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Der stumme Ruf der Nacht

Titel: Der stumme Ruf der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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der Geschworenen oder so.«
    »Sowohl als auch«, pflichtete er ihr bei. »Und ein Grund, das Urteil anzufechten. Damit stünden zwanzig Millionen Dollar Anwaltsgebühren auf dem Spiel. Vom Verlust der Zulassung und einer möglichen Gefängnisstrafe ganz zu schweigen.«
    »Dann dürfte irgendwer also Angst haben – oh mein Gott, da fällt mir gerade etwas ein.«

    Er bemerkte ihre vor Schreck geweiteten Augen. »Was denn?«
    »Diese E-Mails«, sagte sie. »Ich habe dir doch erzählt, dass ich mir Davids E-Mails angesehen habe, oder? Damals hatte ich nicht die Zeit, sie alle durchzulesen, also habe ich sie einfach an mich weitergeleitet.«
    »Du hast seine Nachrichten an dich weitergeleitet?«
    »Was wäre, wenn er herausgefunden hätte, dass ich das getan habe? Und es vielleicht jemand erzählt hat? Vielleicht wollen sie ja nicht nur mich. Möglicherweise glauben sie, dass ich seine Mails habe.«
    »Hast du sie denn?«
    »Keine Ahnung! Das ist doch schon fast sieben Monate her. Bleiben Mails denn so lange im Posteingang?«
    »Kommt drauf an.« Will überlegte, wie lange es dauern würde, bis sie das überprüfen konnte. Wo war ihr Laptop? Aber dann fiel ihm ein, dass der vor nicht allzu langer Zeit schon überprüft worden war.
    »Wir haben deinen Computer durchgecheckt«, sagte er. »Da war nichts dergleichen drauf.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Kann auch nicht. Ich habe das ja mitten am Tag gemacht, während der Mittagspause. David war unter der Dusche, als ich seinen BlackBerry nahm. Und weil ich nicht so viel Zeit hatte, habe ich die Nachrichten zu mir in die Arbeit geschickt. Sie müssten also in meinem Bella-Donna-Postfach sein. Wenn sie das nicht schon gelöscht haben, weil ich verschwunden bin.«
    Nicht nur der Gedanke an Courtneys Nachmittag im Bett mit Alvin ließ Will das Lenkrad fester umklammern.
»Genau deshalb war Weglaufen keine gute Idee, Courtney. Das hätten wir alles schon vor Wochen herausfinden können, wenn du nur mit uns geredet hättest.«
    »Du meinst, wenn ich mich hätte verhaften lassen. Und des Mordes bezichtigen«, höhnte sie. »Besten Dank! Dein Lieutenant hasst mich. Der hatte es von Anfang an auf mich abgesehen.«
    »Das ist doch längst ganz anders. Wir haben ein Video, das diesen Skimasken-Kerl im Büro von Alex Lovell zeigt. Er hat sie verprügelt, um zu erfahren, wo du bist. Das bestätigt all deine Aussagen.«
    »Was? Warum hast du mir das denn nicht erzählt?«
    »Ich erzähle es dir doch! In letzter Zeit warst du leider etwas schlecht erreichbar!«
    »Wie geht’s ihr denn?«
    »Alles in Ordnung«, log er. Und fühlte sich gleich darauf schuldig. »Er hat ihr Büro verwüstet und sie so geschlagen, dass sie ohnmächtig wurde.«
    »Oh mein Gott!«
    Nun war sie ganz aufgeregt, und Will bedauerte, dass er den Vorfall erwähnt hatte. Aber sie musste wissen, dass er sie nicht nach Austin brachte, um sie vor Gericht zu bringen. Sondern um ihren Namen reinzuwaschen.
    Allerdings brachte er sie auch dorthin zurück, wo ihr jemand nach dem Leben trachtete.
    Deswegen beabsichtigte er, ihr wie ein Schatten zu folgen. Sie brauchte Schutz, und den wollte er ihr bieten. Nur musste er sie erst von seinen guten Absichten überzeugen.

    Er raste weiter durch die Dunkelheit. Sie wurde still und lehnte den Kopf gegen das Seitenfenster. Er fragte sich, woran sie dachte, wollte sie jedoch nicht bedrängen. Denn vielleicht stellte sie ihm dieselbe Frage, und dann hätte er ein Problem.
    Ich denke, dass das Wiedersehen mit dir so schön ist, dass es beinahe wehtut. Ich glaube, ich höre gerne deine Stimme, selbst wenn du mit mir streitest. Ich habe geglaubt, ich hätte dich verloren, und daher will ich dich von jetzt an nie mehr aus den Augen lassen.
    Er blickte zu ihr hinüber und stellte fest, dass ihre Augen geschlossen waren. Vielleicht schlief sie. Wahrscheinlicher aber war, dass sie ihn ignorierte.
    Der Motor des Suburban dröhnte sein monotones Lied, und die gelben Fahrbahnmarkierungen flogen in solch regelmäßigen Abständen vorbei, dass er Angst bekam einzuschlafen. Um seine Müdigkeit abzuschütteln, stellte er die Klimaanlage höher.
    Sie drehte sie wieder hinunter.
    Er wieder hoch.
    »Mir ist kalt«, sagte sie und rieb sich die nackten Arme.
    »Ja, und ich bin müde.«
    »Lass mich doch fahren. Und du schläfst ein bisschen.«
    Er schnaubte verächtlich.
    »Was?«
    »Du fährst nirgendwohin.«
    Sie runzelte die Stirn. »Und was sollte ich wohl anstellen? Dich kidnappen?«

    »Ich hab

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