Der stumme Handlungsreisende
nicht Ihre Schuld ist.«
»Danke.«
»Sie können
jemanden anrufen und es für mich herausfinden - okay? Und niemandem
wird etwas passieren.«
Er rief jemanden an und fand
es heraus. Dr. Norman Kewanna und Dr. Fowler Boone. »Okay?«
Ich machte die Sache mit dem
Augapfel noch einmal. »Wo kann ich sie finden?«
»Ich…«,
begann er. Dann rief er denjenigen, mit dem er zuerst gesprochen hatte,
noch einmal an. Auf diese Weise besorgte er mir ihre Privatadressen.
Ich hob mein Notizbuch auf
die Höhe der Theke und öffnete es langsam. Seme Augen
schienen hervorzuquellen. Ich schrieb mir die Namen und Adressen auf.
»Danke«, sagte
ich.
Als ich ging, kam ich dicht
an einer Frau vorbei, die sich ihren geschwollenen Kiefer hielt. Ich
machte ihr ein Zeichen mit dem Daumen und sagte: »Guter Arzt, der
da. Erste Klasse. Ihr Mund wird in besten Händen sein.«
*
Ich parkte den Wagen und ging
zurück zum Büro. Das einzig Aufregende, was mir währenddessen
widerfuhr, war die Tatsache, daß ich über eine mit Kreide
hingekritzelte Nachricht auf dem Gehweg lief: »Ich liebe Paul
Millard.«
Nachdem ich mich beruhigt
hatte, ging ich die Treppen hinauf in die wohltuende Stille eines leeren Büros.
Ich setzte mich auf meinen Drehstuhl und versuchte, mich zu entspannen.
Statt dessen schlief ich ein.
Sam weckte mich gegen vier.
»Daddy!«
Sie riß mich aus einer
Welt heraus, in der ich alles, was vor sich ging, verstand. »Hallo«,
sagte ich.
Aber bevor wir das Thema
weiter verfolgen konnten, hörten wir beide schwere Schritte auf
meiner Treppe.
Als Lieutenant Miller das Büro
betrat, sahen wir ihn beide direkt an. Er knurrte bedrohlich. »Was
ist los?«
»Das wissen wir nicht«,
antwortete ich ihm.
Er zuckte die Achseln. Dann
zeigte er auf Sam und sagte: »Können wir unter vier Augen
reden?«
»Sie brauchen keine
Bedenken zu haben, vor ihr zu sprechen, Lieutenant. Sie ist meine neue
Angestellte.«
»Angestellte? Du?«
Er sah sie noch einmal an.
»Zeig dem Lieutenant
deinen Ausweis, Sam.«
Sie kam meiner Bitte nach. Er
studierte das Schriftstück mit einem kurzen Aufflackern von
Interesse. »Sie geht bei mir in die Lehre. Steht für sieben
Jahre unter Vertrag, um das Detektivgeschäft zu erlernen.«
»Sieben Jahre«,
sagte Miller. »Das ist zu traurig, um komisch zu sein.«
»Na, komm schon,
Lieutenant«, sagte ich.
»In dem Maße, wie
du das Schicksal herausforderst, kannst du von Glück sagen, wenn du
in sieben Tagen noch im Geschäft bist.«
»Ein schlechter Witz«,
sagte ich. »Aber du bist sicher nicht rübergekommen, nur um mir
zu zeigen, daß du nicht den geringsten Sinn für Yuma hast.«
»Für was?«
»Nur ein alter Witz aus
Arizona.«
Die Stimmung wurde ernst.
»Du wolltest
Informationen über den Tod von Simon Rackey im Juni 73.«
»Stimmt.«
»Ich bin der Sache
nachgegangen. Aber wie ich dich kenne, legst du es bestimmt falsch aus.«
»Und warum?«
»Weil der erste
Streifenpolizist auf dem Schauplatz -ein Grünschnabel - die Umstände
für verdächtig hielt und in diesem Sinne einen Bericht verfaßte.«
»Ach wirklich?«
sagte ich. Sam lächelte.
»Aber er hat sich
geirrt«, sagte Miller. »Er wurde zurückgepfiffen und das
Ganze als Unfall behandelt. Wirklich, Al, du wärst überrascht,
wie viele Grünschnäbel in den ersten Wochen im Dienst über
verdächtige Fälle stolpern - Fälle, wie sie einem
vielleicht ein- oder zweimal in einem ganzen Leben Unterkommen.«
»Erzähl mir mehr
davon, ja?«
»Der Grünschnabel
hielt es für sehr unwahrscheinlich, daß ein gebildeter Mann,
der zudem Kinderlähmung gehabt hat und dem deshalb klar gewesen sein
muß, wie wichtig es für ihn war, das Gleichgewicht zu behalten
-daß so einer so übel durchdrehen konnte, daß er oben vom
Absatz der Feuerleiter stürzte. Selbst wenn er einen Einbrecher
verfolgte.«
»War das alles?«
»Ja. Ihm kam die Sache
einfach verdächtig vor, und er forderte weitere Nachforschungen an.«
»Die nicht erfolgten?«
»Nein.«
»Also werden wir es
niemals wirklich wissen.«
»Wir sind der Sache
damals bestimmt nachgegangen, Al. Wenn sie die Sache fallengelassen haben,
dann hatten sie einen guten Grund dafür. Ich glaube nicht, daß
du das weiter verfolgen solltest.«
»Warum nicht?«
»Weil du den Fall nicht
zu den Akten legst«, sagte Miller explosiv. »Du hast gesagt,
das
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