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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Bücherschrank aus Mahagoni zurückgelassen, den Denning bereits mit seinen Lieblingsbüchern aus Apple Hill gefüllt hatte. Auf dem Sideboard stand ein Zinntablett mit vier Kristallkaraffen und Gläsern in verschiedenen Formen. Silberne Kerzenhalter, die nicht zueinanderpassten, standen jeweils am Ende des Sideboards. Ein Teller mit Obst, Brot und Käse sowie ein Messer befanden sich in unmittelbarer Nähe eines Kerzenständers. Zwei blau gestreifte Satinsofas flankierten die französischen Fenster.
    Die beiden Männer saßen am Tisch, die Karten vor ihnen ausgebreitet und je ein Brandyglas neben sich. Sie hatten bereits eine Partie Piquet gespielt, die Denning mühelos gewonnen hatte.
    Ormsby saß lässig zurückgelehnt in seinem Stuhl seinem Gastgeber gegenüber; er war unverkennbar missgestimmt. Bei seiner Ankunft war er schon halb betrunken gewesen, und seitdem hatte er den angebotenen Getränken großzügig zugesprochen.
    Denning schob die Karten, die vor ihm ausgebreitet lagen, zusammen und richtete seinen Blick auf Ormsby.
    »Zunächst möchte ich Ihnen danken, dass Sie mir diesen Will Dockery empfohlen haben. Mein Stallbursche sagt mir, der junge Mann kenne sich mit Pferde aus und füge sich gut ein.«
    Ormsby grunzte kurz, und seine saure Miene änderte sich nicht.
    Denning seufzte und murmelte:
    »Sie scheinen heute Abend irgendwie nicht ganz auf der Höhe. Geht es Ihnen nicht gut, alter Knabe?«, erkundigte er sich.
    Ormsby bedachte ihn mit einem erbosten Blick.
    »Und was interessiert Sie das? Ihnen geht es doch einzig darum, dass ich weiter verliere und Ihnen die Taschen fülle, wann immer Sie das Bedürfnis verspüren, Geld auszugeben.«
    Denning zuckte die Achseln und schob die Karten von sich. Reuevoll räumte er ein:
    »Wissen Sie, ich dachte, es würde mir Spaß machen, immer zu gewinnen, aber ich stelle fest, dass es mir die Spannung nimmt, nie sicher zu wissen, ob ich mit den Karten, die ich erhalten habe, gewinnen kann. Unser kleines Arrangement nimmt dem Ganzen die Aufregung, finden Sie nicht?«
    »Wollen Sie sich etwa beschweren?«, brummte Ormsby.
    »O nein. Es ist nur so, dass immer zu gewinnen nicht der Spaß ist, für den ich es gehalten hatte.«
    »Soll das heißen, dass wir diese kleine Farce beenden können? Haben Sie genug ›gewonnen‹, um zufrieden zu sein?«
    Der Marquis blickte sich in dem Raum mit der beinahe schäbigen Einrichtung um und verzog verächtlich die Lippen.
    »Allerdings kann ich erkennen, dass Sie wenig genug davon für die Innenausstattung ausgegeben haben.«
    Denning lächelte.
    »Mir gefällt es, mich mit vertrauten Sachen zu umgeben.« Sein Blick fiel auf Janes Schreibtisch.
    »Einige dieser Möbel bedeuten mir viel. Man könnte sagen, sie sind Symbol für mein Glück in letzter Zeit.«
    Da ihm die Richtung von Dennings Blick nicht entgangen war, trat ein nachdenkliches Glitzern in Ormsbys Augen, und er fragte:
    »Der kleine Schreibtisch hat Ihnen Glück gebracht?«
    »Ach, nein, nicht der Schreibtisch«, erwiderte Denning leichthin, »sondern viele andere Dinge – so wie beispielsweise dieser schöne Tisch hier vor uns. Hier an genau diesem Platz habe ich oft das Gewinnerblatt auf der Hand gehabt.«
    »Und, haben Sie genug gewonnen?«, verlangte Ormsby scharf zu wissen, ohne die harten Augen von Denning zu wenden.
    Denning seufzte und schaute auf die Karten vor sich auf dem Tisch.
    »Ja, ich habe genug gewonnen.« Er zögerte, dann erklärte er langsam:
    »Ich dachte, das Geld würde mir reichen, aber ich finde unseligerweise, dass ich doch ein Gewissen habe, wenn mein Stiefsohn betroffen ist.«
    Ormsby versteifte sich, und etwas Gefährliches glomm in seinem Blick auf.
    »Ich hoffe doch sehr«, sagte er vorsichtig, »dass Sie nicht vorhaben, etwas sehr, sehr Dummes zu tun.«
    Denning zupfte an seinem Ohr und erwiderte:
    »Ich weiß nicht. Ich muss darüber nachdenken. Er ist ja jetzt verheiratet. Das heißt, vermutlich wird es um diese Zeit nächstes Jahr Nachwuchs geben. Scheint mir, dass Sie vielleicht doch darüber nachdenken wollen und darüber, was Sie deswegen unternehmen werden … oder wozu ich mich genötigt sehen werde.«
    Ormsby bewegte sich mit der Geschwindigkeit einer angreifenden Schlange und warf sich quer über den Tisch auf Denning, schloss die Hände um seinen Hals und drückte zu. Der Tisch fiel krachend zu Boden, die beiden Männer rangen miteinander, und Dennings Stuhl kippte unter der Wucht des Angriffs nach hinten.
    Sie landeten auf

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