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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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eine lebende Seele enthält.«
    »Warum könnt ihr sie dann nicht berühren und herausfinden, welche es ist?« wollte Zabrze wissen. »Warum nicht?«
    »Er hat die Statuen mit einer solchen Bösartigkeit verwandelt – mit Teilen seines eigenen Geistes ausgestattet –, daß Tirzah und ich nur einmal knapp entkommen konnten. Ich glaube, unsere Berührung hat ihn in dem Stein geweckt. Er weiß jetzt, daß wir hier sind. Er wartet. Fünf dieser Statuen werden uns verschlingen. Eine können wir retten. Aber welche? Welche?«
    Die unbewußte Wiederholung von Nzames Spott ließ mich zusammenzucken. Welche?
    »Es ist sinnlos, hier herumzustehen und Vermutungen anzustellen«, sagte Iraldur. »Wir müssen uns nicht in diesem Augenblick entscheiden.«
    Er zog an Zabrzes Arm, und diesmal hatte Zabrze keine Einwände. »Isphet, bringt Zabrze in ein anderes Gemach. Ich schicke ein paar Soldaten vorbei, die die Überreste von Orphrat einsammeln sollen. Ihr anderen wartet hier auf mich.«
    Als Iraldur zurückkehrte, gab er sich zwar ungerührt, aber ich konnte sehen, daß ihn die Ereignisse in diesem Raum stark mitgenommen hatten. Er hatte diese Kinder schließlich gekannt.
    »Nun?« fragte er. »Wenn ihr keine Lösung für dieses tödliche Rätsel finden könnt, werde ich meinen Männern befehlen, Türen und Fenster dieses Hauses zu vermauern und diese Kinder darin zu begraben.«
    »Nein«, sagte Boaz. »Das könnt Ihr nicht…«
    »Und ob ich das kann«, fauchte Iraldur, »wenn Ihr nicht den Unterschied feststellen könnt.«
    Ich starrte die Reihe der Statuen an. Eine lebte. Konnte er oder sie uns hören? Uns sehen, wie wir hier standen und uns stritten?
    »Du bist zu wichtig«, sagte ich zu Boaz. »Du kannst das Wagnis nicht eingehen.«
    »Und ich werde dich nicht aufs Spiel setzen«, erwiderte er mit fester Stimme. »Es gibt nichts, das wir tun könnten. Nichts. Iraldur, Ihr könnt Euren Männern befehlen…«
    Ein leises Knurren ertönte, und wir zuckten zusammen. Ich fuhr herum in der Erwartung, daß eine der Statuen sprechen, uns wieder mit Nzames Stimme verhöhnen würde. Aber es war nur die Hündin, die an den Füßen der am nächsten stehenden Statue herumschnüffelte.
    Sie knurrte und fletschte die Zähne. Sie wich mit steifen Beinen zurück, ihr Fell sträubte sich.
    »Schafft die verdammte Töle von meinen Kindern fort!«
    Zabrze stand wieder in der Tür, die nervöse Isphet neben sich.
    »Zabrze«, sagte sie sanft. »Komm hier weg. Wir können wirklich nichts…«
    Die Hündin beschnupperte die nächste Statue und knurrte und bellte sie an.
    »Schafft die verdammte Töle…«
    »Nein!« rief ich, als Iraldur auf die Hündin zuging. »Nein, laßt sie. Zabrze, ich will wissen, was hier vorgeht. Bitte… bitte.«
    Er starrte mich an, schwieg dann aber, und wir konzentrierten uns wieder auf die Hündin.
    Sie erreichte die dritte Statue, schnupperte zögernd an den Füßen. Sie schnupperte erneut, diesmal zutraulicher, wedelte kurz mit dem Schwanz und trottete zur nächsten. Die knurrte sie sofort an, genau wie die restlichen beiden.
    Wir alle starrten die dritte Statue an. Mein Herz hämmerte wie wild.
    »Wollen wir dem Instinkt eines Hundes vertrauen?« fragte Boaz leise.
    »Oder ist das nur eine weitere Falle?« sagte Iraldur. »Warum hat dieses Tier in der Steinwüste überlebt, wenn es kein anderes geschafft hat? Ich sage, wir begraben die Kinder da, wo sie stehen. Zabrze, das ist das einzig Vernünftige, was wir tun können. Isphet hat einen Schoß, um das zu ersetzen, was Ihr verloren habt.«
    Das war das Schlimmste, was er hatte sagen können.
    »Dann könnt Ihr mich mit ihnen zusammen begraben!«
    brüllte Zabrze. »Denn ich habe sie zum Sterben zurückgelassen!«
    »Ich werde…«, fing Boaz an.
    »Nein«, unterbrach ich ihn. »Isphet und ich werden es tun, nicht wahr, Isphet? Wirst du mir helfen?«
    Sie nickte, wechselte leise ein paar Worte mit Zabrze, der bei dem Gedanken, Isphet zu verlieren, genauso entsetzt dreinschaute wie bei dem, seine Kinder zu verlassen, dann kam sie zu mir.
    Ich rief die Hündin und führte sie sanft zur dritten Statue.
    Wieder schnupperte sie, wedelte neugierig, dann starrte sie mich an, als wollte sie fragen, worum es bei der ganzen Aufregung eigentlich ging. Ich ließ sie los, und sie trottete davon.
    »Jetzt, Isphet?« sagte ich und hörte entsetzt, daß meine Stimme zitterte.
    Boaz starrte uns an, erstarrt, ängstlich. Wir wußten, wenn die Statue eine Falle wäre, daß weder

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