »Man könnte sie entfernen…«
    »Nein, Shakur. Ich habe vor, diese Fliegen mit Honig zu ködern.«
    Dagnarus erreichte das Podium. Er stand vor dem kleinen Hirav, der das Lächeln seines Herrn mit unschuldigem Charme und toten, leeren Augen erwiderte.
    »Eine Frage, Mylord, bevor wir weitermachen«, sagte Shakur. »Was wird aus mir? Ich kann doch nicht immer ein Kind und in diesem Gefängnis eingesperrt bleiben.«
    »Mir gefällst du als Kind, Shakur«, entgegnete Dagnarus spielerisch. »Wir könnten viel Spaß miteinander haben, du und ich – wir könnten Stockball und Verstecken spielen.«
    »Mylord …« Shakur kochte beinahe vor Wut.
    »Komm schon, Shakur«, meinte Dagnarus, »gib mir einen verwandtschaftlichen Kuss.«
    Dagnarus kniete sich vor Hirav, der sich vom Thron erhob, ein paar Schritte vorwärts machte und Vetter Dagnarus einen Kuss auf die Wange drückte.
    Der Jubel, der daraufhin ausbrach, dröhnte den Flur entlang und konnte sogar von den Wartenden draußen vernommen werden, welche sich begeistert anschlossen, obwohl sie keine Ahnung hatten, was sie da bejubelten.
    »Nun, Mylord?«, fragte Shakur säuerlich, als Dagnarus sich wieder aufrichtete.
    »Mach dir keine Sorgen, Shakur«,

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