Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der stumme Handlungsreisende

Der stumme Handlungsreisende

Titel: Der stumme Handlungsreisende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
Vom Netzwerk:
nicht Ihre Schuld ist.«
    »Danke.«
    »Sie können
     jemanden anrufen und es für mich herausfinden - okay? Und niemandem
     wird etwas passieren.«
    Er rief jemanden an und fand
     es heraus. Dr. Norman Kewanna und Dr. Fowler Boone. »Okay?«
    Ich machte die Sache mit dem
     Augapfel noch einmal. »Wo kann ich sie finden?«
    »Ich…«,
     begann er. Dann rief er denjenigen, mit dem er zuerst gesprochen hatte,
     noch einmal an. Auf diese Weise besorgte er mir ihre Privatadressen.
    Ich hob mein Notizbuch auf
     die Höhe der Theke und öffnete es langsam. Seme Augen
     schienen hervorzuquellen. Ich schrieb mir die Namen und Adressen auf.
    »Danke«, sagte
     ich.
    Als ich ging, kam ich dicht
     an einer Frau vorbei, die sich ihren geschwollenen Kiefer hielt. Ich
     machte ihr ein Zeichen mit dem Daumen und sagte: »Guter Arzt, der
     da. Erste Klasse. Ihr Mund wird in besten Händen sein.«
    *
    Ich parkte den Wagen und ging
     zurück zum Büro. Das einzig Aufregende, was mir währenddessen
     widerfuhr, war die Tatsache, daß ich über eine mit Kreide
     hingekritzelte Nachricht auf dem Gehweg lief: »Ich liebe Paul
     Millard.«
    Nachdem ich mich beruhigt
     hatte, ging ich die Treppen hinauf in die wohltuende Stille eines leeren Büros.
     Ich setzte mich auf meinen Drehstuhl und versuchte, mich zu entspannen.
     Statt dessen schlief ich ein.
    Sam weckte mich gegen vier.
     »Daddy!«
    Sie riß mich aus einer
     Welt heraus, in der ich alles, was vor sich ging, verstand. »Hallo«,
     sagte ich.
    Aber bevor wir das Thema
     weiter verfolgen konnten, hörten wir beide schwere Schritte auf
     meiner Treppe.
    Als Lieutenant Miller das Büro
     betrat, sahen wir ihn beide direkt an. Er knurrte bedrohlich. »Was
     ist los?«
    »Das wissen wir nicht«,
     antwortete ich ihm.
    Er zuckte die Achseln. Dann
     zeigte er auf Sam und sagte: »Können wir unter vier Augen
     reden?«
    »Sie brauchen keine
     Bedenken zu haben, vor ihr zu sprechen, Lieutenant. Sie ist meine neue
     Angestellte.«
    »Angestellte? Du?«
     Er sah sie noch einmal an.
    »Zeig dem Lieutenant
     deinen Ausweis, Sam.«
    Sie kam meiner Bitte nach. Er
     studierte das Schriftstück mit einem kurzen Aufflackern von
     Interesse. »Sie geht bei mir in die Lehre. Steht für sieben
     Jahre unter Vertrag, um das Detektivgeschäft zu erlernen.«
    »Sieben Jahre«,
     sagte Miller. »Das ist zu traurig, um komisch zu sein.«
    »Na, komm schon,
     Lieutenant«, sagte ich.
    »In dem Maße, wie
     du das Schicksal herausforderst, kannst du von Glück sagen, wenn du
     in sieben Tagen noch im Geschäft bist.«
    »Ein schlechter Witz«,
     sagte ich. »Aber du bist sicher nicht rübergekommen, nur um mir
     zu zeigen, daß du nicht den geringsten Sinn für Yuma hast.«
    »Für was?«
    »Nur ein alter Witz aus
     Arizona.«
    Die Stimmung wurde ernst.
    »Du wolltest
     Informationen über den Tod von Simon Rackey im Juni 73.«
    »Stimmt.«
    »Ich bin der Sache
     nachgegangen. Aber wie ich dich kenne, legst du es bestimmt falsch aus.«
    »Und warum?«
    »Weil der erste
     Streifenpolizist auf dem Schauplatz -ein Grünschnabel - die Umstände
     für verdächtig hielt und in diesem Sinne einen Bericht verfaßte.«
    »Ach wirklich?«
     sagte ich. Sam lächelte.
    »Aber er hat sich
     geirrt«, sagte Miller. »Er wurde zurückgepfiffen und das
     Ganze als Unfall behandelt. Wirklich, Al, du wärst überrascht,
     wie viele Grünschnäbel in den ersten Wochen im Dienst über
     verdächtige Fälle stolpern - Fälle, wie sie einem
     vielleicht ein- oder zweimal in einem ganzen Leben Unterkommen.«
    »Erzähl mir mehr
     davon, ja?«
    »Der Grünschnabel
     hielt es für sehr unwahrscheinlich, daß ein gebildeter Mann,
     der zudem Kinderlähmung gehabt hat und dem deshalb klar gewesen sein
     muß, wie wichtig es für ihn war, das Gleichgewicht zu behalten
     -daß so einer so übel durchdrehen konnte, daß er oben vom
     Absatz der Feuerleiter stürzte. Selbst wenn er einen Einbrecher
     verfolgte.«
    »War das alles?«
    »Ja. Ihm kam die Sache
     einfach verdächtig vor, und er forderte weitere Nachforschungen an.« 
    »Die nicht erfolgten?«
    »Nein.«
    »Also werden wir es
     niemals wirklich wissen.«
    »Wir sind der Sache
     damals bestimmt nachgegangen, Al. Wenn sie die Sache fallengelassen haben,
     dann hatten sie einen guten Grund dafür. Ich glaube nicht, daß
     du das weiter verfolgen solltest.«
    »Warum nicht?«
    »Weil du den Fall nicht
     zu den Akten legst«, sagte Miller explosiv. »Du hast gesagt,
     das

Weitere Kostenlose Bücher